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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fertig brachte, auf den Beinen zu sein. Er entledigte sich des unförmigen Raumfluganzugs und machte es sich in einem Sessel bequem. Als das Boot in den Hangarstollen einflog, der durch die äußeren Kernschichten des Kometen bis hinab zur großen Hangarhalle führte, war er fast schon eingeschlafen.
    Durch einen Antigravschacht führte man ihn zu Zanoors Privatquartier. Kantenberg konnte sich ausmalen, dass er in diesen Sekunden, in denen er durch unbelebte, kahle Gänge schritt, von Hunderten von Sensoren angepeilt, ausgeleuchtet und bis auf den Grund seiner Seele hinab untersucht wurde. Er machte sich nichts daraus. Mechanische und positronische Spitzel konnten ihm nicht gefährlich werden. Er war Mutant und hatte den Inhalt seines Bewusstseins fest unter Kontrolle. Selbst einem Telepathen hätte er mühelos ein harmloses Pseudobewusstsein vortäuschen können.
    Als er Zanoors Quartier betrat, lagen dem Major die ersten Auswertungen schon vor. Sie bezeugten Kantenbergs völlige Unverdächtigkeit. Zanoor war erleichtert, und ein Teil der Erleichterung schlug sich in seinem Verhalten gegenüber dem USO-Spezialisten nieder: Er begrüßte ihn wie einen lange vermissten Freund.
    »Nur rein mit Ihnen!«, rief er ihm entgegen, fasste ihn beim Arm und zog ihn in eine kleine, behaglich eingerichtete Kammer. »Kann mir vorstellen, dass Sie einiges durchgemacht haben. Woran liegt Ihnen zuerst: essen, trinken, schlafen?«
    Kantenberg ließ sich in einen behaglichen Sessel gleiten. »Nichts!«, stöhnte er. »Nur einfach ausruhen und an nichts denken müssen.«
    »Das sei Ihnen gegönnt«, sagte Zanoor freundlich. »Aber nur für kurze Zeit. Das Hauptquartier verlangt dringend nach Ihnen.«
    Kantenberg nickte. Er hätte sich denken können, dass Zanoor ihn anmelden musste. Die Kenntnis von der Existenz dieser Station gehörte sicherlich einer der höchsten Geheimhaltungsstufen an – was dadurch bekräftigt wurde, dass er nichts von ihr gewusst hatte. Zanoor konnte keinen Unbefugten an Bord nehmen, ohne sich dazu nicht die Erlaubnis des Hauptquartiers zu holen. Es war ihm recht, dass er sogleich weiterverschifft werden sollte. Je eher er nach Quinto-Center kam, desto früher bot sich ihm die Möglichkeit, im Sinne seines Auftraggebers tätig zu werden.
    »Erzählen Sie«, bat Zanoor. »Warum suchten Sie sich ausgerechnet diese Gegend als Ziel aus?«
    »Ich hatte keine große Wahl«, antwortete Kantenberg. »Ich wusste, dass sich in diesem Sektor ständig wenigstens zwei USO-Einheiten aufhalten. Die Sonne ist ein wichtiges Positionsfeuer. Selbst wenn die Einheiten der USO inzwischen abgezogen worden wären, hätte ich gute Aussichten gehabt, irgendwann auf irgendein anderes befreundetes Raumschiff zu stoßen. Sie müssen bedenken, dass ich mir mein Fahrzeug nicht aussuchen konnte. Ich musste das erstbeste nehmen. Zabrijna ist rund zwölfhundert Lichtjahre von hier entfernt. Für so viel, dachte ich, reicht der Treibstoff noch. Ob ich die restlichen neunhundert bis nach Quinto-Center geschafft hätte, dessen war ich nicht so sicher. Aber das ist jetzt auch egal, nachdem ich den Treffer erhalten hatte, war die Space-Jet nicht mehr linearflugtauglich. Der Waring war völlig im Eimer.«
    Das hört sich plausibel an, dachte Zanoor. Er stand auf und ging auf und ab. Auf einem für Kantenberg unsichtbaren Schirm erschienen die Buchstaben ALLES OKAY. Die verschiedenen Prüfungen waren negativ verlaufen. Eine Waffe allerdings war an Kantenberg gefunden worden: doch dieser Fund hatte keine Bedeutung. Er selbst hatte berichtet, dass es ihm gelungen war, einen Strahler zu erbeuten, und die Waffe war in der Tat pariczanischer Bauart.
    Plötzlich stand Kantenberg auf. »Wenn es Ihnen recht ist, Major, dann reise ich sofort zum Hauptquartier weiter.«
    Obwohl Zanoor noch vor einer Stunde nichts näher am Herzen gelegen hatte, als seinen unerwarteten Gast so rasch wie möglich in die Obhut des Hauptquartiers zu übergeben, war er nun doch ein wenig überrascht. Fast fühlte er sich durch Kantenbergs Eile pikiert, wie ein Gastgeber, dem der Gast auf unverhüllte Weise zu verstehen gibt, dass es mit seiner Gastfreundschaft nicht allzu weit her sei.
    »So bald?«, fragte er erstaunt. »Wollen Sie denn nicht etwas zu sich nehmen? Sich ein bisschen ausruhen?«
    Kantenberg lächelte bitter und schüttelte den Kopf. »Nach der Gefangenenkost würde ich Ihre üppigen Speisen wahrscheinlich gar nicht vertragen«, antwortete er. »Und ausruhen? Ich

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