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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Entdeckung; jetzt war er fast sicher, dass diese Waffe zu einem Signal, zu einer mehr oder weniger deutlichen Botschaft gemacht worden war. Einen langen Augenblick fühlte er wieder jene Verbundenheit mit den Frauen und Männern einer Gruppe von Menschen, die ebenso wie er unermüdlich für das Wohl der Menschheit tätig waren.
    Dann zielte er mit der schweren Waffe und drückte auf den Auslöser. Mit fauchendem Summen verließen die einzelnen Schüsse schnell hintereinander die Projektorfeldmündung. Sie schlugen, kürzeren oder längeren Lichtstrahlen gleich, durch die gesamte Länge des Tunnelschachts und trafen mitten in die Zielprojektion.
    Beim fünften Schuss erkannte Rhodan den Sinn dieses Verfahrens. Er sagte laut durch das Donnern der Echos: »Das ist genial!«
    Wieder krümmte sich sein Zeigefinger um den wuchtigen Auslöser. Wieder heulten und fauchten die Schüsse durch den engen Raum, die Geräusche verschmolzen ineinander und klangen als röhrendes Echo noch eine Weile lang nach, als sich klickend die Halbautomatik wieder zurückstellte.
    »Das Morsealphabet!«, sagte Rhodan. Ein einfacher Kode, der nur noch selten benutzt wurde, aber dennoch wirkungsvoll genug geblieben war.
    Lang … kurz … kurz … lang …
    Der Geheimdienstmann sagte: »Ras ist einer der ältesten Aktivatorträger. Ich musste diese Technik lernen – aber vermutlich beherrschen Sie den Kode auch noch, Sir?«
    Rhodan lachte kurz und hart auf. »Ich beherrsche ihn. Ich glaube nicht, dass ich mich irre, aber es waren sechs Buchstaben. Für mich ergeben sie einen Sinn, der einigermaßen unglaublich erscheint. Spielen wir die Aufnahme noch einmal ohne Ton langsam ab.«
    »Kein Problem.«
    Sie blickten auf den Schirm, der das kürzere oder längere Aufblitzen der Thermostrahlen wiedergab. Rhodan sagte, seiner Erinnerung ziemlich sicher: »Der erste Buchstabe. Halt! Also ein M. Der zweite ist ganz klar ein O, der dritte ein L, dann ein K, schließlich ein E und als letzter Buchstabe ein X. Das ergibt MOLKEX. Ich ahnte es nach Guckys Bericht!«
    »Ras wollte uns auf das Vorhandensein eines Problems hinweisen, das etwas mit Molkex zu tun hat!«, schloss Branca verblüfft. »Also deswegen sind die Ploohns so unruhig.«
    »Vermutlich!«, meinte Rhodan. »Und für uns bedeutet dies, dass wir den Abgesandten ernst nehmen müssen.«
    Er nickte Branca zu und ging zum nächsten Kleintransmitter, der ihn wieder in die Nähe seines Büros bringen sollte.
    Die Augen aller Wartenden konzentrierten sich auf den Dhiccer, der vor Janner Daiana auf dem Tisch herumlief. Er umrundete die Tassen und die Becher, betrachtete interessiert den Inhalt eines Aschenbechers und richtete sich dann auf die Hinterbeine auf. Das Fell zeigte noch immer die vielen hellen Schattierungen. Das Tier spürte offensichtlich immer noch die wachsende Unruhe der drei Fremden.
    »Ist dies ein Symbiont Ihres Volkes?«, fragte der Klaschoy. Er schien interessiert.
    »Nein«, sagte Daiana ehrlich. »Ich kenne nicht einmal die Heimat dieses kleinen Tieres. Es ist mein Maskottchen.«
    »Erklären Sie, was ein Maskottchen ist.«
    Deutlich sah man jetzt die feinen, durchscheinenden Flughäute zwischen den vier Extremitäten. Der Dhiccer pfiff leise und piepste: »Fliegen, Janner?«
    »Meinetwegen!«, sagte Janner leise und grinste. Er hatte dem Tier mühsam abgewöhnen müssen, bei unpassender Gelegenheit die ›Flügel‹ auszubreiten und Leuten um den Kopf zu gleiten. Jetzt fragte der Dhiccer vorher. Er nahm Anlauf, schlitterte über die Tischplatte und warf sich schräg aufwärts. Im Luftstrom der Klimaanlage kreiste er in die Höhe und segelte unter der Decke im Zickzack hin und her. Seine Bewegungen wirkten jetzt auf einmal nicht mehr possierlich, sondern sehr zielbewusst.
    Daiana wagte einen kurzen psychologischen Vorstoß. »Das Tier zeigt mir in sehr begrenztem Rahmen, ob ein anderes Wesen unruhig oder aufgeregt ist. Ich habe erkennen können, dass die Abordnung der Ploohns nicht gerade sehr ruhig ist.«
    Sie wussten noch immer nicht, warum Rhodan wirklich die Sitzung verlassen hatte. Aber vermutlich hatten die Untersuchungen der Waffe eine Überraschung ergeben; ein Umstand, den Daiana geradezu erwartete.
    Der Ploohn überlegte lange, schließlich entgegnete er: »Selbstverständlich sind wir unruhig. Das ist leicht zu erklären. Wir sehen uns einer völlig fremden Zivilisation und Kultur gegenüber. Wir warten auf einige erklärende Worte Ihres Herrschers. Wir werden mit

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