Silberband 078 - Suche nach der Erde
Art hatte Nooham ihn daraufhin ein wenig erstaunt angesehen und gefragt: »Und wie wollen Sie dieses Problem lösen?«
»Die Gitter müssen von Zeit zu Zeit gewartet werden, und zwar von beiden Seiten«, antwortete Macey. »Zu diesem Zweck wird die Spannung abgeschaltet, sodass man sich ungefährdet in ihre Nähe wagen kann. In den Trichterwänden gibt es Ausgänge, die zu den Gittern führen. Einen dieser Ausgänge benutzen wir.«
Sie trieben in freiem Fall durch die Finsternis des Fangtrichters. Macey wagte es nicht, seine Helmlampe einzuschalten, trotzdem nahm er das erste Gitter rechtzeitig wahr. Es verriet sich ihm durch ein ständiges Blitzen und Funkeln, das von den Aufschlägen hochenergetischer Partikel auf das Gittermaterial herrührte.
Macey schaltete das Triebwerk seines Anzugs ein und glitt links zur Trichterwand hinüber. Nooham folgte ihm dichtauf. Sie mussten etwa ein Viertel der Rundwand absuchen, bevor sie den ersten Ausstieg fanden. Es handelte sich um ein schweres Luk aus verdichtetem Stahl, das in eine geräumige Schleusenkammer führte. Es schwang bereitwillig auf, als Macey eine Kontaktplatte berührte, die in die Wand eingelassen war.
Trübes graues Licht empfing die beiden Eindringlinge im Innern der Schleuse – dieselbe Art von Dämmerhelligkeit, wie sie auf dem Grund der Wasserstoffozeane an der Oberfläche der Maahk-Welten herrschte. Macey orientierte sich, dann ließ er das Außenschott zu schwingen, und die Schleuse füllte sich automatisch mit dem Gasgemisch, das die Maahks atmeten. Auf der anderen Seite der Schleuse gelangten die beiden Terraner in einen Geräte- und Schaltraum, in dem alles aufbewahrt wurde, was man zur Wartung der Hochspannungsgitter brauchte. In einer Ecke leuchtete matt die Mündung des Transportfelds eines kleinen Transmitters, ein torbogenähnliches Gebilde von kaum mehr als zwei Metern Höhe. Ein ausgewachsener Maahk musste sich bücken, wenn er da hindurch wollte. Die Transmitter von Midway-Station waren so konstruiert, dass sie wählbar mit verschiedenen anderen Geräten kommunizieren konnten.
»Hauptmateriallager Nabe«, las Macey vom Steuerungsmodul ab. »Ich glaube, da wollen wir hin. Halten Sie den Paralysator griffbereit, Nooham!«
»Schon gemacht!«, antwortete der schlaksige Positroniker.
Macey nahm die Schaltung vor. Dann traten sie durch den Torbogen. Der gefährliche Teil ihres Unternehmens hatte begonnen.
Fünfzig Minuten und zwei bewusstlose Maahks später hatten sie endlich ihr vorläufiges Ziel erreicht. Sie hofften, dass deren Lähmung wenigstens vier Stunden anhielt. Bis dahin war die IMPERATOR VII längst wieder unterwegs.
Macey und Nooham befanden sich in einem winzigen, für die Wartung des stationseigenen Kommunikationsnetzes gedachten Raum. Er war mit Kabelsträngen so gefüllt, dass es schwer fiel, sich zwischen ihnen zu bewegen. Macey hatte seine Helmlampe eingeschaltet.
»Das Kabel, das wir suchen«, hörte Nooham seine Stimme im Helmempfänger, »müsste silbern isoliert sein.«
»Das haben Sie mir schon ein Dutzend Mal gesagt«, beschwerte sich Nooham. »Hier ist es schon!« Er löste die Abbindung eines Kabelstrangs und zog einen silbern glänzenden Draht hervor.
»Durchtrennen!«, befahl Macey.
Während Nooham damit beschäftigt war, die Leitung durchzutrennen, brachte Macey aus den unergründlichen Taschen seiner Montur ein Sammelsurium von Mikrogeräten zum Vorschein. Er ordnete sie sorgfältig und schloss sie untereinander an. Als Nooham ihm eines der beiden Leitungsenden zuschob, stellte er auch mit diesem eine Verbindung her. Inzwischen hatte Nooham bereits eine neue Tätigkeit aufgenommen. Er kauerte auf dem Boden und hatte Maceys PE-Sensor auf dem Knie liegen. Er ließ das Gerät keine Sekunde aus den Augen.
»Ich überspiele jetzt die optische Charakterisierung eines Laren«, sagte Macey. »Innerhalb einer Minute wissen sämtliche Maahk-Roboter, wie das Objekt aussieht, dem sie fortan besondere Aufmerksamkeit zu schenken haben.«
»Und Sie glauben wirklich, dass das funktioniert?«, erkundigte sich Nooham, ohne den Blick von dem PE-Sensor zu wenden.
»Was sollte daran nicht funktionieren? In diesem Augenblick haben bereits alle Roboter der Station die Bilder der Laren empfangen – im Kommandokode, der keinen Zweifel an der Authentizität der neuen Befehle aufkommen lässt.«
Sie brauchten nicht lange auf die Wirkung ihrer Manipulation zu warten …
»Briant, hören Sie?«, sprach Macey in seinen
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