Silberband 078 - Suche nach der Erde
Minikom.
»Laut und klar, Sir«, antwortete Briant knapp. »Das gewünschte Messergebnis liegt vor.«
»Ausgezeichnet! Geben Sie mir die Daten.«
Briant übermittelte ihm eine Reihe von Zahlen. Macey verglich sie mit denen, die sein eigener Sensor geliefert hatte. Dann sagte er: »Das genügt, Briant. Wir wissen, wohin wir uns zu wenden haben!«
»Seien Sie nur vorsichtig, Sir«, warnte Briant mit besorgter Stimme.
Macey und Nooham fingen an zu rechnen. Es gab jetzt kaum mehr einen Zweifel daran, dass Maceys Plan, den Nooham insgeheim als wahnwitzig bezeichnet hatte, erfolgreich war. Macey war davon ausgegangen, dass er das Versteck der Laren an Bord von Midway-Station durch eine Dreieckspeilung ermitteln könne, wenn es ihm gelang, die Laren ein drittes Mal so in Erregung zu versetzen, dass ihre paramentale Emission jenen Schwellenwert überschritt, bei dem ihr Absorptionsschirm unwirksam wurde.
Durch seinen manipulierten Befehl an die Roboter war ihm das gelungen. In dem Augenblick, in dem die bisher freundlichen Maschinen angriffen, waren die Laren so sehr erschrocken, dass die beiden PE-Sensoren – einer auf Noohams Knie, der andere an Bord der IMPERATOR VII – die Mentalstrahlung registrierten. Aus den Einfallswinkeln der Strahlung ließ sich der Punkt bestimmen, an dem der von den Robotern angegriffene Lare sich befand.
»Drittes Segment, zum Teufel!«, knirschte Macey, als das Ergebnis vorlag. »Wir müssen uns beeilen, wenn wir etwas ausrichten wollen!«
Sie hasteten zurück zum Hauptmateriallager, wo der Transmitter stand. Macey erinnerte sich, dass es von dort aus eine einzige Verbindung zum dritten Segment der Station gab. Sie erreichten das Lager, ohne einem Maahk zu begegnen. Aber aus der Ferne hörten sie das Geheul von Alarmsirenen. Die Maahks hatten bemerkt, dass im Segment Nummer drei nicht alles mit rechten Dingen zuging. Macey drängte zur Eile. Seine Absicht war, die Laren vor dem Ansturm der maahkschen Roboter zu retten und so viele von ihnen wie möglich gefangen zu nehmen. Der Transmitter beförderte ihn und Nooham in einen Vorratsraum tief im Innern des dritten Segments. In dem Raum befanden sich zwei Maahks, die Nooham mit dem Paralysator ausschaltete, bevor sie reagieren konnten.
Macey polte das Gerät um und stellte es auf einen Empfänger ein, der in unmittelbarer Nähe des Verstecks der Laren stand. Sie sprangen ein zweites Mal. Sobald sie durch die Öffnung des Empfangstransmitters traten, umfing sie Kampflärm. Unmittelbar vor ihnen stampften wuchtige Maahk-Roboter einen breiten Gang entlang. Von links her drang das Fauchen schwerer Strahlwaffen. Dazwischen gellten Befehle in Kraahmak, die die Roboter zum Anhalten bewegen sollten. Aber sie reagierten nicht darauf.
Der Transmitter befand sich in einer Nische, die zum Gang hin offen war. Macey trat vor und sah sich um. Die Roboter nahmen keinerlei Notiz von ihm. Ihr Ziel lag irgendwo zur Linken. Maahks waren nirgendwo zu sehen, obwohl man sie weit im Hintergrund deutlich genug schreien hörte. Macey winkte Nooham zu, und gemeinsam mit seinem Begleiter mischte er sich unter die stampfenden Roboter.
Der Gang mündete auf eine Art Balkon, einen Rundgang, der sich in einer Höhe von etwa zehn Metern um die Wand einer Kuppelhalle zog. Unmittelbar vor sich bemerkte Macey ein mattes Flimmern. Er verstand. Der Innenraum der Kuppelhalle war durch ein Schirmfeld abgesichert. Im Innern des Felds befand sich eine Sauerstoffatmosphäre, wie sie die Laren gewohnt waren. Er blickte hinunter auf den Boden der Halle – wo sich ihm ein ungewöhnliches Bild bot.
Durch eine Feldschleuse waren wenigstens zwanzig Maahk-Roboter ins Innere der Halle eingedrungen. Der Boden der Halle war mit Geräten und Maschinen larischer Fabrikation voll gestellt. Im Zentrum des weiten Raums hatten sich zwei Laren, in schimmernde Schutzfelder gehüllt, hinter einem Maschinensockel versteckt. Sie waren mit derselben Art von Strahlern bewaffnet, denen Godafroy Sanzib und sein Begleiter zum Opfer gefallen waren. Wann immer sich die Gelegenheit bot, tauchten sie blitzschnell hinter ihrer Deckung auf und nahmen einen der angreifenden Roboter unter Feuer. Einer von beiden war damit beschäftigt, in ein kleines Gerät zu sprechen, das er in der Hand hielt.
Die Lage der beiden Verteidiger, das erkannte Linus Macey auf den ersten Blick, war aussichtslos. Zwar hatten sie zwölf der eingedrungenen zwanzig Roboter zur Strecke gebracht, aber die übrigen hatten
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