Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
mir schon meinen Kampfanzug! Oder soll ich vor Ihren Augen erfrieren?«
    »Mit Ihrer Speckschicht, Sir?«, fragte ich zurück, während ich den Kampfanzug vom Aggregattornister Tschubais losband. Dalaimoc Rorvic lachte, griff nach seiner Kleidung und versetzte mir mit dem nackten Fuß einen Tritt ins Gesäß, der mich in die Gasse zwischen den undefinierbaren Schleiern beförderte. Ich erschrak, doch dann merkte ich, dass der Boden der Gasse mich trug.
    Rorvic grinste, aber diesmal war es ein freundliches Grinsen, das er mir widmete. »Hatten Sie gedacht, ein Floh würde untergehen, Tatcher?«, rief er.
    »Und wir?«, fragte Tschubai ernst.
    »Wir gehen auch nicht unter«, antwortete der Tibeter. »Ich bin nur versunken, weil ich die Gestalt eines Ploohns angenommen hatte, wenn auch der Urform eines Ploohns. Kayzihr Mandaynah weiß viel, aber diesen Umstand hatte sie nicht bedacht.«
    »Kayzihr Mandaynah, ist das die blinde Königin?«, erkundigte sich der Teleporter.
    Rorvic nickte und schloss den Magnetsaum seines Kampfanzugs. »Sie ist die einzige Überlebende aus einem Königinnenstock, der ursprünglich 83 Königinnen beherbergte. Alle anderen wurden von einem ploohnschen Selektionskommando getötet. Die Mandaynah entging dem gleichen Schicksal nur, weil sie parapsychisch begabt ist und sich hier unten ein vielfach abgesichertes Reich errichtet hat.«
    »Dann dürften wir in Sicherheit sein, wenn wir ihr folgen«, sagte ich.
    Rorvic kam auf mich zu, tätschelte meine Wangen und erklärte: »Jedenfalls für einige Zeit, Tatcher. Ich denke, dass Tschubais Manipulation der Schlüssel zu unserer Befreiung sein wird. Und nun vorwärts, Sie Marsfloh!«

25.
    Es war Zeit für die Ablösung. Janner Daiana wartete, bis sein Chronograph für einen Moment den Wechsel zwischen dem 20. und 21. Juni anzeigte, dann betrat er die Zentrale des Schiffs und ging auf den Kontursessel des Zweiten Offiziers zu. Die Wache stand auf und hob grüßend die Hand. Der Dhiccer, Daianas persönliches Maskottchen, war vollkommen ruhig und schien zu schlafen; sein Fell leuchtete in blau schimmerndem Schwarz.
    »Wie steht es?«, erkundigte sich der hochgewachsene Offizier halblaut. Seine blauen Augen wanderten ruhig über das Rund der Zentrale. Die MARCO POLO umflog zusammen mit anderen Schiffsverbänden weiterhin die unbekannte Sonne.
    »Nichts. Die Ploohns sind ruhig und haben in den letzten Stunden nirgendwo angegriffen.«
    »Aber trotzdem kleine Alarmstufe?«
    »Ja«, lautete die Antwort. »Wir haben zu viele Schiffe verloren. Wir haben Grund zur Wachsamkeit.«
    »Ich verstehe. Versuchen Sie trotzdem, sich auszuschlafen!«
    »In Ordnung. Ich übergebe Ihnen das Schiff.«
    »Danke.«
    Daiana schüttelte kurz die Hand des Mannes, den er ablöste, und rief das Logbuch auf. Keine besonderen Vorkommnisse. Trotzdem hatte der andere Offizier Recht – Janner wusste es ebenso genau. Langsam setzte sich Janner Daiana und wurde, kaum dass er die Beine ausgestreckt hatte, unruhig. Das schlafende Tierchen in der Brusttasche seiner Kombination merkte seine Unruhe, und das Fell bekam Flecken in grauer Farbe. Vorsichtig strich Janner über den winzigen, mäuseähnlichen Kopf.
    »Es ist die Unruhe im Schiff, Kleiner!«, murmelte er und sah nachdenklich auf sein kleines, lebendes Maskottchen. Der Dhiccer war ein Pseudosymbiont, dessen Heimatplaneten niemand kannte. Daiana hatte ihn einem betrunkenen Raumfahrer abgekauft. Bei ihm, in der Nähe eines ruhigen und beherrschten Menschen, fühlte sich dieses flughörnchenähnliche Tier wohl.
    Wieder begannen acht Stunden Routine. Überall standen die Schiffe der stark dezimierten terranischen Flotte im Ortungsschutz. Sie lauschten in den gefahrerfüllten Kosmos hinein. Ununterbrochen kreisten die Antennen, pausenlos überwachten die gewaltigen Systeme der MARCO POLO den Raum. Nichts. Stunden vergingen und erschöpften die Mannschaften hinter den Geräten umso mehr, als absolut nichts passierte.
    »Das ist wieder eine von diesen verdammten Nächten«, murmelte einer der Ortungsspezialisten.
    »Lieber eine solche Nacht als ein Angriff!«, gab Janner zurück. Der Dhiccer hatte sich wieder beruhigt.
    Dreißig Minuten nach der ersten Kaffeepause summte ein scharfes Signal auf. Übergangslos sagte eine kühle Stimme aus der Ortungszentrale: »Signal! Wir haben ein deutliches Echo! Es scheint sich um ein kleines Ploohn-Schiff zu handeln. Es rast genau auf uns zu!«
    Janner handelte augenblicklich. Er war etwas über

Weitere Kostenlose Bücher