Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gehirn: Wo ist Amun?
    Greimoon gab ihm ein Zeichen, das Schott zu schließen, doch Mervan erduldete die Qualen noch eine Sekunde länger, um einen Blick in den Lagerraum zu werfen. Die Halle lag verlassen vor ihm. Niemand war zu sehen.
    Mervan riss das Schott zu. Er hörte es einrasten. Die Luft explodierte förmlich aus seinem Mund. Er fiel vornüber und presste beide Fäuste gegen die Brust, gierig nach Atem ringend. Im Augenblick war es ihm gleichgültig, ob er dabei giftige Gase einatmete oder nicht.
    Ein paar Schritte von ihm entfernt lehnten Abartes und Greimoon gegen die Wand. Beide waren völlig erschöpft und schnappten nach Luft wie zwei an Land geworfene Fische.
    »Wo … wo … ist er?«, brachte Mervan mühsam hervor.
    »Er ist mir nicht gefolgt«, sagte Greimoon stoßweise. »Er ist einfach zurückgeblieben. Wahrscheinlich hat ihn die Furcht übermannt. Er brachte es einfach nicht fertig, durch die Luke zu kriechen.«
    Mervan begann auf das Schott zuzukriechen. Die beiden anderen holten ihn ein und richteten ihn auf. Er versuchte sich loszumachen.
    »Ich muss Amun herausholen!«, stieß er hervor.
    »Der ist längst tot!«, sagte Abartes grimmig. »Außerdem haben wir keine Zeit. Wir müssen in den Hangar hinüber und die Flucht fortsetzen, wenn nicht alles umsonst gewesen sein soll!«
    Allmählich vermochte Mervan wieder klar zu denken. Noch immer pulsierte sein Blut wie mit Hammerschlägen im Kopf. Vielleicht war es eine Folge der Atemnot, aber es konnten auch die ersten Anzeichen einer Vergiftung sein.
    Die beiden anderen stützten ihn und schleppten ihn bis zum Schott am Hangareingang. Dort machte er sich los, denn er fühlte sich kräftig genug, um auf eigenen Beinen zu stehen.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragten Mervan und Greimoon Abartes.
    »Ausgezeichnet!«, keuchte Abartes. »Ich glaube nicht, dass das Gas hier noch gefährlich werden kann.« Er blickte nach beiden Seiten in den Gang. »Bisher haben wir keinen unserer Raupenfreunde gesehen, aber sie können jeden Augenblick auftauchen.«
    »Wir öffnen das Schott!«, entschied Mervan. Er war sich darüber im Klaren, dass sie jetzt ihr zweites großes Risiko eingingen, denn hinter der stählernen Wand konnten sich jene befinden, denen sie bisher glücklicherweise nicht begegnet waren: die Artmaccs.
    Mit einem Ruck machte Mascotsch sich von Katscha los und richtete sich auf.
    »Was hast du?«, fragte sie ihn irritiert.
    »Ich weiß nicht«, entgegnete er wahrheitsgemäß. »Vielleicht ist etwas mit den vier Gefangenen.«
    »Du machst dir Gedanken ihretwegen? Das ist ja lächerlich! Welche Bedeutung können sie schon haben? Früher oder später werden wir sie töten, dann ist alles vorbei.«
    Er stieß eine Verwünschung aus. Sie war nicht anders als die meisten seiner stupiden Artgenossen. Sie begriff einfach nicht, was diese vier Fremden unter Umständen für das Volk der Artmaccs bedeuten konnten.
    Er wandte sich von Katscha ab. »Du verlässt mich?«
    »Ja, ich werde nach den Fremden sehen und vielleicht mit ihnen sprechen.«
    Sie begann ihn zu beschimpfen, aber er ignorierte sie und verließ die Energiekammer. Draußen im Gang schlug er sofort eine schnelle Kriechart ein, denn seine Unruhe hatte sich noch verstärkt.
    Er schwebte durch den Antigravschacht in das Hangardeck hinab. Als er in den Hauptkorridor einbog, stieg der süßliche Geruch von Giftgas in seine Riechorgane. Er hielt an.
    Einen Augenblick waren seine Gedanken wie erstarrt, dann setzte er sich wieder in Bewegung. Vor dem nächsten Interkomanschluss blieb er erneut stehen. Er überzeugte sich davon, dass seine Worte an alle Anschlussstellen übertragen wurden. »Hier spricht Mascotsch!«, sagte er dann, erstaunt über seine Ruhe. »Die Gefangenen sind ausgebrochen! Legt eure Schutzanzüge an und besetzt alle Hangars und wichtigen Stationen!«
    Er wiederholte die Anordnung dreimal, denn er konnte sich vorstellen, dass es einige Zeit dauern würde, bis die Artmaccs mit ihren vom Baahl-Rauch umnebelten Gehirnen begriffen, was geschehen war.
    Mascotsch wandte sich vom Interkomanschluss ab und begab sich zum nächsten Lagerraum, wo sich Schutzanzüge der Artmaccs befanden. Zu seinem Erstaunen war dort bereits ein halbes Dutzend seiner Artgenossen eingetroffen.
    »Beeilt euch!«, rief er ihnen zu. »Die Fremden haben nur eine Chance – den Hangar.«
    Mascotsch ging nach wie vor von der Überzeugung aus, dass es sich bei den vier Gefangenen um Artgenossen der ehemaligen

Weitere Kostenlose Bücher