Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
war umgeben von ihrem Hofstaat, einigen Dutzend prächtig gekleideten Klaschoys, Offizieren ihrer Leibgarde, und mehr als hundert Peggoys, Arbeitern in unauffälligem Gewand, die aus unerfindlichen Gründen ständig hin und her eilten.
Dass die Königin nicht direkt, sondern durch den Mund eines Unterhändlers sprach, war ein Zeichen, dass sie sich überlegen fühlte. Perry Rhodan war nach Caysire gekommen, um von Jaymadahr Conzentryn, der Herrscherin der Ploohns, drei Drohnen oder Mopoys zu erbitten. Zeus, abtrünnige Ploohn-Königin auf Goshmos Castle, hatte nach den Drohnen verlangt, mit deren Hilfe sie ein neues Volk zu gründen beabsichtigte. Nur für diesen Preis war Zeus bereit, den Terranern bei der Errichtung eines stabilen Orbits für die Erde behilflich zu sein.
Der Unterhändler stand fünf Meter von Rhodan entfernt. Er trug den Translator, den die Terraner der Königin als Gastgeschenk überbracht hatten. Er war an die zweieinhalb Meter groß. Im Licht der lumineszierenden Ranken schimmerte sein harter Chitinpanzer und sandte funkelnde Reflexe in die Runde. Die großen Facettenaugen starrten den um zwei Köpfe kleineren Terraner seelenlos an. Die Fühlerpaare zu beiden Seiten des mächtigen, runden Schädels waren in stetiger, zitternder Bewegung.
»An Versuchen unsererseits, die abtrünnige Königin zu beseitigen, hat es nicht gefehlt«, erwiderte Rhodan. Auch er trug, obwohl solche Redundanz nicht notwendig war, einen Translator, aus dem die Übersetzung seiner Worte in der aus sirrenden, knackenden Geräuschen bestehenden Sprache der Ploohns hervordrang. »Aber die Abtrünnige verfügt über technische Mittel, die unseren Waffen mehr als gewachsen sind. Wir dachten daran, Zeus drei Mopoys zur Verfügung zu stellen und einem der Mopoys den Auftrag zu geben, die abtrünnige Königin zu töten.«
Das war, als er auf Caysire gelandet war, sein stärkstes Argument gewesen. In fünf Verhandlungen hatte er es seitdem fünfmal vorgetragen, ohne bei Jaymadahr Conzentryn auch nur den geringsten Eindruck zu hinterlassen, wie es schien. Auch diesmal blieb ihm der Erfolg versagt. Der Unterhändler stand ein paar Augenblicke lang starr. Er schien zu horchen – in sich hinein oder auf eine Botschaft, die ihm auf unhörbare Weise übertragen wurde. Perry Rhodan war sicher, dass er in diesen Sekunden mit seiner Königin in irgendeiner Art von Verbindung stand, über die sie ihn ihre Entscheidung wissen ließ.
»Die Erhabenheit der wahren Königin«, ließ der Unterhändler sich schließlich vernehmen, »hält den Plan noch immer nicht für gut.«
»Dann soll Ihre Erhabenheit mich wissen lassen, welchen Plan sie vorschlägt!«, antwortete der Terraner scharf. Abermals gab es ein paar Sekunden Pause.
»Es bedarf einiger Überlegung«, verkündete der Unterhändler dann. »Man muss sich morgen um dieselbe Zeit zu einer weiteren Unterredung treffen.«
Abrupt drehte Rhodan sich um. Es lag ihm daran, den Ploohns zu zeigen, dass seine Geduld nahezu erschöpft war. Ohne das übliche Abschiedszeremoniell ging er mit seinen wenigen Begleitern auf die nächste Gangmündung zu.
Die K-MP-9, das Beiboot der MARCO POLO, lag in einem von sanften Berghängen eingeschlossenen Tal voll üppiger Vegetation. Es war ein Bild voller Friedlichkeit, das die Mitglieder der Unterhändler-Delegation begrüßte, als sie an Bord ihres Gleiters vom Palast der Jaymadahr Conzentryn zurückkehrten. Perry Rhodan begab sich auf dem geradesten Weg in jenen unmittelbar neben der Kommandozentrale gelegenen Raum, der ihm bei der Enge der Verhältnisse an Bord der K-MP-9 als Quartier und Arbeitsraum zur gleichen Zeit diente. Von den Männern, die im Palast der Königin sein Gefolge gebildet hatten, blieb nur Roi Danton bei ihm. Außerdem folgte ihm Gucky, der Mausbiber.
»Also, Kleiner«, sagte Rhodan lächelnd, nachdem sich das Schott hinter ihnen geschlossen hatte. »Was gab's zu hören?«
Der Ilt schüttelte den Kopf. Wer die Physiognomie eines Mausbibers zu lesen verstand, der sah, dass Gucky sich in diesem Moment ziemlich kläglich fühlte. »Nichts, Perry«, antwortete er niedergeschlagen. »Wenigstens nichts Verständliches.«
Rhodan hatte diese Antwort offenbar erwartet. »Das alte Spiel, wie?«
»Das alte Spiel«, bestätigte der Ilt. »Entweder verstehen sie es äußerst wirkungsvoll, die Ausstrahlungen ihrer Gehirne zu blockieren, oder ihr Denkmechanismus ist wirklich so grundverschieden von unserem, dass selbst der beste Telepath
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