Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
auf. Die anderen liefen an ihm vorbei. Mervan verschloss den Eingang wieder und lehnte sich dagegen. Er ahnte, dass die Raupen bereits draußen im Gang waren.
    »Wir sitzen in der Falle«, sagte Fronchie. »Was ist weiter unten passiert? Ich habe Lärm gehört.«
    Mervan antwortete nicht. Er fühlte sich jetzt wie gelähmt. Er schloss die Augen und sah wie in einer Vision die Raupen draußen vor dem Schott aufmarschieren. Was würden sie tun? Das Nächstliegende schien zu sein, dass sie mit ihren Thermowaffen das Schott aufbrechen würden. Mervan hatte es von innen verriegelt.
    Inzwischen hatten Abartes, Greimoon und Amun das Zentrum des Observatoriums erreicht. Sie sahen sich nach einem Versteck um. Fronchie stand neben dem Hauptteleskop und beobachtete Mervan.
    »Verschwinden Sie vom Eingang, verdammt!«, schrie Abartes Mervan zu. »Wollen Sie warten, bis man Ihnen einheizt?«
    Beinahe mechanisch setzte der Mathelogiker sich in Bewegung. Abartes winkte ihm mit der Waffe, dass er das Schussfeld räumen sollte. Mervan ging auf ihn zu. Etwas in seinem Blick ließ Abartes zurückweichen.
    »Sie werden jetzt nicht mehr schießen!«, sagte Mervan bestimmt. »Jedenfalls nicht, bevor Sie einen entsprechenden Befehl erhalten.«
    Abartes schob das Kinn vor. »Wenn es sein muss, sprenge ich das ganze Schiff. Niemand wird mich daran hindern.«
    Greimoon schob sich zwischen ihn und Mervan. Er zitterte vor Aufregung, aber seine ganze Art ließ erkennen, dass er nicht unüberlegt handelte. »Es ist genug«, sagte er. »Mervan ist immer noch unser Anführer. Wir haben ihn dazu bestimmt, und so soll es auch bleiben. Sie haben uns mit Ihrer sinnlosen Schießerei genügend Ärger bereitet, Zamahr.«
    »Ja, schließen wir Frieden«, fügte Amun versöhnlich hinzu. »Wenn wir uns jetzt streiten, profitieren nur unsere Gegner davon.«
    Abartes schien einzusehen, dass er sich gegen diese Mehrheit nicht auflehnen konnte. »Wir werden sehen, ob wir viel erreichen, wenn wir diese Kreaturen mit Samthandschuhen anfassen«, knurrte er.
    »Für sie sind wir wahrscheinlich ebenfalls Kreaturen«, sagte Greimoon. »Es ist eine Frage des Standpunkts.«
    »Unsinn!«, rief Abartes. »Sie vergessen völlig, dass es hier nur ums Überleben geht. Wer zuerst schießt und auch trifft, wird gewinnen.« Mervan beobachtete ihn aufmerksam.
    »Draußen scheint alles ruhig zu sein«, sagte Fronchie. »Vielleicht haben die Eindringlinge aufgegeben und sich zurückgezogen.« Abartes lachte ungläubig auf.
    »Sie sind noch da«, sagte Mervan. »Ich vermute, dass sie jetzt beratschlagen. Vom Ergebnis ihrer Diskussion wird unser Schicksal abhängen, denn viel haben wir jetzt nicht mehr entgegenzusetzen.«
    Seltsam, dass unser Schicksal von den Entschlüssen einiger fremdartiger Wesen abhängt, die wir nicht einmal richtig kennen, dachte Mervan distanziert.

23.
    Sein Gegenspieler, von dem er nicht einmal den Namen kannte, hatte zwanzig Artmaccs vor dem Observatoriumseingang zusammengezogen. Die anderen Artgenossen Mascotschs waren rund um den Raum in der oberen Polkuppel verteilt, um im Falle eines Ausbruchs der Fremden an anderer Stelle sofort eingreifen zu können.
    Für ein intelligentes Wesen, das niemals zuvor in solchen Auseinandersetzungen geprüft worden war, waren diese Maßnahmen eine strategische Meisterleistung. Der Verlust eines Mannes belastete Mascotsch nicht besonders. Durch die vielen Unfälle bei ihren Raumfahrten hatten die Artmaccs sich an die Nachbarschaft des Todes gewöhnt. Immerhin zeigte das Verhalten der fünf Gegner, dass diese bereit waren, um ihre Freiheit zu kämpfen.
    Mascotsch überlegte, was er tun sollte. Willpuhr Amph Taccatsch wartete sicher schon sehnsüchtig auf die ersten Erfolgsmeldungen. Mascotschs behaartes Raupengesicht verzog sich. Der Imperator war ja auch nicht hier, um einen Beweis für seinen persönlichen Mut zu geben. Mascotsch konnte sich vorstellen, dass sich nach seiner Rückkehr eine Flut von Vorwürfen über ihn ergießen würde – falls er überhaupt zurückkehren sollte! Er konnte nicht ausschließen, dass sie alle hier im Schiff getötet wurden.
    Um ihn herum entstand Unruhe. Er verstand das. Die Artmaccs warteten darauf, dass er endlich eine Entscheidung traf. Trotzdem schwieg er weiter. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Jeder Fehler, den er hier beging, konnte schlimme Folgen haben. Mascotsch ertappte sich dabei, dass er diese Verfolgung als eine Art Spiel ansah, wobei beide Parteien die Gelegenheit

Weitere Kostenlose Bücher