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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wahnsinn, der in der Wüste lauert.
    Wahrscheinlich bin ich der einzige Mucierer, der sich über all diese Dinge Gedanken macht. Für die meisten Felsenburgbewohner sind solche Ereignisse alltäglich. Früher habe ich oft versucht, gegen Grausamkeiten zu protestieren oder Änderungen herbeizuführen, doch inzwischen habe ich gelernt, meinen Mund zu halten. Sich gegen die Allgemeinheit in einer Felsenburg zu stellen ist früher oder später gleichbedeutend mit dem Ende durch den Opfertod.
    Ich ahne, warum ich anders über unser Volk und seine Art zu leben denke als meine Freunde. Die ersten sechs Jahre meines Lebens haben dafür gesorgt, dass ich viele Dinge in einem anderen Licht sehe. Ich wuchs nicht innerhalb einer engen und übervölkerten Felsenburg auf, sondern draußen in der Wüste. Ich kannte weder Ängste noch die Zwänge, denen jugendliche Mucierer in den Felsenburgen von Anfang an ausgesetzt sind. Eigentlich ist es ein Wunder, dass es meiner Mutter gelang, mich dennoch in das Leben der Höhlen zu integrieren.
    Obwohl ich nicht in der Felsenburg aufgewachsen bin, war ich nach meiner Rückkehr allen Altersgenossen überlegen. Ich war größer, stärker und gewandter. Und ich war schlauer. Mit achtzehn Jahren wurde ich Unterhäuptling, mit zwanzig Häuptling, und jetzt gehöre ich zu den zwölf Beherrschern der Höchsten Plattform. Zusammen mit elf anderen Mucierern entscheide ich, wer die Plattform hinabgestoßen wird und wer den Opfertod sterben muss. Ich erledige die Aufgabe gegen mein besseres Wissen. Auf Ellfat gibt es niemanden, der mich wegen der Missachtung meiner selbst erstellten Moralbegriffe einen Feigling nennen würde, denn ich bin offensichtlich der einzige Mucierer, der so denkt.
    Nun ist etwas geschehen, was mein Leben – und das aller anderen – mit einem Schlag geändert hat. Fremde von den Sternen sind gekommen, um uns anzugreifen. Uns alle!
    Ist es unter diesen Umständen erstaunlich, wenn sich Krieger vieler Stämme aus Gmosch zusammengeschlossen haben, um gegen den plötzlich aufgetauchten Feind zu kämpfen? Botschafter sind zu den benachbarten Ländern Fergsch und Zschosch unterwegs, um von dort Hilfe herbeizuholen, denn eines ist sicher: Ein Stamm allein wird die Fremden nicht vernichten können.
    Ich habe den Flugwagen der Fremden gesehen. Es ist ein monströses Gebilde, das schwerer zu stürmen sein wird als die berühmte Felsenburg des Smadasch-Stammes. Es wundert mich nicht, dass unsere ersten Angriffe zurückgeschlagen wurden. Aber wir haben dem Gegner bereits einige Verluste beigebracht.
    Einige Fremde haben den Flugwagen verlassen und sind tief in die Wüste eingedrungen. Obwohl diese Wesen keine Flughäute besitzen, schweben sie in der Luft. Sie besitzen bestimmte Vorrichtungen, die ihnen erlauben, den natürlichen Flug eines Mucierers zu imitieren. Ihr Flug ist nicht so elegant wie der eines Mucierers, aber sie kommen schneller voran und können sich offenbar auch in größere Höhe wagen.
    Trotzdem habe ich den Befehl gegeben, die aus dem Flugwagen ausgebrochene Gruppe zu umzingeln und zu vernichten. Was immer die Fremden nach Ellfat geführt hat – wir müssen sie vernichten, wenn wir nicht selbst untergehen wollen.
    Ich selbst bin in unsere Felsenburg zurückgekehrt, um mit den elf anderen Beherrschern der Höchsten Plattform unsere nächsten Schritte zu beratschlagen. Es sieht so aus, als müssten wir unsere Angriffstaktik variieren. Mit blindem Vorwärtsstürmen ist es bei diesen Fremden nicht getan.
    Ich habe meine Argumente vorgetragen. Wir sitzen in der großen Höhle hinter der Höchsten Plattform. Verrußte Lampen streuen Lichtkaskaden über den Raum und zaubern groteske Schatten an die grauweißen Wände.
    Wir zwölf Beherrscher sind nicht allein. Von anderen Burgen sind inzwischen hohe Würdenträger eingetroffen. Mit überkreuzten Beinen und zusammengefalteten Flugmänteln hocken sie steif um das kleine Feuer inmitten der Höhle.
    Einer unserer Gäste, der Alte Krieger Bargosch, erhebt sich jetzt. Er ist der älteste Mucierer, den ich jemals gesehen habe. In seinen Augen blitzt Feindschaft, als er mich ansieht.
    »Wir haben die Ansprache dieses Mannes gehört«, sagt der Alte Krieger Bargosch. »Ein Narr redet so.«
    Das ist ein gewollter Missbrauch unserer Gastfreundschaft und würde unter anderen Umständen zu einem Krieg zwischen unseren Stämmen führen. Doch meine elf Stammesgenossen reagieren nicht. Die Ereignisse der letzten Stunden haben ihre

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