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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Sonne für diesen geschundenen Planeten.«
    »Ich habe verstanden«, entgegnete der Kommandant. »Da wäre noch etwas, Sir …«
    Rhodan stand auf, sah ihn aber weiterhin an. »Ja?«
    »Die Besatzungen. Sie sind natürlich unsicher und aufgeregt. Sie sollten zu ihr und der Erdbevölkerung sprechen. Die Menschen warten auf ein Wort von Ihnen.«
    »In einer Stunde«, sagte Rhodan. »Bis dahin müssen Sie alle noch warten!«
    »Ausgezeichnet, Sir. Sie helfen uns allen damit. In wenigen Minuten sind die Schiffe im Raum. Ende!« Der Schirm wurde dunkel.
    In den letzten Stunden hatten sich Arbeitsgruppen gebildet. Der kleine Konferenzraum hatte sich fast geleert. Die einzelnen Teams der Wissenschaftler, Verantwortlichen, Regierenden und Hilfskräfte versammelten sich an anderen Stellen und versuchten ebenso schnell wie unbürokratisch Hilfsmaßnahmen anzufahren, Verantwortlichkeiten zu delegieren, Nachrichten zu koordinieren und in Aktionen umzusetzen. Für jeden Bezirk gab es Katastrophenpläne, die reibungslos umgesetzt wurden.
    Andere Gruppen wieder zogen sämtliche Beobachtungen zusammen und schlüsselten sie auf. Die Natur der Energieflut, dieses reißenden Mahlstroms, wies eindeutig darauf hin, dass sich Terra im Kraftfeld zwischen zwei Milchstraßen befand. Aber wo, an welcher Stelle, an welchem Platz des bekannten Kosmos – das wusste niemand.
    Die Erde war dem totalen Chaos noch niemals so nahe gewesen wie am heutigen Tag. Inzwischen war der neunte März angebrochen, die ersten Stunden dieses Tages zeigten den Menschen, dass sie sich noch immer auf einem Planeten befanden, der nicht mächtig genug war, dem Schicksal und der Natur zu trotzen.
    Rhodan winkte Bull, der mit drei Teilnehmern gleichzeitig sprach, kurz zu. Bully schaute hoch und rief: »Diese halbe Stunde werde ich allein fertig, Perry! Geh nur. Du musst auf alle Fälle die Panik unterdrücken! Schwer genug wird es werden! Besinne dich auf deine rhetorischen Fähigkeiten!«
    Rhodan ging in den Nebenraum. Eine einzelne Robotkamera wartete auf sein Erscheinen. Er setzte sich hinter einen schmucklosen Tisch. Schlichtheit und absolute Ehrlichkeit würden seine besten Waffen sein.
    Er räusperte sich. »Meine Freunde«, begann er. »Terranerinnen und Terraner. Ich wünschte, dass diese Ansprache niemals nötig geworden wäre. Aber ich habe mich leider geirrt. Ich kann Ihnen allen nicht viel sagen, was hoffnungsvoll wäre oder gar der Panik Einhalt gebieten könnte.
    Sie wissen, dass wir vor der Versklavung der Laren und der Flotte der Überschweren fliehen mussten. Wir alle waren darauf vorbereitet, im Zentrum der Galaxis zu rematerialisieren. Ich brauche auch nicht darauf einzugehen, wie knapp wir davongekommen sind. Erde und Mond und alles, was wir mitgenommen haben, sind exakt rematerialisiert. So viel ist sicher. Aber wir sind in einer anderen Umgebung herausgekommen, als wir erwartet haben.
    Ich sage Ihnen ehrlich, was wir im Augenblick sicher wissen. Wir sind vermutlich in einem Strom kosmischer Energie rematerialisiert, der zwischen zwei Milchstraßen besteht. Als wir das feststellten, waren wir alle ebenso aufgestört wie enttäuscht. Aber soweit feststellbar, haben unsere Instrumente, die Transmitter und die übrige Technik einwandfrei funktioniert.
    Warum es uns hierher verschlagen hat, weiß ich nicht. Es muss etwas gewesen sein, was sich im Augenblick unserer Ahnung entzieht.«
    Rhodan sprach weiter. Und noch während er das tat, ballte sich erneut eine Katastrophe zusammen. Sie war nicht größer, aber auch nicht kleiner als alle anderen, die bisher über den Planeten hinweggezogen waren.
    Aber sie hatte eine besondere Art von Signalcharakter.
    ***
    Ein Kommando von drei Männern befand sich auf der obersten Plattform des Kybernetischen Turms. Dieser Turm, ein gewaltiges Gebäude, dessen grazile Bauweise über die Robustheit seiner Terkonitstahlkonstruktion hinwegtäuschte, befand sich zwischen der Stadt Terrania City und dem Handelshafen von Atlan Village. Der Blick, der im vollen Kreis von 360 Grad frei war, zeigte drei verschiedene Dinge, die alle den Keim deutlicher Drohung in sich trugen.
    Terrania City …
    Die Stadt lag im Sonnenlicht. Es war fünf Uhr morgens. Die Schatten, die nach Westen deuteten, waren lang und tiefschwarz. Jeglicher Verkehr war fast völlig zum Erliegen gekommen. Weiße Wolkenkratzer, dazwischen die dichten, jetzt dunkelgrünen Parkflächen, darüber der Himmel.
    Der Himmel über der Stadt war zweigeteilt.

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