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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dort, wo er den Kometen vermutete – für den Bruchteil einer Sekunde auf. Zanoor hatte eines seiner Geschütze abgefeuert. Schräg hinter Kantenberg entstand mitten im Raum plötzlich eine kleine, blauweiß strahlende Sonne, in der die SX-9082 verging.
    Bevor Kantenberg den Schutzanzug überstreifte, hatte er das Normalfunkgerät ausgeschaltet. Im Kontrollraum von QUENCHEN-459 schwieg der Empfänger, und der große Bildschirm war dunkel geworden.
    »Ich brauche eine Richtstrahlverbindung zum Hauptquartier«, sagte Zanoor plötzlich.
    Der junge Offizier nahm die nötigen Schaltungen vor. »Richtstrahl steht in achtzig Sekunden zur Verfügung, Sir«, meldete er.
    »Legen Sie den Kanal in mein Quartier!«, befahl Zanoor und verließ den Kontrollraum. Als er sein Quartier erreichte, war die – mehrfach verschlüsselte – Verbindung bereits hergestellt. Sein Gesprächspartner war ein Computer irgendwo in den unergründlichen Tiefen von Quinto-Center.
    »Sprechen Sie, Major Zanoor!«, forderte ihn die Positronik auf.
    »Objekt der Anfrage: Thomas Kantenberg, Spezialist der USO. Das Objekt wurde im Raumsektor Quenchen an Bord einer Space-Jet mit der Markierung SX-9082 aufgefunden. Das Fahrzeug war havariert und für den Linearflug nicht mehr tauglich.«
    Daran schloss sich eine Wiederholung der Angaben an, die Kantenberg über Funk bis zu dem Zeitpunkt gemacht hatte, da er sein Fahrzeug verließ. Er schloss mit den Worten: »Das Objekt wird in spätestens einer Stunde an Bord der Station genommen. Die havarierte Space-Jet wird durch Direktbeschuss zerstört. Subjekt der Anfrage erbittet detaillierte Anweisungen für weiteres Verhalten.«
    Danach kehrte Zanoor in den Kontrollraum zurück. »Ist Kantenberg ausgestiegen?«, wollte er wissen.
    »Vor wenigen Augenblicken, Sir«, lautete die Antwort.
    »Geben Sie ihm ein paar Sekunden Zeit, dann legen Sie dem Fahrzeug ein kleines Transform-Ei an Bord und zünden sofort.«
    Der junge Offizier gehorchte. Die Zielautomatik richtete eines der kleinsten Transformgeschütze auf die davoneilende Space-Jet aus. Der Feuerbefehl wurde gegeben. Knapp eine Sekunde später erschien auf dem optischen Bildschirm ein greller Lichtblitz. Die SX-9082 hatte aufgehört zu existieren.
    Zanoor traf Anstalten, ein kleines Kommando zusammenzustellen, das Kantenberg entgegenfliegen und ihn sicher einbringen sollte. Da wurde er durch die Stimme eines Funkers unterbrochen: »Eine Nachricht vom Hauptquartier, Sir!«
    Zanoor wirbelte herum, fand einen unbesetzten Schirm und deutete darauf. »Legen Sie sie hierher!«, befahl er.
    Auf der Bildfläche erschien eine Meldung in Klartext. Der Rechner hatte sie bereits entschlüsselt. Zanoor las: »Objekt der Anweisung: Thomas Kantenberg, USO-Spezialist. Das Objekt ist einer vorläufigen Prüfung zu unterziehen und bei positivem Resultat auf dem schnellsten Weg ins Hauptquartier zu transportieren. Bei negativem Ergebnis ist das Objekt gefangen zu setzen und unschädlich zu halten.«
    Zanoor atmete unwillkürlich auf. Dadurch, dass das Hauptquartier die Verantwortung für Kantenberg übernahm, war ihm eine drückende Last von den Schultern genommen. Die vorläufige Prüfung war leicht genug durchzuführen und war in der Tat eine Standardprozedur für jeden Fall, in dem jemand, der nicht zur Besatzung der Station gehörte, den Stützpunkt betrat. Sie umschloss die unauffällige Durchsuchung nach Waffen ebenso wie einen sorgfältigen Hirnwellentest, aus dem hervorging, ob der Untersuchte hypnotisch beeinflusst war oder nicht.
    Zanoor blieb nur noch übrig, das Einbringkommando zusammenzustellen. Dann konnte er sich ein paar Minuten Ruhe gönnen und brauchte nur noch auf Kantenbergs Eintreffen und das Ergebnis der Prüfung zu warten.
    Aus dem Nichts, so schien es, materialisierte ein kleines, scheibenförmiges Raumfahrzeug. In seinem Helmempfänger hörte Thomas Kantenberg die Aufforderung, durch die geöffnete Schleuse an Bord zu gehen. Das Boot hatte sich seiner Geschwindigkeit und seinem Kurs angepasst. Es schien stillzustehen. Kaum mehr als zehn Meter entfernt sah Kantenberg die hell erleuchtete Öffnung einer Mannschleuse. Er trieb darauf zu und stieg ein.
    Zanoors Kommando bestand aus vier Mann, die ohne Ausnahme nicht besonders gesprächig waren. Kantenberg hatte nichts dagegen einzuwenden. Die vergangenen Stunden waren strapaziös gewesen. Nahm man die Torturen der vergangenen Wochen und Monate hinzu, so musste man sich fragen, wie er es überhaupt noch

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