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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daran zu befestigen und auf die Gestelle die herumliegenden Gegenstände zu verladen. Zwischendurch bemerkte Rantho, dass die Flügellosen auch auf anderen Pyramidenwänden in verschiedenen Höhen Plattformen montiert hatten. Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch davon abgelenkt, als unter den Feuerfliegern ein Tumult ausbrach. Sie flogen wie ein Schwarm aufgescheuchter Flugschüler durcheinander.
    Rantho wusste zuerst nicht, was davon zu halten war, dann hörte er aus dem kaum verständlichen Stimmengewirr heraus, dass die Aufregung einem vierbeinigen Wesen galt, auf dessen waagerechtem Rücken zwei Flügellose saßen. Der seltsame Vierbeiner besaß eine bläuliche Haut und sandfarbenes Kopfhaar und einen Schweif am Hinterteil von der gleichen Farbe.
    So fremdartig dieses Wesen war, für Aufregung sorgten aber die beiden Flügellosen. Und das nicht wegen ihrer Gestalt – die war ja nun hinlänglich bekannt und den Mucierern vertraut –, sondern wegen ihrer Kleidung. Sie hatten wallende Gewänder, wie sie nur Göttern vorbehalten waren. Rantho, dem inzwischen schon Zweifel über die Göttlichkeit der Flügellosen gekommen waren – denn auch sie sprengten nur mit Pulver –, erkannte allein an den Kleidern, dass diese beiden etwas Besonderes sein mussten.
    Und dann hörte er plötzlich wieder die Stimme in seinem Kopf.
    Fliege hin nach Moraur, Rantho, und verkünde den gläubigen Mucierern die Ankunft der göttlichen Diana, der Gemahlin des Zeus. Zögere nicht, Rantho, sondern tu, wie dir geheißen, willst du dir und denen von Moraur die Gunst der Götter erhalten. Diana wird dir auf ihrem fliegenden Pferd zum auserwählten Berg folgen.
    Nachdem die Botschaft verklungen war, suchte der verstörte Rantho bei seinem Vater, dem Zünderflieger Korror, Rat und teilte ihm das Gehörte mit. Korror war tief ergriffen und lobpries Zeus, dass er seinen fleischlichen Sohn Rantho als Boten der Götter auserkoren hatte.
    »Du hast dich nicht getäuscht, Rantho, sondern die Stimme des Gottes gehört«, versicherte Korror. »Das dort ist Diana auf ihrem fliegenden Pferd. Fliege nach Moraur und befolge, was die Götter dir geboten.«
    Und Rantho flog los.

21.
    »Muss das sein?«, begehrte Rhodan auf, als ihm der Maskenbildner einen Vollbart auf Biomolplastgrund auftragen wollte.
    »Aber natürlich«, behauptete Gucky, der gerade aufgetaucht war. »Vergiss nicht, dass du einen griechischen Halbgott mimen sollst, einen Diener Dianas. Und für einen solchen ist es Pflicht, einen eindrucksvollen Bart zu tragen.«
    Rhodan fügte sich. Der Maskenbildner war kurz darauf fertig. Die ganze Prozedur der Verkleidung hatte im Hangarraum der Bodenschleuse stattgefunden, wo man schnell einige Trennwände aufgestellt hatte. In den so entstandenen Räumlichkeiten quartierten sich die Wissenschaftler ebenso ein wie die Offiziere des Krisenstabs.
    Der Großadministrator betrachtete sein Spiegelbild im Schein einer Magnesiumfackel, die ein fast taghelles Licht verbreitete. Er trug einen schmalkrempigen Petasos, einen Chiton aus Leinen als Untergewand, der jedoch nicht wie bei den Griechen bis zu den Knöcheln reichte, sondern oberhalb des Knies endete, damit Rhodan mehr Bewegungsfreiheit hatte. Ebenso war das Himation, der obligate Überwurfmantel, nicht aus Wolle, sondern aus einer leichten Kunstfaser.
    »Bis auf den Bart ist alles okay«, sagte Rhodan missmutig. Der Maskenbildner warf Gucky einen bezeichnenden Blick zu und zuckte hilflos die Schultern.
    »Der Bart bleibt«, sagte Gucky unnachgiebig. »Ohne ihn siehst du nicht zünftig genug aus. Und er verdeckt auch deine Mängel, Perry, denn du hast alles andere als ein griechisches Profil.«
    In diesem Moment kam Orana in die Schminkkabine. Ihr tiefschwarzes, langes Haar war zu einer kunstvollen Frisur aufgesteckt und wurde von einer blitzförmigen Haarnadel zusammengehalten. Ihr voller Busen spannte sich unter dem etwas zu eng geratenen Überwurf, der eigentlich einen Peplos darstellen sollte, jedoch eher an ein gewagtes Minikleid erinnerte. Über die Schulter hatte sie einen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen gehängt.
    Diese harmlos aussehenden Pfeile hatten es aber in sich. Sie waren eine Spezialkonstruktion, die von Mikroraketen getrieben wurden und Sprengköpfe mit verheerender Wirkung besaßen. Selbstredend waren Raketen wie Sprengköpfe chemisch, stellten die mucierischen Explosivlanzen aber trotzdem in den Schatten, was Reichweite und Sprengkraft betraf.
    »Ja, so stelle ich mir die

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