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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lagerraum strömen lassen. Durch die beiden transparenten Luken konnten die vier Männer ab und zu eine Schwade des hochgiftigen Gemischs träge vorbeiziehen sehen.
    Stackon Mervan hatte festgestellt, dass der Behälter, in dem sie gefangen gehalten wurden, genau inmitten der Lagerhalle stand. Das bedeutete, dass er von jedem Ausgang etwa zweihundert Meter entfernt war und dass ein normaler Mann den sicheren Ausgang in etwa dreißig Sekunden hätte erreichen können. So lange den Atem anzuhalten hätte für keinen der vier Terraner ein Problem bedeutet.
    Doch es gab zusätzliche Schwierigkeiten. Der eigentliche Eingang des Behälters war so gut verriegelt, dass er von innen nicht zu öffnen war. Im Falle einer Flucht mussten sie also die beiden Luken zerschlagen und in zwei Paaren hintereinander aus der engen Öffnung klettern. Dann kam der freie Raum bis zum Schott, das ebenfalls zunächst geöffnet werden musste.
    Mervan hatte ausgerechnet, dass sie etwa eineinhalb Minuten benötigen würden, um wieder frischen Sauerstoff atmen zu können. Dabei lagen jene beiden Männer, die als Letzte aus den Luken kriechen würden, am oberen Zeitbereich.
    Mervan und seine drei Begleiter hatten damit begonnen, ihre Lungen für die geplante Flucht zu trainieren. Es stellte sich heraus, dass Amun und Abartes die Luft am längsten anhalten konnten. Sie würden den Behälter deshalb nach Mervan und Greimoon verlassen.
    Bereits beim ersten Gespräch mit den Artmaccs hatte sich herausgestellt, dass die Raupenwesen äußerst misstrauisch waren. Sie hatten angekündigt, dass sie alle Angaben überprüfen und die Wahrheit nötigenfalls mit Gewalt herausfinden würden. Das bedeutete Folterung.
    Mervan befürchtete mehr denn je, dass die Artmaccs sie töten würden, sobald sie davon überzeugt waren, dass es sich bei ihren Gefangenen um vier Einzelgänger handelte. Da Abartes sowieso unablässig auf rasche Flucht drängte, war Mervan die Entscheidung leicht gefallen.
    »Auf keinen Fall dürfen wir lange zögern«, sagte er eindringlich. »Die Artmaccs werden bald zurückkommen. Das zweite Gespräch wird nicht so glimpflich ablaufen wie das erste. Wie misstrauisch sie sind, beweisen die Sicherheitsmaßnahmen, die sie getroffen haben, um unsere Flucht zu verhindern.« Er wandte sich an Zamahr Abartes. »Sie sind am dicksten und werden es daher am schwersten haben, durch die Luke zu kriechen«, stellte er fest. »Sehen Sie sich den Ausstieg genau an. Wenn Sie in der Luke hängen bleiben, bedeutet das nicht nur Ihren Tod, sondern vermutlich auch das Ende eines anderen Mannes.«
    Der bullig wirkende Spezialist nickte entschlossen. »Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen. Es wird klappen.« Er ließ Mervan deutlich spüren, dass er alle Einwände als Zumutung empfand. Wenn jemand lebend hier herauskommen würde, das drückte seine Haltung deutlich aus, dann war er es.
    Mervan hatte zwei dreißig Zentimeter lange Metallbolzen vom Gestänge neben der Tür abmontieren können. Damit, so hofften sie, würden sich die transparenten Luken zerschlagen lassen. Sobald nur ein kleines Loch entstanden war, mussten die vier Männer den Atem anhalten. Es kam also darauf an, die Öffnung möglichst schnell und vollständig freizulegen. Sobald eine Luke beschädigt war, standen sie unter Handlungszwang, denn dann gab es für sie kein Zurück mehr. Das erste kleine Loch in einer Luke bedeutete, dass sie den Ausgang der Lagerhalle erreichen und öffnen oder ersticken mussten.
    »Stellt euch auf!«, befahl Mervan.
    Er überreichte Greimoon einen der beiden Bolzen. Da Greimoon und er zuerst aussteigen sollten, mussten sie auch das transparente Material im Lukenrahmen zerschlagen. Abartes und Amun standen bereit, um sofort nach Mervan und Greimoon aus dem Behälter zu klettern.
    Mervan sah sich die Gesichter seiner Begleiter an. Abartes hatte trotzig das Kinn vorgeschoben, sein Zorn und seine Entschlossenheit erstickten alle anderen Gefühle. Bei Greimoon waren Anzeichen von Nervosität erkennbar, aber er schien sich trotzdem gut in der Gewalt zu haben. Mit Amun sah es weniger gut aus. Sein Gesicht war blass und schweißbedeckt.
    Amun fing den fragenden Blick Mervans auf. »Schon gut«, sagte er hastig. »Es ist alles in Ordnung.«
    Der Mathelogiker bezweifelte es, aber im Augenblick konnte er sich nicht intensiver um Amun kümmern. Mervan fühlte sich für alle drei Begleiter verantwortlich, aber in diesem Fall konnte er keine Rücksicht auf Amuns Verfassung

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