Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
mit dem, was aus ihren Schädeln dringt, nichts anfangen kann.«
Perry Rhodan ging ein paar Schritte auf und ab. Er hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt und starrte nachdenklich vor sich hin. »Irgendwann werden wir uns die Mühe machen müssen, das Phänomen in allen Einzelheiten zu erforschen. So, wie es aussieht, werden die Ploohns für geraume Zeit unsere Nachbarn sein. Da ist es von Nutzen, wenn man sich mit ihnen auskennt.«
»Ich kann ihre Kasten mittlerweile voneinander unterscheiden, Perry«, sagte der Mausbiber. »Vorhin, im Palast, wusste ich ganz deutlich, ob ich die Gedankenimpulse eines Klaschoys oder eines Peggoys empfing …«
»Würdest du auch Mopoys erkennen können?«, fiel ihm Roi Danton ins Wort.
»Ich weiß es nicht«, antwortete Gucky. »Ich habe darin noch keine Übung. Aber ich nehme an …« Er sprach den Satz nicht zu Ende. Er wusste, worauf Roi hinauswollte, und versuchte, die Erfolgsaussichten des Planes abzuschätzen, den der ehemalige König der Freihändler in diesen Augenblicken zu entwickeln schien. »Ich glaube, es wird sich machen lassen«, sagte er schließlich.
»Was?«
»Nun – das, was dir vorschwebt.«
»Ilt!«, explodierte Roi Danton in vorzüglich gespieltem Zorn. »Ich will dich lehren, meine Gedanken zu lesen!«
Gucky machte eine wegwerfende Bewegung mit der rechten Pfote. »Ich kann deine Gedanken nicht lesen«, wies er den Vorwurf zurück. »Das weißt du ebenso gut wie ich. Aber ich bin andererseits nicht auf den Kopf gefallen. Ich erkenne einen brauchbaren Plan, wenn ich ihn sehe.«
Jahrhundertelange Zusammenarbeit hatte die beiden Männer und den Ilt so aufeinander eingespielt, dass sie ohne langatmige Erklärungen verstanden, was der andere wollte.
»Ich möchte, dass du dich so bald wie möglich auf den Weg machst, Gucky«, sagte Rhodan. »Wir kennen zwar diese Welt nicht, aber wir wissen, wie die Ploohns leben. Die Drohnen bringen sie in ihren Burgen unter. Du musst die …«
»Ja, ich weiß: die Burgen eine nach der andern abklappern und zusehen, wo wir ein paar Mopoys finden. Das sollte nicht allzu schwierig sein. Aber wie steht es mit dem Rest der Vorbereitungen?«
Perry Rhodan warf einen Blick auf die Uhr. »Ich erwarte Goshmo-Khans Meldung jeden Augenblick«, sagte er. »Davon hängt dein Einsatz jedoch nicht ab. Ich würde vorschlagen, du nimmst die Sache sofort in Angriff.«
Der Ilt überlegte ein paar Augenblicke. »Wir haben Höhenaufnahmen, auf denen die Burgen deutlich auszumachen sind«, murmelte er. »In unmittelbarer Nähe unseres Landeplatzes gibt es wenigstens ein halbes Dutzend davon. Die lasse ich aus. Die Jaymadahr wird mit einem Vorstoß unsererseits rechnen. In diesem Fall werden besonders die nahe gelegenen Burgen stark gesichert sein.«
Perry Rhodan gab sein Einverständnis mit dieser Überlegung durch ein kurzes Nicken zu erkennen.
»Also dann …«, sagte Gucky halblaut, und im nächsten Augenblick war er spurlos verschwunden.
Nur einen Augenblick später leuchtete in der Rückwand des kleinen Raums eine Bildfläche auf. Der Schädel eines Manns von offenbar mongolischer Herkunft erschien, geziert durch langen, straff nach hinten gezogenen Haupthaarwuchs und einen weniger straffen, dafür womöglich noch längeren Vollbart, der zu einzelnen Zöpfen geflochten war. Der Mann blickte finster drein. Mit grollender Stimme verkündete er: »Das war die verdammteste Arbeit, die ich je zu verrichten hatte. Ich wollte, Sie würden Ihre Zeitpläne mit größerer Sorgfalt zusammenstellen.«
Rhodan lächelte matt. »Ich werde an Sie denken, Goshmo-Khan, wenn ich beim nächsten Mal etwas übers Knie brechen muss. Wie steht's?«
»Wie soll's stehen?«, knurrte der Mongole gereizt. »Wenn Goshmo-Khan etwas in die Hand nimmt, geht nichts schief!«
Rhodan nickte, noch immer lächelnd. »Ich weiß, an Minderwertigkeitskomplexen haben Sie nie gelitten. Wann können Sie kommen?«
»Ist die Transmitterstrecke offen?«
»Für Sie … immer!«
»Dann machen wir uns sofort auf den Weg!«
Er verabschiedete sich ohne Gruß. Die Bildfläche erlosch.
Die Erhabene, die Alleinherrscherin aller Ploohns, Herrin des Universums, gab durch die Stellung ihrer Fühler zu verstehen, dass sie etwas zu besprechen wünsche. Poypadoon, die Edelste der Klaschoys auf der Welt Caysire, reagierte sofort. Sie vollführte die zeremonielle Knickung des rechten unteren Fühlers, die nicht nur Unterwerfung bedeutete, sondern auch, dass sie den Wink der
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