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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verfolgte, »dass der Anflug offen vor sich gehen sollte. Sie haben nicht den Versuch gemacht, sich zu verstecken.« Er gab dem Schleusenkommando einen Befehl und schloss: »Bringt sie in den Konferenzraum Vier. Ich werde mich mit ihnen unterhalten.«
    Das fremde Schiff landete in der Schleuse. Die Tore schlossen sich. Kommandos aus Robotern und Mannschaften vertäuten das Schiff energetisch. Es musste das Beiboot eines Schlachtschiffs sein. Während sich Daiana voller Spannung in die Richtung des angegebenen Treffpunkts bewegte, sah er auf verschiedenen Interkoms diese Vorgänge. Die drei Ploohns wurden aus dem Schiff und durch eine kleinere Schleuse geleitet. Bewaffnete Terraner bildeten eine Art unregelmäßiges Spalier.
    Zahllose Sensoren richteten sich auf den riesigen Hohen Klaschoy und seine beiden schwarz gekleideten Begleiter, konnten aber nichts Verdächtiges feststellen. Fast gleichzeitig erreichten Janner und der Klaschoy den Konferenzraum.
    Janner hob die Hand und begrüßte, eine typische Ploohn-Bewegung nachahmend, den Gesandten der Fremden. Überall befanden sich Mikrofone und Lautsprecher, die an die Translatoren angeschlossen waren. Die Ploohns klappten die auffälligen Raumhelme zurück. Die Insektenköpfe kamen zum Vorschein, die schillernden Facettenaugen richteten sich auf die Terraner. Einen langen Moment blickten sich die Vertreter der beiden Sternvölker an; in Janners Blick lag Wachsamkeit, aber das Insektenauge ließ keinen Ausdruck erkennen und keine Interpretation zu.
    »Ich begrüße Sie an Bord, Hoher Klaschoy Argtamayn Benzynurh«, sagte Janner. Er war sich bewusst, dass dies der Beginn einer ›geschichtlichen‹ Diskussion sein konnte.
    Benzynurhs hornige Kiefer bewegten sich klappernd, rasselnd und klickend. Er antwortete gestelzt: »Ich komme als verhandlungsbereiter Gesandter, nicht als Feind.«
    Janner gab mit Bestimmtheit zurück: »Das wissen wir. Andernfalls wären Sie im Feuer unserer Geschütze untergegangen.«
    »Was das Leben unserer Gefangenen – Ihrer Stammesangehörigen – drastisch verkürzt hätte!«, lautete die schneidende Antwort.
    In die Gruppe der Terraner kam Bewegung. Sie waren überrascht. »Drei Männer?«, fragte Janner kurz.
    Der Ploohn machte die Geste der Bejahung und versicherte: »Drei Gefangene. Es sind Angehörige dieses Schiffs. Sie vermissen sie?«
    »Wir vermissen jeden von uns!«, sagte Janner.
    »Seien Sie versichert, dass es ihnen gut geht. Aber wir werden sie erst dann entlassen können, wenn unsere Verhandlungen erfolgreich beendet sind.«
    Steif, aber mit unbewegter Miene fragte Janner zurück: »Sie ersuchen um Friedensverhandlungen, Benzynurh?«
    Aus den Lautsprechern dröhnte ein Geräusch, das als das Gelächter eines Ploohns übersetzt werden musste. Der Ploohn wedelte mit vier Armen zugleich. »Wir bieten Ihnen Gespräche an!«, sagte der Klaschoy.
    Janner Daiana antwortete bedächtig, jedes seiner Worte war genau überlegt: »Sehen Sie, Klaschoy … seit Eintreffen des ersten Funkspruchs an Bord dieses Schiffs gibt es unter uns nur eine Frage. Sie lautet: Warum verhandeln die Ploohns plötzlich? Was hat unsere erbitterten Gegner plötzlich dazu gebracht, mit uns sprechen zu wollen? Wir denken an eine Falle oder an einen Trick. Wir Terraner sind durch bestimmte Ereignisse sehr misstrauisch geworden und sind es auch jetzt und hier. Etwas mehr Offenheit würde Ihre Aussichten merklich verbessern, Klaschoy!«
    Eine kurze Pause entstand. Beide Vertreter dachten nach und versuchten, die Position der anderen Partei zu erkennen. Schließlich redete der Ploohn, und jedes seiner Worte war eine kleine Sensation.
    »Sie sagen, dass Sie einige Ihrer Männer vermissen. Wir haben sie. Sie tragen die Namen Hainu, Rorvic und Tschubai. Wir hatten größte Schwierigkeiten, diese drei Vertreter Ihres Volkes aus den Höhlen der toten Königinnen herauszuholen. Aber schließlich gelang es uns. Die drei Gefangenen sind am Leben, bei einigermaßen guter Gesundheit, aber wir betrachten sie als Geiseln.«
    Janner nickte langsam. Das also war die Pointe. »Haben Sie Beweise?«, fragte er.
    Der Ploohn starrte den hochgewachsenen, weißhaarigen Terraner mit den durchdringenden blauen Augen schweigend an. Das Tierchen, das mit der oberen Hälfte seines bepelzten Körpers aus der Brusttasche der Uniform sah und den Kopf hin und her drehte, hatte nun ein gelbes Fell. Jetzt fühlte sich Janner Daiana ruhig … also musste eine bestimmte Unruhe von dem anderen

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