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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bist schlau«, gab Taccatsch widerwillig zu. »Aber wie wollen wir die Wahrheit herausfinden? Es ist doch möglich, dass sie uns anlügen, wenn wir sie fragen.«
    »Wir werden sie zwingen, die Wahrheit zu sagen.«
    »Willst du sie foltern?«
    »Wenn es sein muss …«
    Taccatsch überlegte angestrengt und fragte: »Welche Methoden willst du dabei anwenden? Es ist doch überhaupt nicht sicher, ob ihnen die Behandlungen, die wir bei Artmaccs anzuwenden pflegen, etwas ausmachen.«
    »Das ist richtig, aber mir wird schon etwas einfallen«, versprach Mascotsch. Er war müde und gereizt. Das Gespräch mit Willpuhr ging ihm auf die Nerven. »Du musst sie ansehen«, sagte er matt. »Die Artmaccs erwarten, dass ihr Herrscher sich um solche Dinge kümmert.«
    »Und die Roboter, was ist mit ihnen?«
    »Ich werde die Sache in Ordnung bringen.«
    Erst jetzt war Taccatsch zufrieden.
    Die Lähmung hatte so weit nachgelassen, dass Stackon Mervan seine Lippen bewegen konnte. Er machte die ersten Sprechversuche. Bis sein Körper wieder voll aktiv sein konnte, würde noch einige Zeit verstreichen. Zu seiner Überraschung hatte man sie an Bord eines anderen lemurischen Großkampfschiffs gebracht. Als Transporter hatte ein fremdartiges Schiff gedient, offenbar ein Raumschiff der Raupenwesen. Es war nicht einfach, ein fremdes Schiff, das man zum ersten Mal sah, richtig einzuschätzen, aber Mervan hatte den Eindruck gewonnen, dass dieser Transporter sich in einem schlechten technischen Zustand befand. Dafür sprach auch, dass die Raupen während des gesamten Fluges ihre Anzüge nicht abgelegt hatten.
    Vielleicht waren diese Wesen Abtrünnige ihres eigenen Volkes und hatten sich in den Mahlstrom geflüchtet, um in ein paar Schiffen der Lemurer zu leben, überlegte Stackon Mervan. Das schien im Augenblick die wahrscheinlichste Lösung zu sein.
    Weitaus mehr als diese Zusammenhänge beschäftigte den Mathelogiker die Frage, was die Raupen mit ihnen vorhatten. Die Tatsache, dass man sie zunächst einmal gefangen genommen hatte, stimmte ihn optimistisch. Er bedauerte den Verlust ihrer gesamten Ausrüstung. Das konnte sich noch als Verhängnis erweisen, denn ohne Waffen waren sie diesen Fremden ausgeliefert.
    Nach einigen weiteren Versuchen konnte Mervan leise sprechen. »Könnt ihr mich hören?«, fragte er seine Begleiter.
    Nur Abartes antwortete. Seine Stimme klang entstellt, was aber auf die Paralyse zurückzuführen war.
    »Sie werden sich früher oder später um uns kümmern«, sagte Mervan. »Dann müssen wir gewappnet sein.« Er wusste, dass Greimoon und Amun ihn verstehen konnten, auch wenn sie noch nicht in der Lage waren, sich an diesem Gespräch zu beteiligen.
    »Wir hätten vorher etwas tun sollen«, sagte Abartes grimmig.
    »Sie werden uns ausfragen«, befürchtete Mervan. »Es kommt darauf an, dass wir die richtigen Antworten geben. Ich glaube nicht, dass wir ihnen die Wahrheit sagen sollten. Das würde sie verleiten, mit uns recht unsanft umzugehen. Wenn sie jedoch den Eindruck gewinnen, dass wir jederzeit mit Hilfe rechnen können, werden sie vorsichtig sein.«
    »Das … das ist doch … nur Theorie!«, sagte Greimoon schwerfällig.
    Mervan musste sich eingestehen, dass er Recht hatte. Er konnte nicht sicher sein, ob die Raupen eine Mentalität besaßen, die ein solches Vorgehen überhaupt sinnvoll machte. Seine Überlegungen resultierten aus den Beobachtungen, die er bisher gemacht hatte. Einige Reaktionen ihrer Gegner waren ihm dabei beinahe ›menschlich‹ erschienen.
    »Wir werden uns jetzt eine Geschichte zurechtlegen, die wir ihnen erzählen können«, fuhr Mervan fort. »Es ist wichtig, dass wir uns nicht in Widersprüche verwickeln. Allerdings …« Er verstummte.
    »Allerdings – was?«, fragte Abartes argwöhnisch.
    »Es könnte sein, dass sie uns nicht glauben«, meinte Mervan. »Sie könnten misstrauisch werden und uns verhören. Ich denke dabei an Verhöre mit besonders brutalen Methoden.«
    »An Folter!«, stieß Greimoon erschrocken hervor.
    »Ich hoffe, dass es nicht dazu kommen wird«, sagte Mervan. »Aber wir können es nicht ausschließen.«
    Danach begann er die Geschichte zu entwickeln, die sie den Raupenwesen erzählen wollten. Die anderen hörten schweigend zu. Mervan schlug vor, dass sie sich als Forscher ausgeben sollten.
    »Wir müssen ihnen klar machen, dass man nach uns suchen wird, wenn wir nicht zurückkehren sollten«, sagte er abschließend. »Ich hoffe, dass wir sie auf diese Weise

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