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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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untersuchten bereits das Zellplasma mit ihren Diagnose- und Analysegeräten. Drei von ihnen machten sich mit winzigen Vibratormessern daran, eine dunkel verfärbte Zellwucherung aus dem gesunden Plasmagewebe zu schneiden. Kaum hatten sie den Krankheitsherd entfernt, schafften andere Siganesen das Zellplasma aus den Behältern heran und pflanzten es ein.
    Immer mehr Gruppen trafen mit ihren Plasmabehältern ein und stürzten sich mit Feuereifer auf die von Professor Waringer als krank erkannten Plasmasegmente. Immer mehr der tumorartigen Wucherungen wurden eliminiert und durch gesundes Plasma ersetzt. Dadurch erfolgte eine Art von Zellauffrischung und Zellregenerierung. Erste Stichproben an den einoperierten Transplantaten ergaben, daß NATHANs Synthobio-Gehirn die neuen Plasmateile gut vertrug.
    »Bleibt nur abzuwarten«, meinte Detroyer skeptisch, »ob die erkrankten Plasmasegmente die einzige Ursache für NATHANs Starrsinn waren. Wenn dem so ist, dürfte nun einer Überspielung nichts mehr im Wege stehen.«
    Die Meldungen aus allen Teilen der sublunaren Anlagen überschlugen sich förmlich: »Die Roboter ziehen sich zurück!«
    »NATHAN hat alle Kampfhandlungen eingestellt.«
    Waringer registrierte es mit Zufriedenheit. »Wenn meine Berechnungen stimmen, müßte NATHANs Widerstand gebrochen sein«, sagte er zu den Wissenschaftlern, die ihn zur Halle mit den Teillastern begleiteten.
    Trotz der Erfolgsmeldungen war man vorsichtig geblieben. Vor den Wissenschaftlern gingen USO-Spezialisten mit entsicherten Strahlenwaffen; die Vorhut bestand aus zwei auf Prallfeldern schwebenden Desintegratorgeschützen.
    Sie erreichten den Lagerraum mit den Konservierungsrobotern, die immer noch durch einen Paratronschirm abgesichert waren. NATHANs Kampfroboter hatten während der Kämpfe kein einziges Mal versucht, die Teillaster zu vernichten. Wahrscheinlich hatte sie die Bioinpotronik nicht einmal als Ursache des ganzen Konflikts erkannt, was nur ein weiterer Beweis für die geistige Erkrankung des Zellplasmas war.
    Der Paratronschirm über den Teillastern wurde abgebaut, USO-Techniker wählten einen der Konservierungsroboter aus.
    Unter den erwartungsvollen Blicken der Wissenschaftler stellte Waringer die Verbindung zwischen dem Teillaster und der Bioinpotronik her. Bevor Waringer die Übertragung einleitete, fragte er: »Bist du bereit, NATHAN, die Daten zu übernehmen?«
    »Ich bin bereit«, sagte die Bioinpotronik, als sei überhaupt nichts vorgefallen.
    Waringer drückte die Taste. Die Übertragung begann. NATHAN setzte dem keinen Widerstand entgegen. Seine einzige Reaktion war nach einigen Minuten die lakonisch klingende Feststellung: »Speicherung beendet.«
    »Es hat funktioniert«, stellte Waringer zufrieden fest und meinte die Zellregenerierung der Bioinpotronik durch die Einpflanzung gesunder Plasmasegmente. Er wandte sich an die Wissenschaftler und Techniker. »Alles Weitere überlasse ich Ihnen. Ich kann mir nicht denken, daß jetzt noch Komplikationen eintreten könnten.«
    »Professor Waringer!«
    Der Hyperphysiker zuckte zusammen, als ihn NATHAN ansprach. Er wandte sich den Sensoren zu.
    »Ich habe eine Frage, Professor Waringer«, fuhr NATHAN fort und es klang bekümmert. »Haben die Menschen das Vertrauen in mich verloren?«
    »Keineswegs«, antwortete Waringer.
    »Warum werden dann nach der Übertragung der Daten die in den Konservierungsrobotern nicht gelöscht?«
    »Das ist eine Sicherheitsmaßnahme«, sagte Waringer ausweichend. »Doch das steht nicht im Zusammenhang mit dir, NATHAN.«
    Waringer entfernte sich. Er gesellte sich zu Oberst Hetschic, der sich als stiller Beobachter im Hintergrund gehalten hatte.
    »Habe ich richtig verstanden, daß die Speicher der Teillaster nicht gelöscht werden?« fragte Hetschic. Als er nicht sofort eine Antwort erhielt, fügte er hinzu: »Entschuldigen Sie, daß ich Sie so direkt frage, Professor. Wahrscheinlich fällt diese Maßnahme unter strengste Geheimhaltung   – und es geht mich auch nichts an.«
    »Es geht Sie sehr wohl etwas an, Oberst«, erwiderte Waringer lächelnd, »wenngleich Sie mit der Vermutung recht haben, daß es sich um eine streng geheime Kommandosache handelt.«
    Waringer setzte sich in Bewegung, und Hetschic folgte ihm.
    Nach einer Weile fuhr Waringer fort: »Sie haben sich sicherlich gewundert, warum man Sie auf Luna zurückgehalten hat. Die Antwort ist einfach: Sie sollen die 14.608 Teillaster mit der MUNA-TATIR wieder aus dem Solsystem bringen.

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