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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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handelt, wie es an Bord von Space-Jets verwendet wird.«
    »Stimmt die Größe des Objekts damit überein?«
    »Sir – aus einer halben Lichtminute Entfernung können wir die Ausmaße des Objekts auf nicht besser als plus/minus zweihundert Meter bestimmen. Es könnte eine Nussschale sein, die da draußen fliegt, oder auch ein Kreuzer der Flotte.«
    Noch immer zögerte Zanoor. Er bedauerte, dass die beiden Wacheinheiten, die normalerweise in der Nähe des Zentralkörpers kreuzten, vor kurzem abgezogen worden waren. Er hätte es gerne ihnen überlassen, sich um den geheimnisvollen Unbekannten zu kümmern, dann hätte er die Kenntnis von der Existenz der Station nicht preiszugeben brauchen. Andererseits konnte er den Fremden nicht einfach sich selbst überlassen. Wenn er wirklich von der Station wusste, musste es sich um eine wichtige Persönlichkeit handeln, der sie ihre Hilfe nicht verweigern durften.
    Schweren Herzens traf Zanoor seine Entscheidung.
    »Rufen Sie den Unbekannten an!«, befahl er dem jungen Offizier. »Funken Sie ohne Bildübertragung. Warten Sie, bis er etwa auf zwanzig Lichtsekunden heran ist, dann sagen Sie: Zanoor an unbekanntes Objekt. Wer sind Sie und welche Art Hilfe brauchen Sie?«
    Eine Viertelstunde verging, dann setzte der Offizier weisungsgemäß Zanoors Spruch ab. Etwa eine Minute verstrich, bis der Fremde sich meldete. Er musste sich mit der Antwort beeilt haben, denn die lichtschnellen Funkwellen brauchten allein für den Hin- und Rückweg zwischen den beiden Antennen rund vierzig Sekunden. Der Fremde sendete mit Bildübertragung. Ein hageres Gesicht mit eingefallenen Wangen und erschreckend tief sitzenden Augen erschien auf der Bildfläche. Zanoor starrte es ungläubig an.
    »Mein Gott, das kann doch nicht sein …!«, stieß er hervor. »Das Gesicht … Das ist Kantenberg …!«
    Die Erkenntnis, dass er nicht in unmittelbarer Nähe der fremden Sonne, sondern in einem Abstand von mehr als sechs Lichtstunden aus dem Linearraum aufgetaucht war, war ein verhältnismäßig milder Schock im Vergleich zu der Panik, die Thomas Kantenberg empfand, als er nach sorgfältigem Tasten feststellen musste, dass es keine Spur von den zwei USO-Wachschiffen gab, die nach Leticrons Information ständig in diesem Raumsektor Dienst taten.
    Er überprüfte den Waring-Konverter und stellte fest, dass seine Prognose sich bewahrheitet hatte; das Aggregat war funktionsunfähig. Die SX-9082 würde niemals mehr durch den Linearraum fliegen – wenigstens nicht mit diesem Konverter. Kantenberg blieb nur noch die äußerst vage Hoffnung, dass die USO-Einheiten sich bei seinem unerwarteten Auftauchen in den Ortungsschatten der namenlosen Sonne verkrochen hatten. Er brachte also die Space-Jet auf Kurs und flog die Sonne an. Wegen der Schäden im Triebwerkssektor wagte er nicht, bis mehr als auf zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit relativ zu seinem Ziel zu beschleunigen. Das heißt, er würde fast drei Tage brauchen, um in unmittelbare Nähe des fremden Gestirns zu gelangen.
    Gleichzeitig fing er an zu funken. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Schutz der Sonne tatsächlich zwei Wacheinheiten der USO aufhielten, war äußerst gering. Sie hätten die Space-Jet längst als harmloses Fahrzeug identifizieren und aus ihrem Versteck hervorkommen müssen. Thomas Kantenberg sandte seinen Hilferuf mit höchster Leistung. Er befand sich hier im Einzugsgebiet der USO-Zentrale Quinto-Center, weniger als eintausend Lichtjahre von ihr entfernt, und es war durchaus nicht unwahrscheinlich, dass sein Ruf von einem in der Nähe kreuzenden Raumschiff der USO aufgefangen wurde.
    Inzwischen hatte die Positronik die Feinortung abgeschlossen. Es befand sich kein anderes Raumfahrzeug im Umkreis von mehreren Lichtstunden – so weit die Ortergeräte der SX-9082 reichten. Es gab außer der namenlosen Sonne überhaupt nur eine einzige Materieballung in diesem Raumsektor: einen Himmelskörper, der sich auf höchstexzentrischer Bahn um die Sonne bewegte und wahrscheinlich in die Klasse der Kometen eingestuft werden musste, obwohl er nicht wie die meisten Kometen aus Eistrümmern, sondern aus massivem Fels und einem darunter liegenden Kern aus nahezu reinem Metall bestand. Thomas Kantenberg nahm diese Information gleichmütig zur Kenntnis. Der Komet interessierte ihn nicht.
    Und dann, zum Schluss, kam es anders, als Kantenberg es sich vorgestellt hatte. Der Hypersender blieb tot. Der Normalfunk war es, der schließlich ansprach. Aus

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