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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fremden nicht entdeckt.
    Nun sah er ihn draußen im Mahlstrom schweben; eine einsame Gestalt, die keine Anzeichen von Furcht zeigte. Sein Zusammentreffen mit diesem Wesen verleitete Gortsch zu einem Trugschluss. Inzwischen musste es im Gebiet des Imperiums von Fremden wimmeln, überlegte er. Wie anders ließ es sich erklären, dass er dieses Wesen so schnell gefunden hatte? Es war noch nicht lange her, seit er das Zentralschiff des Imperiums verlassen hatte.
    Gortschs Hände lagen auf dem Auslöseknopf des Bordgeschützes. Eine Bewegung hätte genügt, um den Zweibeiner draußen in atomaren Staub zu verwandeln. Aber Gortsch zögerte. Er war sich darüber im Klaren, dass er seit Verlassen des Zentralschiffs einen anderen Status als die übrigen Artmaccs besaß. Die Artmaccs hatten unter Mascotschs Führung die Feindseligkeiten gegen die Fremden eröffnet. Gortsch hatte sich von seinem Volk getrennt, er sah keinen vernünftigen Grund, die Auseinandersetzungen auf eigene Faust fortzuführen. Die Frage war nur, wie der Fremde dort draußen darüber dachte.
    Gortsch zog die Hände vom Auslöseknopf zurück. Vielleicht war es eine schicksalhafte Begegnung, überlegte er.
    Er verließ den Platz an den Kontrollen und kroch zur Schleuse. Eine ungewöhnliche Situation erforderte ungewöhnliche Maßnahmen. Entschlossen, den bisherigen Beziehungen zwischen Artmaccs und Zweibeinern eine Wende zu geben, zwängte Gortsch seinen unförmigen Körper in die Schleusenkammer des Schiffs.
    Ein paar Minuten später glitt er aus der offenen Schleuse hinaus in den Weltraum. Er orientierte sich, konnte den Fremden aber nicht sehen. Sie waren zu weit voneinander entfernt. Gortsch kannte jedoch die Richtung, in die er fliegen musste, um den Unbekannten zu erreichen. Ohne zu zögern, setzte er sich in Bewegung.
    Mascotsch hätte seine Freude an mir gehabt!, dachte er ironisch.
    Während er dahinflog, kam ihm zum Bewusstsein, dass er nicht einmal eine Waffe mitgenommen hatte. Er hätte umkehren können, doch er flog weiter. Kurze Zeit später sah er einen kleinen leuchtenden Punkt mitten im Mahlstrom.
    Das war der Zweibeiner.
    Der Rauch löste sich nur zögernd auf. Dichte Schwaden trieben träge durch den Gang. Aus dem Qualm kamen Dutzende von Energie-Algen hervor. Mervan vermochte nicht zu sagen, ob sie den Beschuss von Abartes' Strahlkarabiner überstanden hatten oder ob es sich um andere, nachrückende Gebilde handelte.
    Mervan hob die eigene Waffe, um ebenfalls auf die Angreifer zu schießen. Dabei war er sich darüber im Klaren, dass die quallenähnlichen Energiegebilde keine überlegt handelnden Angreifer, sondern instinktiv reagierende Existenzformen waren. Es war sogar denkbar, dass Schüsse aus Strahlwaffen ihnen nichts anhaben konnten, sondern sie noch stärker anlockten.
    Mervan wollte abdrücken, als ihn ein Alarmschrei Greimoons herumfahren ließ. Auch vom anderen Ende des Gangs näherten sich jetzt Energie-Algen. In den Wänden ringsum bildeten sich Dutzende von glühenden Stellen. Einige davon lösten sich auf. Energie-Algen drangen durch die entstehenden Öffnungen in den Gang.
    »Sie kommen von allen Seiten!«, schrie Abartes. Er gab eine Salve ab, schwenkte die Waffe herum und nahm auch die andere Seite des Gangs unter Beschuss.
    »Zurück!«, rief Mervan. Er feuerte seine Waffe ebenfalls ab. Rauch und auflodernde Flammen versperrten die Sicht auf die Angreifer, sodass er nicht feststellen konnte, ob ihre Maßnahmen Erfolg hatten. »Wir müssen zum Antigravschacht!«
    Am Aufgang zum oberen Deck waren noch keine Energie-Algen aufgetaucht.
    Greimoon taumelte aus dem heranwirbelnden Rauch hervor. »Wir müssen zum Hangar durchbrechen«, sagte er mit dumpfer Stimme. »Wenn uns das jetzt nicht gelingt, schaffen wir es überhaupt nicht mehr.«
    Mervan presste die Lippen aufeinander. Wahrscheinlich hatte Greimoon Recht, aber sie hatten keine Chance, durch die mit Algen voll gestopften Gänge zu gelangen. Sie mussten sich zunächst einmal zurückziehen und versuchen, das Schiff durch eine obere Schleuse zu verlassen. Vielleicht konnten sie auf diese Weise entkommen.
    Mervan wunderte sich, dass Abartes ihm zum Antigravschacht folgte, während Greimoon noch immer stehen blieb und den Rückzug verständnislos beobachtete.
    »Wir müssen durchbrechen!« Greimoons Stimme überschlug sich fast. »Mervan, wir dürfen jetzt nicht zurück.«
    »Sie sehen doch, was los ist!«, versetzte Abartes trocken. »Wir müssen nach einem anderen Ausweg

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