Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne
ersten Rundblick hin sahen die beiden Männer, dass dieser Raum frei von Einschlag- und Austrittkratern war.
Lloyd wandte sich an Sardaby: »Die Situation ist ernst, nicht wahr?«
»Ja. Hören Sie die Schläge? Sie finden in anderen Räumen statt. Noch immer rasen die Howalgoniumgeschosse umher. Der Durchgang durch den Twin-Sol-Transmitter muss das Howalgonium aktiviert haben. Wenn die Hauptmasse zerfällt, schießt sie günstigstenfalls senkrecht ins All hinaus, und ungünstigstenfalls tritt das ein, was vorhin gesagt wurde!«
Gucky erschien mit Nebey.
»Ich verständige Rhodan!«, sagte Lloyd entschlossen und aktivierte sein Funkgerät.
»Sir«, sagte Lloyd, als Rhodan sich meldete, »ich muss Sie alarmieren. Wir brauchen hier eine große Spezialistenmannschaft mit Geräten, die ich nicht kenne. Das Howalgonium hat sich zu einem geringen Teil selbstständig gemacht. Wenn sich die Hauptmassen aufteilen und ebenso wie die winzigen Projektile herumzurasen beginnen, wird Quetroppa und anschließend zumindest ein Teil der Erde zerstört. Die Fragmente rasen wie Satelliten um das Hauptlager herum. Wir sitzen alle auf einer riesigen Bombe.«
»Ich verstehe«, sagte Rhodan. »Ich werde sofort anordnen, was zu tun ist. Wir müssen die kleinen Geschosse einfangen und zur Ruhe bringen, ehe sie noch mehr Unheil anrichten. Gibt es Verluste?«
Gucky schaltete sich in das Gespräch ein. »Einige Tote und eine große Menge Verwundete. Fellmer hat sie geortet.«
Rhodan stöhnte auf. »25 Millionen Tonnen Howalgonium! Unsere gesamten Vorräte! Gut, ich werde tun, was wir von hier aus können. Danke, Fellmer!« Er brach die Verbindung ab.
Lloyd und Gucky liefen zu einer Reihe von vier Kontrollschirmen, die normalerweise das Innere von verschiedenen Lagern zeigten. Auf den wenigsten Schirmen war etwas zu sehen, denn die Beleuchtung funktionierte nur zum Teil.
Nebey sprach aus, was sie alle dachten. »Wenn sich 25 Millionen Tonnen Howalgonium nach und nach in Geschosse mit kosmischen Geschwindigkeiten verwandeln, dann ist erstens Imperium-Alpha auf das Höchste gefährdet und zweitens die gesamte Erdkruste. Die Frage ist nur, was wir jetzt tun können!«
Sie ahnten noch nicht einmal die zweite Wahrheit, die hinter diesen Vorkommnissen lauerte und die sie alle weit härter treffen würde. Sie dachten nicht an das Naheliegende.
»Wir stoßen in den Transmitterraum vor«, ordnete der Mausbiber an. »Dort empfangen wir das Einsatzkommando!«
Die wenigen aktiven Schirme zeigten, dass in den Hauptlagern Ruhe herrschte. Die Materialblöcke ruhten in ihren gestapelten Barren und in den gesicherten Behältern. Während sich auf dem Planeten die Anzahl der Katastrophen vergrößerte, erwuchs tief in der Erdkruste eine neue Gefahr. Die vier Mitglieder des Vorauskommandos begannen zu laufen. Ihr Ziel war der Transmitterraum.
Unterwegs würden sie sich um weitere Verletzte kümmern müssen.
3.
Perry Rhodan sprach mit dem Kommandanten eines schnellen Raumschiffsverbandes. »Wir haben inzwischen herausgefunden«, sagte er, »dass Erde und Mond und Sonnenpulk in einem Energiestrom gelandet sind, der sich zwischen zwei Galaxien spannt. Nicht zwischen Sonnen, sondern zwischen zwei Milchstraßen.«
»Unsere Bordobservatorien haben Ähnliches festgestellt. Aber zwei Galaxien … wissen Sie das genau? Das ist furchtbar! Das eröffnet beängstigende Perspektiven! Sir …«
Rhodan winkte ab. »Niemand kann sagen, um welche Galaxien es sich handelt, in welche Richtung wir treiben, was diese merkwürdigen Lichterscheinungen zu bedeuten haben. Das wird die Aufgabe Ihrer Einheit sein, Kommandant!«
Vor Rhodan war die Zentrale eines Schiffs abgebildet. Der Mann, der neben dem Kommandantensessel stand und versuchte, sich seinen tödlichen Schrecken nicht anmerken zu lassen, war groß und silberhaarig. Dunkelblaue Augen blickten Rhodan fassungslos an.
»Ich verstehe. Aufklärungsflug?«
»Ja. Lassen Sie 250 Schiffe starten und erforschen Sie die Umgebung. Ich erwarte die ersten Ergebnisse innerhalb der nächsten 24 Stunden. Je schneller, desto besser.«
Der Kommandant nickte. »Eine besondere Zielsetzung, Sir?«
»Ja. Ich bin mit meinen Freunden und Vertrauten und allen Wissenschaftlern darin einig, dass wir eine stabile Sonne erreichen müssen, der wir die Erde angliedern wollen. Im Augenblick sind zwar die ersten tektonischen Beben und die Flutwellen leicht abgeklungen, aber das kann eine Täuschung sein. Also hier Ihr Auftrag: Suchen Sie
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