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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überall, als besäße Agbosht kein Knochengerüst. Im Zustand der Erregung sprach Bulmer Agbosht mit hoher, schriller Stimme.
    Diese Eigenart zusammen mit seiner Vorliebe für eine feminin gelockte Frisur und ein wenig Rouge auf den feisten Wangen hatte ihm den Spitznamen ›Eunuch‹ eingebracht, den allerdings niemand in seiner Nähe auszusprechen wagte. Denn ungeachtet des gezierten Gehabes, das er an den Tag legte, war Bulmer Agbosht ein Mann von stählerner Härte, der die seltsame Aufmachung nur benutzte, um seine Verhandlungsgegner hinters Licht zu führen. Bulmer Agbosht stellte die Loyalität gegenüber dem Solaren Imperium an die oberste Stelle seiner Prioritäten. Ihm war es zu verdanken, dass die Präsenz des Imperiums in der Galaxis Andromeda bedeutend verstärkt werden konnte. Er selbst hatte den Maahks das Kraltmock-System abgehandelt, eine Sonne vom G1-Typ mit insgesamt zehn Planeten, von denen Chemtenz der dritte war. Kraltmock war durch Vertrag als Enklave des Solaren Imperiums anerkannt, und der Vertrag hatte eine Laufzeit von hundert Standardjahren.
    In Anerkennung seiner Leistungen hatte das Imperium Bulmer Agbosht zum Solarmarschall ernannt und ihn zum Ersten Botschafter im Bereich Andromeda gemacht. An ihn hatte sich nicht nur jeder zu wenden, der von Andromeda aus mit dem Imperium in Verbindung treten wollte, bei ihm musste sich auch jedes terranische Raumschiff melden, das nach Andromeda einflog.
    In diesem Zusammenhang war es günstig, dass das Kraltmock-System am äußeren Zipfel eines Spiralarms lag, dessen Ende in Richtung der irdischen Milchstraße wies. Mit Ausnahme der beiden Andromeda-Satelliten Alpha und Beta gab es in Andromeda keinen Punkt, der der Milchstraße näher war als Chemtenz.
    Chemtenz selbst war eine paradiesische Welt. Es gab drei riesige Hauptkontinente, die von vier Ozeanen umspült wurden. Die Durchschnittstemperaturen waren höher als die der Erde. In den besiedelten Gebieten herrschte ewiger Frühling. Das Imperium hatte dafür gesorgt, dass es den Leuten, die die Menschheit in einer fremden Galaxis zu vertreten hatten, an nichts mangelte. Irdische Fauna und Flora waren trotz der astronomisch hohen Transportkosten eingeflogen und in Naturschutzparks angesiedelt worden. Auf Musterfarmen wurden die Nahrungsmittel erzeugt, die die Terraner von zu Hause gewohnt waren. Auf Chemtenz lebten im Durchschnitt etwa viereinhalbtausend Menschen – Diplomaten, Techniker, Militärs mit ihren Familien. Chemtenz besaß einen der leistungsstärksten Hypersender, die die terranische Technologie je hervorgebracht hatte. Er hielt nicht nur Verbindung mit den kleinen terranischen Außenposten im Innern der Galaxis Andromeda, er stellte über eine Serie vollautomatisierter Relais auch den Kontakt mit der irdischen Milchstraße und mit der Erde her. Bulmer Agbosht war überdies Herr über eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Raumschiffen, von denen zwei in der Lage waren, intergalaktische Entfernungen zu überwinden.
    Die eigentliche Besiedelung von Chemtenz beschränkte sich auf eine landschaftlich reizvolle Zone entlang der Westküste des Nordkontinents. Hier hatten sich die viereinhalbtausend Terraner eine Stadt gebaut, die sie New Dillingen nannten – mit Raumhafen, Naturparks und allem, was dazugehörte. Die Stadt umrahmte eine weite Bucht, die der Nordwestozean an dieser Stelle bildete. Östlich und nordöstlich der Stadt dehnten sich auf langsam ansteigendem Gelände riesige subtropische Wälder. Noch weiter im Hinterland erhob sich ein Gebirge, dessen höchste Gipfel trotz der hohen Temperaturen im Schimmer des ewigen Schnees glänzten. Der ›Hausberg‹ von New Dillingen, etwa 150 Kilometer entfernt und auf den stolzen Namen Mount Invincible getauft, ragte bis zu einer Höhe von 6.200 Metern auf.
    Alles in allem konnte Bulmer Agbosht mit dem, was er auf Chemtenz erreicht hatte, zufrieden sein. Und doch hatte er gerade in diesem Augenblick ernsthafte Sorgen. Was sich in den vergangenen Wochen und Monaten in der irdischen Milchstraße zugetragen hatte, war ihm dank der Hyperfunkverbindung nicht verborgen geblieben. Und als vorsichtiger Mann war er geneigt, ungewöhnliche Vorkommnisse, die sich in Augenblicken der Gefahr ereigneten, als Vorboten neuer Gefahren zu deuten.
    Ein solches ungewöhnliches Vorkommnis war die Landung eines maahkschen Raumschiffs auf Chemtenz, zu einem Zeitpunkt, da keinerlei Verhandlungen mit den Maahks vorgesehen waren.
    Was Bulmer Agbosht an Masse

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