Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
schlugen im Parkgelände und in dem bunkerartigen Bauwerk ein, und gleich darauf versperrten aufschießende Flammensäulen und Rauch die Sicht.
Als die drei Schweber im Park landeten und die PEI-Truppen herausstürmten, wurden sie von vereinzeltem Feuer empfangen. Zwei Soldaten erlitten durch Thermostrahlen Brandwunden, einer wurde von einem Desintegratorstrahl atomisiert. Die anderen schwärmten aus, und fünf Minuten später wurde Gollonk gemeldet, dass sich der Park in ihren Händen befand.
Inzwischen hatte bereits der Sturm auf die in Trümmer geschossene Villa eingesetzt. Die wenigen Verteidiger, die sich aus dem Park dorthin zurückgezogen hatten, mussten sich bald der Übermacht ergeben. Einer der Gefangenen wollte sich auf Laptir stürzen, als er ihn erblickte. Er bezahlte es mit dem Leben. Laptir wagte es nicht, seinen früheren Kameraden in die Augen zu sehen.
Gollonk nahm sich einen der Gefangenen vor. »Was wird hier gespielt?«, fragte er ihn. Der Gefangene schwieg.
»Bringt ihn zum Sprechen!«, befahl Gollonk seinen Leuten.
Sie nahmen ihn beiseite, führten ihn hinter eine halb eingestürzte Mauer. Laptir konnte nicht sehen, was sie mit ihm taten, aber er hörte seine Schmerzensschreie. Als die beiden Folterknechte ihn zurückbrachten, war er ein gebrochener Mann. Er sagte Gollonk alles, was er wissen wollte, und zeigte seinen Leuten auch die Stelle, wo sich unter den Trümmern der Antigravlift zu den subplanetaren Anlagen befand.
Die PEI-Soldaten schmolzen sich mit den Thermostrahlern den Weg frei. Aber als der Schacht vor ihnen lag, mussten sie erkennen, dass der Lift nicht mehr funktionierte. Gollonk schickte einen Stoßtrupp von zehn Mann in den Schacht hinein. Er blieb mit ihnen in Sprechverbindung. Auf diese Weise erfuhr er, dass die Vorhut in eine geräumige Höhle kam und in ein Sperrfeuer der Verteidiger geriet. Alle zehn Mann fielen. Einer lebte jedoch noch lange genug, um eine Bombe zu werfen.
Damit war der Weg für die anderen frei. Laptir hoffte, dass er jetzt wenigstens ein Antigravaggregat erhalten würde. Aber stattdessen nahmen ihn zwei Mann in Kampfanzügen unter den Achseln und schwebten mit ihm hinunter.
Die Bombe hatte eine verheerende Wirkung gehabt. Die halbe Höhle war verschüttet, und die Truppen mussten sich erst einen Weg freischmelzen, um an den Stollen zu gelangen, der in Richtung der Mastibekk-Pyramide führte.
Gollonk schickte wieder eine Vorhut voraus und folgte in einem angemessenen Sicherheitsabstand in dem Elektrowagen. Laptir durfte neben ihm Platz nehmen.
»Du siehst, ich habe nicht gelogen«, sagte der Verräter.
»Bisher haben wir Evargher noch nicht gefunden«, erwiderte Gollonk.
»Er wird bei der Pyramide sein.«
Sie kamen in die letzte Höhle, von der aus ein senkrechter Schacht zur Pyramide hinaufführte. Gollonks Leute hatten die Wissenschaftler in einem Winkel zusammengedrängt. Sie hatten sich kampflos ergeben, als sie sahen, dass sie keine Chance hatten.
»Wo ist Evargher?«, fragte Gollonk.
Einer der Wissenschaftler deutete wortlos mit dem Daumen nach oben. Gollonk schlug ihn und herrschte ihn an: »Ich will einen lückenlosen Bericht!«
Der Wissenschaftler hatte das Bewusstsein verloren, und ein anderer gab Gollonk die gewünschten Auskünfte. So erfuhr der PEI-Führer, dass die Verbindung mit den drei Männern knapp unterhalb der Pyramide abgebrochen war. Einer der Techniker, der hinaufflog, um nachzusehen, fand das Loch im Pyramidenboden, musste aber unter dem Druck der Panikstrahlen zurückkehren, ohne die Pyramide betreten zu haben. Man hatte Evargher und seine Begleiter schon längst aufgegeben.
»Wenn sie tot sind, dann will ich ihre Leichen haben«, erklärte Gollonk. »Wer meldet sich freiwillig, sie aus der Pyramide zu holen? Du, du, du – und du!« Gollonk deutete wahllos auf vier Männer. Dann fiel sein Blick auf Laptir. »Du wolltest doch einen Kampfanzug haben«, meinte er grinsend. »Du bekommst ihn – und darfst darüber hinaus das Kommando über den Suchtrupp übernehmen.«
Laptir erhielt seinen Kampfanzug, und dann schwebte er an der Spitze der fünfköpfigen Gruppe in den Schacht empor. Schon auf halbem Weg spürte er die Einwirkung der Panikstrahlung. Aber er unterdrückte die aufkommende Furcht und verdrängte den Wunsch, sofort umzukehren. Das wäre sein Tod gewesen.
Er stand unsägliche Qualen aus, bis er endlich die Öffnung im Pyramidenboden erreichte. Gerade als er hindurchglitt und von der
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