Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
niemanden sehen und auch mit niemandem sprechen.
    Man wies ihm eine Kabine an, in der er sich ausruhen konnte. Das Schiff beschleunigte und zog sich aus dem Geryl-Sektor zurück, denn die Gefahr, dass es von Schiffen Leticrons gefunden wurde, bestand nach wie vor.
    Unmittelbar nach seiner Ankunft spürte Schulz, dass Tako Kakuta sich aus seinem Körper zurückzog. Er verschwand, ohne noch einmal mit dem USO-Spezialisten Kontakt aufzunehmen.
    Trotz seiner großen Müdigkeit fand Braunter Schulz auch in der Kabine der VELLIKA keinen Schlaf. Ein ums andere Mal ließ er die Vorgänge an Bord der KENSINGTON vor seinem geistigen Auge abrollen. Er hatte das Gefühl, der Lösung nahe zu sein, doch er fand sie nicht. Was blieb, war das bittere Gefühl, an einem kaltblütigen Mord teilgenommen zu haben.
    Als er bereits entschlossen war, in der Bordklinik nach einem Beruhigungsmittel zu fragen, bekam er überraschenden Besuch. Lordadmiral Atlan und Jandoll erschienen in seiner Kabine.
    »Warum lassen Sie mich nicht zufrieden?«, fragte Schulz angriffslustig. »Es ist schlimm genug, dass Sie mich gegen meinen Willen in diese Sache verwickelt haben.«
    Atlan hockte sich auf die Bettkante. »Ich hatte gedacht, dass Sie von selbst darauf kommen würden«, sagte er bedauernd.
    »Es war Mord!«, rief Schulz aufgebracht. Seine Lippen bebten. Er rang mühsam nach Fassung. »Ganz einfach Mord!«
    »Hören Sie erst einmal zu«, sagte Jandoll ärgerlich. »Sie haben sich in eine Idee verrannt und kommen nicht davon los.«
    Atlan erhob sich wieder. Er sah Schulz nicht an. »Die Falle, die wir Leticron vorbereitet haben, sah völlig anders aus, als Sie wissen durften«, sagte er.
    Schulz antwortete nicht. Er wartete auf weitere Informationen.
    »Wir mussten Leticron mit aller Gewalt an Bord der KENSINGTON locken«, fuhr Jandoll an Atlans Stelle fort. »Verstehen Sie? Es musste so aussehen, als hätte Leticron den Greiko ermordet. Und Leticron hatte aufgrund seines Auftrags auch keine andere Wahl, als den Köder anzunehmen.«
    Schulz blinzelte verwirrt. »Wovon reden Sie überhaupt?«, fragte er.
    Atlan sah ihn an und lächelte. »Dachten Sie wirklich, wir würden ein Wesen wie Kroiterfahrn einem gnadenlosen Mörder wie Leticron ausliefern? Sie hätten mehr Vertrauen zu uns haben sollen. Leticron hat einen Toten gejagt. Er konnte den Mord überhaupt nicht mehr begehen.«
    Schulz' Augen weiteten sich. »Das bedeutet …« Seine Stimme versagte ihm den Dienst.
    »Das bedeutet, dass Kroiterfahrn bereits auf Gäa starb, an psychischer Schwäche«, erklärte Atlan. »Wir haben einen toten Greiko quer durch die Galaxis transportiert, um ihn noch zusätzlich ›ermorden‹ zu lassen.«
    Schulz begann zu lächeln. Das war es also! Seine Blicke trafen sich mit denen Atlans.
    »Ich hoffe«, sagte der Arkonide, »dass Sie jetzt keine Skrupel haben, wenn Sie weiter für die USO arbeiten.«
    »Ich bin stolz auf die USO«, sagte Braunter ›Goethe‹ Schulz spontan. »Und ich bewundere ihren Chef.«

22.
    April 3460
Mahlstrom der Sterne
    Das Ding sah so fremdartig aus, dass ich es zunächst nicht für einen Sternengleiter hielt. Ich dachte, es sei ein Feshet oder ein Meteorit.
    Neugierig beschleunigte ich und raste hinter dem Gebilde her, das mit einer Geschwindigkeit durch den Raum flog, als wolle es von einem Ende des Universums zum anderen jagen.
    Ich gestehe, dass ich einige Wengen benötigte, um meine Verwirrung zu überwinden. Immerhin begriff ich schnell genug, dass ich handeln musste, wenn mir dieser Körper nicht entkommen sollte.
    Als ich ihn endlich besser erfassen konnte, wurde mir klar, dass es eigentlich nur zwei Wracks sein konnten. Es sah aus, als seien zwei Sternengleiter gegeneinander geprallt und dabei miteinander verschmolzen. Der kleinere hatte die Form einer Kugel, der andere die einer Scheibe. Er war beträchtlich größer und schob die Kugel vor sich her, die mit einem Teil ihres Körpers in ihn eingedrungen war.
    Ich hatte Mühe, mit der unerwarteten Situation fertig zu werden. Hatte ich die Hoffnung nicht schon längst aufgegeben, irgendetwas Lebendes könnte meinen Wirkungsbereich durcheilen? Daher hatte ich in meiner ersten Verblüffung auch einige Wengen verloren. Kaum hatte ich das Objekt erkannt, als es auch schon an mir vorbei war. In seinem Sog wirbelte ich hinterher. Aber das genügte mir nicht.
    Ich schickte meine Fühler aus und hätte fast eine Kaskade von Licht von mir gegeben, als ich herausfand, dass es im Innern

Weitere Kostenlose Bücher