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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sind doch keine Barbaren, dass wir töten!«, empörte sich das Geisteswesen, dessen Gunst Kenson und seine beiden Freunde genossen. »Was immer diese Geschöpfe in ihrer Welt sein mögen, wir können sie deswegen nicht richten. Wir stehen außerhalb dieser Dinge. Freuen wir uns über ihren Besuch. Denn es geschieht nicht oft, dass wir mehr als Emotionen von jenseits empfangen.«
    »Es sind keine Gäste, sondern Eindringlinge!«
    Kenson spürte wieder, wie eine Woge von Abneigung gegen ihn brandete. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er war viel zu verwirrt, um Entschlüsse zu fassen.
    Da erklärte das Geisteswesen vor ihm seinen Artgenossen: »Es wird sich noch eine Lösung für dieses Problem finden. Bis wir wissen, was mit den Fremdkörpern zu geschehen hat, stehen sie unter meinem Schutz. Ich werde nicht zulassen, dass auf Joyl irgendein Unrecht geschieht. Es gibt jenseits dieser Welt zu viel davon.«
    Unvermittelt zogen sich die meisten der Geistesfragmente zurück.
    »Wie sollen wir dir danken, dass du uns vor einem schlimmen Schicksal bewahrt hast?«, fragte Evargher, und sein Schattenkörper drückte unsägliche Erleichterung aus.
    »Eure Anwesenheit genügt mir«, sagte das Geisteswesen. »Ich koste euer Denken und Fühlen aus. Und ganz intensiv kann ich eure Neugier genießen. Neugier scheint überhaupt die treibende Kraft in euch zu sein.«
    »Das mag stimmen«, antwortete Evargher. »Unser Wissensdrang war es auch, der uns in die Pyramide trieb und uns in diese Lage brachte. Wir wussten nichts über die Pyramiden. Wir wollten herausfinden, welchem eigentlichen Zweck sie dienen, wer in ihnen wohnt.«
    »Ist jetzt eure Neugier gestillt?«
    »Du weißt, dass dem nicht so ist«, antwortete Evargher. »Wir haben fantastische Dinge erfahren, aber noch mehr Fragen als vorher. Wärst du bereit, unseren Wissensdurst zu stillen? Sag, wie dürfen wir dich nennen?«
    »Mastibekk.«
    »Ist das dein Eigenname?«
    »Nein, der Name, den die Laren meinem Volk gegeben haben. Wir Mastibekks benötigen untereinander keine Namen. Wir erkennen und unterscheiden uns an unseren Empfindungen.«
    »Seid ihr die Erbauer der Pyramiden, Mastibekk?«
    »Ja, das sind wir.«
    »Seltsam …« Die Eröffnung erstaunte Evargher, obwohl sie doch schon beim Betreten der Pyramide angenommen hatten, dass die unfassbaren Wesen, die sie aus dem Dunkel hinter der Leere belauerten, die Herren der Pyramiden waren.
    Kenson wusste, wieso es Evargher verblüffte, dass die Mastibekks die Pyramiden erschaffen haben sollten. Und er sprach aus, was er dachte.
    »Die Pyramiden sind ein Teil der dritten Dimension, ihr aber seid körperlos, reine Geisteswesen einer anderen Existenzebene. Wie könnt ihr in der dritten Dimension solch gewaltige und mächtige Monumente erschaffen haben? Gelang euch das allein kraft eures Geistes?«
    »Nein«, sagte Mastibekk. »Der Geist hat einen Körper, auch wenn dieser tatsächlich nur auf einer anderen Existenzebene existent ist. Aber ich weiß natürlich, was ihr meint. Ein x-dimensionaler Körper kann kein dreidimensionales Gebilde erschaffen. Das ist richtig. Doch wir waren nicht immer Geisteswesen. Früher einmal, ihr würdet sagen, es sei Äonen her, waren auch wir an organische Körper gebunden. Aus dieser Zeit stammen die Pyramiden.«
    »Soll das heißen, dass ihr eure Körper aufgegeben habt, um euch in diese Daseinsform zu flüchten?«, fragte Evargher. Er wollte es ganz genau wissen. »Ihr habt die Planeten aufgegeben, die ihr bewohntet, eure Zivilisation – alles, was ihr euch in Hunderttausenden von Jahren eurer Evolution erschaffen habt? Das alles ließt ihr einfach im Stich, um euch zu vergeistigen?«
    Es hörte sich an, als seufze Mastibekk. War es ein Seufzer der Befriedigung, der sich ihm entrang, weil er Evarghers Emotionen auskostete? Kenson verspürte leisen Ekel über diese Art von Sinnesgenuss, den er als pervers empfand. Oder seufzte Mastibekk über Evarghers Unverstand?
    Kenson kam zu dem Schluss, dass Letzteres eher zutraf, denn der Mastibekk sagte: »Du sprichst wie ein Narr, Evargher. Was würdest du einem deiner Vorfahren antworten, wenn er vor dich hintritt und dir erklärt, wie dumm die Menschheit sei, weil sie ihre Höhlen verlassen und sich zum Sklaven der Technik gemacht hat? Wir haben mit unserer Existenzform die Vollkommenheit erreicht. Aber ich will nicht verhehlen, dass auch die Vollkommenheit ihre Nachteile hat.«
    Darauf gab es nichts zu sagen. Kenson hätte gerne

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