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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Brücken zu schlagen von einem Phänomenkreis zum andern, geriet ich in Gefahr, mich zu verraten.
    Ich erfuhr bald, dass die Laren die Kunst beherrschten, auch im Hyperraum zu tasten und zu orten. Sie hielten unablässig nach der Flotte Ausschau, deren Auftauchen Hotrenor-Taak uns angedroht hatte. Bislang fehlte von ihr jegliche Spur. Aber das Bild konnte sich in jeder Sekunde ändern. Der Verkünder wusste, auf welchem Kurs wir uns befanden. Er war nicht auf die paar Einheiten angewiesen, die ihn nach Zabrijna begleitet hatten. Die Expeditionsflotte war über die ganze Milchstraße verteilt. Er konnte eine Streitmacht von irgendwoher zusammenziehen und sie uns in den Weg werfen.
    Und noch etwas erfuhr ich: Die Laren kannten das Prinzip des Linearflugs genau. Sie wendeten es nicht an, weil der Hyperraumflug weit höhere Fluggeschwindigkeiten zuließ. Aber sie wussten, dass sich die Raumschiffe der technologisch hoch entwickelten Zivilisationen der Milchstraße durch den Linearraum bewegten, und sie hatten einen Spürer entwickelt, der aus dem Hyperraum in den Linearraum hinabtauchte und dort nach den Fahrzeugen der Milchstraßenbewohner Ausschau hielt. Der Kommandant hatte keinen Anlass gesehen, den Spürer einzusetzen. Er befand sich nicht auf Kriegs-, sondern auf Kurierfahrt, und ihm war es gleichgültig, was sich durch den Linearraum bewegte. Ich brachte ihn dennoch dazu, die Sonde abzuschicken. Ich redete ihm ein, dass man niemals genug Informationen besitzen könne. Es gebe im Zentrum der Milchstraße ein geheimes Versteck der überlebenden Terraner und vielleicht könne man rein zufällig an den Bewegungen der Eingeborenen-Fahrzeuge – ein typischer Ausdruck aus Laafnetor-Brecks Vokabular! – erkennen, in welcher Richtung dieses Versteck zu suchen sei. Ich verlangte, mich über jede Erfassung eines Fahrzeugs im Linearraum in Kenntnis zu setzen.
    Wir waren etwa vier Stunden unterwegs, da erfolgte die erste Meldung. »Ein Fahrzeug von mittlerer Größe, jedoch beachtlicher Geschwindigkeit«, erläuterte der Kommandant.
    »Kann man erkennen, wem es gehört?«, erkundigte ich mich.
    »Nicht eindeutig«, antwortete er. »Höchstens aus der Erfahrung. Ich würde sagen, es handelt sich um einen Terraner. Nur die Terraner bauen Schiffe dieser geringen Größe, die derartige Geschwindigkeiten entwickeln.«
    Ich überlegte kurz. Sollte ich dieses Risiko eingehen? Die Entscheidung fiel mir nicht schwer. Selbst wenn es sich nicht um einen Terraner handelte, meine Lage würde sich auf keinen Fall verschlimmern.
    »Tauchen Sie in den Linearraum ab«, sagte ich zu dem Kommandanten.
    Er sah mich verblüfft an. »Aber warum? Das bedeutet einen Zeitverlust!«
    »Den nehme ich auf mich. Wenn es sich wirklich um einen Terraner handelt, will ich ihn aufbringen. In dieser Gegend haben Terraner nichts verloren. Wahrscheinlich befindet sich dieses Raumschiff auf dem Weg zum geheimen Versteck des Feindes.«
    Ich konnte nicht erfahren, ob meine Darstellung ihn überzeugte. Aber da ich der Höherstehende war und ihn obendrein noch mit seiner eigenen Waffe bedrohte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu gehorchen.
    Das larische Schiff tauchte in den Linearraum hinab. Die Halbraumspürer des unbekannten Fahrzeugs sprachen an. Wahrscheinlich erkannte der Terraner, dass es sich bei dem plötzlich aufgetauchten Raumschiff um ein larisches Fahrzeug handelte. Dem war er im Linearraum hilflos ausgeliefert, weil seine Waffen in diesem Zwischenkontinuum nicht funktionierten. Er zog die einzig mögliche Konsequenz. Er verließ den Linearraum und materialisierte im Einstein-Kontinuum.
    »Folgen wir ihm?«, erkundigte sich der Kommandant.
    »Selbstverständlich!«
    Auf den Bildschirmen erschien das Sternenmeer der inneren Galaxis. Das fremde Raumschiff war ein greller Lichtfleck auf der Bildfläche eines der Ortergeräte.
    »Fliegt ihn an!«, befahl ich.
    »Wenn es wirklich ein Terraner ist«, warnte der Kommandant, »sollten wir ihm nicht allzu nahe kommen. Die Terraner haben Waffen entwickelt, mit denen sie uns gefährlich werden können.«
    »Ein so kleines Fahrzeug?«, spottete ich verächtlich.
    Er fügte sich. Der Unbekannte versuchte nicht zu entkommen. Er schien zu wissen, dass ihm der larische SVE-Raumer an Geschwindigkeit weit überlegen war und dass jedes Fluchtmanöver von vornherein den Keim des Misslingens in sich trug. Die Lage war kritisch. Handelte es sich wirklich um einen Terraner, womöglich sogar um ein Kriegsschiff der

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