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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des Doppeldings von Leben geradezu sprühte. Erschrocken stellte ich fest, dass meine Energiereserven fast verbraucht waren. Ich setzte auf Sieg. Mir blieb keine andere Wahl. Sollte ich nicht gewinnen, würde ich mich auflösen und als Energiewolke verwehen.
    Wie lange hatte ich doch im Nichts verbracht, einzig damit beschäftigt, die Sterne zu zählen, über den Sinn der Energie nachzudenken und auf meine Chance zu warten, die etwa eins zu der Zahl der Sterne betrug! Jetzt war das Ende gekommen – so oder so.
    Unbändiges Vergnügen überwältigte mich, als ich das Etwas vor mir auftauchen sah. Ich streckte mich mit letzter Kraft und erreichte es. Meine Kapsel schlug gegen ein Material, das weich und dünn war. Es gab so leicht nach, dass ich mich wunderte. Warum platzte es unter der Belastung, unter der es bei dieser Geschwindigkeit doch fraglos stand, nicht auseinander?
    Ich verließ meine Bricca , die mir seit einem Sternenalter als Heimat gedient hatte, und schwamm durch die Wand hindurch mitten in das summende und singende Leben hinein.
    Ich konnte mich an nichts entsinnen, was schöner gewesen wäre als dieser Moment. Wie oft hatte ich versucht, mir vorzustellen, wie es war, wenn ich gerettet war. Die Wirklichkeit sah ganz anders aus als meine Fantasien. Nie hatte ich geglaubt, dass ich unter dem Ansturm der Emotionen fast den Verstand verlieren könnte. Ich glitt durch Wände hindurch, schmiegte mich an Energieflüsse und sog Kraft in mich auf die meinen erstarrten Körper wieder geschmeidig machte.
    Das Ding hatte mehrere Räume in seinem Inneren, die durch Wände aus einem zerbrechlichen Material voneinander getrennt waren. Geradezu spielerisch leicht überwand ich es.
    Nur mit Mühe konnte ich mich beherrschen. Alles in mir drängte nach vorn, und ich überlegte, ob ich einen Schwerpunkt in der Mitte dieses Gebildes schaffen sollte, um den ich mich schwingen konnte. Auf diese Weise hätte ich eine Art Kreisbahn einschlagen können, die mich durch die Außenbezirke dieses Doppeletwas geführt hätte. Auf diese Weise hätte ich Wand auf Wand durchschlagen und meine Geschwindigkeit mehr und mehr steigern können, bis ich so viel Energie gewonnen hatte, dass ich mich selbst zu den nächsten Sternen schleudern konnte.
    Ich besann mich rechtzeitig. Was hätte ich gewonnen? Ich flog auch jetzt durch den Weltraum. Intelligente Wesen befanden sich an Bord. Das ließ darauf schließen, dass dieses Doppelding doch so etwas wie ein Sternengleiter war und ein Ziel hatte. Ich verharrte auf der Stelle. Es wäre gefährlich gewesen, diesen Körper zu zerstören, ohne vorher zu wissen, was er überhaupt war.
    Ich schwebte über den Boden und streckte meine Beine aus. Ich musste mich allerdings etwas absenken, damit sie auf den Boden hinabreichten. Danach fuhr ich meinen Sinnesturm aus und blickte mich um. In der Wand entstand ein eckiges Loch, und ein unvorstellbar fremdartiges Lebewesen trat ein. In diesem Moment erkannte ich, dass ich mich tatsächlich auf einem Sternengleiter befand.
    »Unzerstörbares Leben!«, rief ich. Meine Stimme erschreckte das Geschöpf, und ich streckte einen Taster aus, um es besänftigend zu berühren. Leider erwies sich der Körper als nahezu gasförmig. Er besaß keine harte Außenschale. So drangen die Sensoren tief ein, und die Entität brach tot zusammen. Betroffen blickte ich auf das Wesen. Es lag vor mir, und ich sah eine rote Flüssigkeit aus ihm herausfließen. Meine Verwirrung steigerte sich. Welch seltsame Geschöpfe die Natur doch geschaffen hatte!
    Ich erinnerte mich an Cosbah . Plötzlich wurde mir kalt. Die Gesetze des Universums waren unerbittlich. Sie zwangen die Lebenden, sich ständig zu vervollkommnen. Stillstand bedeutete Tod. Nur wer sich weiterentwickelte, hatte eine Zukunft. Gegen diese Grunderkenntnis der Kultur meines Volkes hatte ich mich aufgelehnt. Aber nicht nur dagegen. Ich hatte in vieler Hinsicht rebelliert, bis der Metabolismus meines Volkes mich ausgestoßen hatte. Ich war eliminiert worden. Das Unterbewusstsein hatte mich als pathogenen Faktor identifiziert und dafür gesorgt, dass ich durch die Dimensionsbrücke stürzte.
    Ich empfand keinen Groll bei dem Gedanken an Cosbah . Ich wusste, dass er von niemandem bewusst ausgelöst worden war. Gab es nicht in meinem Körper ebenfalls Zellen, die meine Gesundheit überwachten? Sie würden jede Zelle zerstören, die entartet war und mich bedrohte. Das war es, was mein Volk stark gemacht hatte, was uns geholfen

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