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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Solaren Flotte, dann bestand die Gefahr, dass das larische Fahrzeug vernichtet wurde. Aber das Risiko musste ich auf mich nehmen.
    Die Distanz zwischen den beiden Fahrzeugen schrumpfte. Die fremde Einheit hatte ihren Kurs seit dem Auftauchen aus dem Linearraum nicht geändert. Sie gebärdete sich, als hätte sie keine Ahnung davon, dass sie verfolgt wurde.
    »Wir sind feuerbereit!«, verkündete der Kommandant.
    »Lasst die Waffen ruhen!«, befahl ich. »Wir wollen den Fremden aufbringen, nicht vernichten!«
    Eine ungeheure Erregung hatte sich meiner bemächtigt. Wenn ich Glück hatte, würde ich mich in wenigen Augenblicken zum ersten Mal seit langer Zeit wieder an Bord eines terranischen Raumschiffs befinden. Aber damit waren meine Probleme noch nicht gelöst. Innerhalb weniger Sekunden nach meiner Materialisierung an Bord des Schiffs musste ich zwei Dinge erreichen: verhindern, dass man mich, den Laren, einfach über den Haufen schoss, und dafür sorgen, dass das Fahrzeug auf Ausweichkurs ging, damit der Lare seine vernichtenden Waffen nicht einsetzen konnte.
    Das fremde Fahrzeug wurde als matt schimmernder Lichtpunkt auf dem Optikschirm sichtbar. Es war nur noch ein paar Lichtsekunden entfernt.
    Ich schloss die Augen. Das war die Sekunde, auf die es ankam. Ich konzentrierte mich auf das Bild vom Innern eines terranischen Raumschiffs, wie ich es in Erinnerung hatte, dann löste ich den Sprungimpuls aus.
    Stimmen gellten ringsum. Ich sondierte eine davon aus und hörte sie schreien.
    »Will der verdammte Lare uns rammen?«, rief eine Stimme auf Interkosmo.
    Ich öffnete die Augen und sah, dass ich mitten im Kommandostand eines terranischen Fahrzeugs gelandet war. Die Anlage war nicht militärisch. Es musste sich um einen Frachter handeln, der keine Waffen besaß, mit denen er dem larischen SVE-Raumer hätte gefährlich werden können. Ich war in einer Einbuchtung der Wand der Zentrale materialisiert. In der allgemeinen Aufregung hatte mich bislang noch niemand wahrgenommen.
    »R-Punkt nimmt ab!«, schrie jemand.
    R-Punkt war der Geschwindigkeitsvektor – in dem Fall wahrscheinlich der des larischen Raumschiffs. Der Lare war über den Terraner hinweggeschossen. Wenn seine Geschwindigkeit jetzt abnahm, beabsichtigte er, ein Wendemanöver zu fliegen. Wenn er sich dem Terraner zum zweiten Mal näherte, dann würde die Begegnung nicht mehr so glimpflich ablaufen wie die erste. Für mich wurde es höchste Zeit. Ich musste mich zeigen. Ich musste den Leuten klar machen, was sie zu tun hatten.
    Die larische Waffe hatte ich fest in der Hand. Notfalls würde ich mich verteidigen. Ich trat aus der Nische zwischen den beiden Kästen hervor. Der Blick eines der Offiziere erfasste mich sofort.
    Ein wütender Schrei gellte auf: »Wie kommt der Lare an Bord?«
    Sie wirbelten herum. Flüche wurden laut. Einer, der der Kommandant zu sein schien, brüllte: »Starrt nicht alle die Schwarzhaut an! Behaltet den SVE-Raumer im Auge!«
    Sie wollten sich auf mich stürzen. Aber ich hielt ihnen die Mündung meiner Waffe entgegen. Ich begann zu sprechen – wie mühselig es war, Laafnetor-Brecks Sprechwerkzeuge dazu zu bewegen, die Laute der terranischen Sprache einigermaßen verständlich hervorzubringen!
    »Ich bin kein Lare!«, behauptete ich. »Ich bin das Bewusstsein eines Terraners, in einem larischen Körper verborgen.« Ich sprach, so eindringlich ich konnte. Ich musste verhindern, dass sie mich einfach auslachten.
    »Das larische Raumschiff hat gewendet«, rief ich und deutete auf den Leuchtfleck auf dem Orterschirm. »Wenn es uns das nächste Mal nahe kommt, wird es das Feuer eröffnen. Sind Sie dagegen gewappnet?«
    Ein vierschrötiger Kerl, den ich für den Kommandanten hielt, trat ungeachtet der drohenden Waffe auf mich zu. »Wie kommen Sie überhaupt hierher?«, wollte er wissen.
    »Ich bin Teleporter. Ansonsten gibt es im Augenblick wichtigere Fragen. Können Sie dem Laren standhalten?«
    Er warf einen zweifelnden Blick auf den Orterschirm. »Ich fürchte, nein«, antwortete er betreten. »Wir sind so gut wie unbewaffnet.«
    »Dann fliegen Sie ein Ausweichmanöver!«, schrie ich ihn an. »Oder wollen Sie sich einfach abschießen lassen?«
    Das wirkte. Der Kommandostand geriet in Bewegung. Befehle gellten. Der Frachter nahm Fahrt auf. Im geeigneten Augenblick lenkte er scharf zur Seite ab – so dass der Antigrav die Fliehkräfte gerade noch zu absorbieren vermochte. Die Energieorter zeigten an, dass der Lare eine Salve auf

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