Silberband 078 - Suche nach der Erde
veranlassen können, uns ein lemurisches Beiboot zur Verfügung zu stellen.«
»Das bezweifle ich!«, sagte Abartes.
»Nun gut. Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
»Es ist zu spät«, beklagte Abartes sich bitter. »Wir könnten längst in dem Beiboot sitzen, um das Sie nun betteln wollen. Wir hätten es uns erkämpfen sollen.«
»Es hat doch keinen Sinn, jetzt darüber zu streiten«, versuchte Greimoon zu vermitteln. »Für unsere gegenwärtige Lage ist Mervans Vorschlag brauchbar, darauf kommt es an.«
Abartes schwieg. Mervan machte eine Bewegung im Hintergrund der Halle aus. Wenig später krochen ein halbes Dutzend bewaffnete Raupenwesen auf sie zu.
»Da kommen sie, Freunde!«, sagte Mervan leise. »Jetzt müssen wir ausnahmsweise einmal zusammenhalten.«
Taccatsch und Mascotsch führten die kleine Gruppe in den Lagerraum. Mascotsch hatte vier Artmaccs als Begleiter ausgewählt, die er für besonders intelligent und unerschrocken hielt. Drei von ihnen waren noch sehr jung, der vierte war in Mascotschs Alter und hatte wahrscheinlich mehr Bücher gelesen als alle anderen Artmaccs seiner Generation. Dieser Mann hieß Croytsch.
Die sechs Artmaccs bildeten einen Halbkreis um die am Boden liegenden Gefangenen.
»Die Lähmung lässt allmählich nach«, stellte Mascotsch fest. »Wir müssen sie erneut paralysieren oder in einen sichereren Raum bringen.«
Taccatsch wollte zurückweichen, doch Mascotsch stellte sich quer hinter ihn, um das zu verhindern. Taccatsch seufzte. »Sie sehen sehr merkwürdig aus«, sagte er. »Wenn sie keine Schutzanzüge anhätten, würde ich sie für unintelligent halten.«
Hoffentlich hält er bald seinen Mund!, dachte Mascotsch verzweifelt.
»Besonders gefährlich sehen sie nicht aus«, fuhr Taccatsch fort. »Wir sind viel länger und dicker.«
»Das ist bedeutungslos«, bemerkte Croytsch. »Es wäre sogar gefährlich, daraus qualitative Wertschätzungen abzuleiten.«
»Was?«, fragte Taccatsch ärgerlich. »Was redest du da?«
»Der Imperator hat lediglich festgestellt, wie sie körperlich beschaffen sind«, kam Mascotsch seinem Herrscher zu Hilfe. »Darüber brauchen wir uns wohl nicht zu streiten.«
»Ja«, sagte Taccatsch zufrieden. »Halte deinen Mund, wenn du mich nicht verstehst, Croytsch.«
Der Gemaßregelte sah in keiner Weise zerknirscht aus. »Ich bin hier, um mir eine Meinung zu bilden«, sagte er. Mascotsch warf ihm einen flehenden Blick zu.
»Hast du schon überlegt, wie wir mit ihnen reden könnten?«, wandte Taccatsch sich an den Ersten Berater. »Ich nehme an, dass sie unsere Sprache nicht verstehen.«
Mascotsch hörte Croytsch aufstöhnen. Er begann zu bedauern, dass er den klugen Alten mitgenommen hatte. Croytsch besaß keinerlei Respekt vor dem Herrscher. Offenbar war ihm die eigene Sicherheit bedeutungslos, sonst hätte er auf Bemerkungen des Imperators nicht so geringschätzig reagiert. Im Allgemeinen war Taccatsch verträglich, aber wenn man ihn übermäßig reizte, konnte er harte Strafen verhängen. Mascotsch rempelte Croytsch an, um ihn zu warnen.
»Also«, sagte Taccatsch energisch, »wie wollen wir mit ihnen reden?«
»Wir müssen uns eine Methode ausdenken«, schlug Mascotsch vor. »Wir versuchen es zunächst einmal mit Zeichensprache.«
»Warum benutzen wir keines der Übersetzungsgeräte, die wir an Bord der Stählernen Kugel gefunden haben?«, erkundigte sich Croytsch.
Mascotsch sagte: »Niemand weiß genau, ob es Übersetzungsgeräte sind, außerdem kann keiner von uns damit umgehen.«
Croytsch deutete auf die Gefangenen. »Aber sie müssten es doch bestimmt können!«
»Ha!«, sagte Mascotsch verblüfft. »Wir könnten es ja in jedem Fall versuchen.«
Er schickte einen jungen Artmacc hinaus, um eines der in Frage kommenden Geräte zu holen. An Bord der Stählernen Kugeln gab es zahlreiche Dinge, deren Bedeutung den Artmaccs nicht klar war. Vor vielen Generationen, als sie im Verlauf der Katastrophe in den Mahlstrom verschlagen worden waren, hatten die führenden Techniker der Artmaccs mit der Einrichtung der Stählernen Kugeln etwas anfangen können, doch das Wissen dieser Männer und Frauen war längst verloren gegangen.
Taccatschs Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. »Ich bin dagegen, den Gefangenen etwas in die Hände zu geben«, sagte er. »Wir nehmen an, dass es sich bei dem in Frage kommenden Gegenstand um ein Übersetzungsgerät handelt. Aber wer kann eigentlich garantieren, dass es keine Waffe ist?«
»Das sagt mir mein
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