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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vordringen«, hörte Kenson jemanden sagen. An der Stimme erkannte er den Leiter der Beobachtungsgruppe Nord, seinen Freund Quevamar Ablonth.
    »Dann baut die Geräte hier auf!«, befahl Kenson. »Sechs Mann beziehen Wache. Die anderen bleiben an den Messgeräten.«
    Die grellgelbe Flammensäule an der Pyramidenspitze erlosch. Der SVE-Raumer nahm Fahrt auf, schlingerte ein wenig und verschwand dann im Himmel von Ertrus.
    »Habt ihr das gesehen?«, rief jemand. »Das Schiff ist in Schlangenlinie geflogen, als sei der Pilot betrunken.«
    Jemand anders meinte lachend: »Das ist auf die 3,4 Gravos Schwerkraft zurückzuführen. Auf die Dauer werden nicht einmal die Laren mit ihrer überragenden Technik damit fertig.«
    »Es ist nicht die Schwerkraft, die den Laren zu schaffen macht«, berichtigte Wargor Kenson, »sondern die damit verbundenen fünf- und sechsdimensionalen Strahlungskomponenten. Aber das soll uns jetzt nicht kümmern. Geht an die Arbeit.«
    Der nächste SVE-Raumer kam zur Pyramidenspitze geflogen und blieb dicht über ihr in der Schwebe. Der gleiche Vorgang wie die anderen Male spielte sich ab; ein grellgelber Energieschlauch entstand, der die Funktion hatte, die Anzapfungs-Polungsblöcke der SVE-Raumer derart aufzuladen und zu justieren, dass sie wieder in der Lage waren, das unermessliche Energiereservoir des Linearraums anzuzapfen. Kenson hoffte, durch Anpeilen dieses Energieschlauchs Informationen über die Vorgänge im Innern der Pyramide erhalten zu können.
    »Was ist?«, fragte er ungeduldig, während die Männer im Schutz ihrer unsichtbar machenden Deflektorschirme an den Messgeräten hantierten.
    »Wir verschwenden hier nur unsere Zeit«, antwortete einer. Es war der Leiter der Beobachtungsgruppe Süd. »Was wir auch anstellen, die Pyramiden bleiben für uns ein Mysterium. Wir müssten in eine eindringen, um mehr zu erfahren.«
    »Du könntest Recht haben«, sagte Kenson wie zu sich selbst. Diese Möglichkeit war von ihrer Organisation schon längst in Betracht gezogen worden.
    »Ich halte es nicht mehr aus!«
    Kenson schreckte hoch, als er den panikerfüllten Ausruf vernahm. Bevor noch irgendjemand reagieren konnte, wurde einer der Männer seines Einsatzkommandos sichtbar.
    »Schalt sofort wieder das Deflektorfeld ein!«, herrschte Kenson ihn an.
    Aber der Mann schien ihn überhaupt nicht zu hören. »Diese Schwärze!«, schrie er. »Spürt ihr denn nicht ihr Gewicht? Ich ertrage es nicht mehr … muss fort!«
    Der Mann presste sich die Hände gegen den Kopf und taumelte in Richtung des Albinorings davon. Kensons Ortungsgerät zeigte, dass sich ihm jemand in den Weg stellte. Doch der Tobende entwickelte unerhörte Kräfte und stieß ihn beiseite.
    »Die Panikstrahlung ist daran schuld!«, rief jemand. »Ich fühle es jetzt auch, wie etwas Unerklärliches, das dunkel und drohend ist, von mir Besitz ergreift. Flüchten wir! Ich …«
    Der Sprecher brach ab – und dann sah Kenson, wie er sichtbar wurde. Gleich darauf schalteten drei weitere Männer ihre Deflektorfelder ab. Ihre Gesichter waren angstverzerrt.
    Für Kenson, der ebenfalls spürte, wie ihn eine unerklärliche Furcht beschlich, war es das Zeichen, die Aktion zu beenden. »Rückzug!«, ordnete er an. »Lasst die Ausrüstung zurück und rettet euer Leben!«
    Der Mann, den die Panikstrahlung zuerst erfasst hatte, war bereits in den Wirkungsbereich des Albinorings gekommen. Kenson sah, wie zuerst seiner Haut schlagartig die Farbpigmente entzogen wurden. Das Bleichen seiner Kombination und seiner Ausrüstung ging etwas langsamer vor sich. Er gab ein Röcheln von sich, ruderte mit den Armen, seine Knie wurden weich. Er taumelte, suchte verzweifelt das Gleichgewicht wieder zu finden, dann brach er kraftlos zusammen.
    »Wollt ihr das gleiche Schicksal erleiden?«, herrschte Kenson zwei seiner Leute an, die wie Motten vom Licht von der Pyramide angezogen wurden und mit großen, ausdruckslosen Augen darauf zustolperten. Sie hörten ihn nicht, und er holte gerade mit der Faust zum Schlag aus, um sie brutal in die Wirklichkeit zurückzureißen, als er an der Schulter gepackt und herumgewirbelt wurde.
    »Leticrons Bluthunde!«, rief ihm der Kamerad zu, der ihn daran gehindert hatte, die beiden anderen zu retten. Es war Quevamar Ablonth. Kenson konnte ihn erkennen, weil er ebenfalls seinen Deflektorschirm ausgeschaltet hatte. Erschrocken erkannte er, dass auch er nicht mehr unsichtbar war. Hatte ihn die Panikstrahlung unbewusst dazu veranlasst,

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