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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gollonk«, sagte Laptir. »Mir ist das unheimlich. Ich kenne Evargher. Es ist nicht seine Art, den Mund zu voll zu nehmen. Wenn er eine Drohung ausspricht, dann macht er sie wahr.«
    »Du fürchtest wohl um dein Leben, Laptir?«, meinte Gollonk spöttisch. Dann hieb er mit der Faust auf den Tisch. »Verdammt will ich sein, wenn es Evargher gelingen sollte, unbemerkt hier einzudringen. Wir werden ihn schon entdecken, wenn er noch eine Meile von hier entfernt ist.«
    »So sicher bin ich da nicht«, sagte Laptir zweifelnd. »Sieh dir nur Pehton an. Es würde mich nicht wundern, wenn er der einzige Überlebende aus der Höhle wäre. Wenn Evargher es geschafft hat, dreißig Mann zu erledigen, dann traue ich ihm auch zu …«
    Gollonk schlug ihm mit dem Handrücken ins Gesicht. »Halt endlich den Mund, Feigling!«
    Laptir rieb sich die brennende Stelle im Gesicht. »Was sagst du da?«, fragte er. »Du nennst mich einen Feigling?«
    »Ich habe dich längst durchschaut. Du bist ein ganz erbärmlicher Kriecher. Hinterhältig, verschlagen, feige!«
    Laptir wich zurück. »Das hättest du nicht sagen sollen, Gollonk.«
    Plötzlich hielt er seinen Strahler in der Hand und richtete ihn auf den Führer der PEI.
    Einige Kilometer vom Hauptquartier der ›Partei für Ertrusische Interessen‹ entfernt saßen drei Männer wie in Trance versunken um einen Tisch: Evargher, Kenson und Ablonth.
    Kenson blickte kurz auf und sagte: »Die Krise spitzt sich zu. Nicht mehr lange, dann haben wir sie alle dort, wo wir sie haben wollen.«
    »Konzentrier dich, Wargor«, ermahnte Evargher, ohne seine Meditation zu unterbrechen. Sein Geist wanderte wieder weiter, bis er die Zentrale der PEI erreicht hatte. Dort nahm er von Laptirs Gehirn Besitz …
    »Ich werde dir zeigen, wer der starke Mann in dieser Partei ist!«, rief Laptir gerade. Es entging ihm, dass einer der Techniker den Interkom aktivierte, sodass das Gespräch aus der Zentrale überall im Hauptquartier zu hören war.
    Gollonk lachte. »Steck die Waffe weg, Laptir, und ich will deinen kleinen Scherz vergessen.«
    »Ich meine es ernst, Gollonk.«
    Der Führer der PEI lachte wieder. Plötzlich spürte er einen Einschlag in seinem Körper. Er presste die Hand gegen die Brust, hob sie dann vors Gesicht und starrte mit ungläubigen Augen auf seine blutigen Finger. Ohne einen Laut von sich zu geben, brach er tot zusammen.
    »Jetzt übernehme ich das Kommando!«, sagte Laptir barsch. Plötzlich wurde der Bann von ihm genommen.
    »Was habe ich getan?«, fragte er sich verwundert, als er den toten Gollonk zu seinen Füßen liegen sah. Die anderen Männer schoben sich drohend näher.
    »Zurück!«, herrschte Laptir sie an. »Evargher ist eingedrungen. Wir können es uns nicht leisten, uns gegenseitig zu bekämpfen.«
    Als Laptir einen klaren Moment hatte, wunderte er sich wieder, warum er das gesagt hatte. Er glaubte geblufft zu haben, betrachtete seine Worte als plötzliche Eingebung. Und er hatte Erfolg damit.
    Die Männer kümmerten sich wieder um die Verteidigungsanlagen. Als Laptir auf den Monitoren sah, dass in einigen Korridoren die Wachtposten ihre Stellungen verließen, gab er Befehl, auf sie zu feuern.
    »Sie sind von Evargher bestochen!«, schrie er außer sich. »Sie wollen die Zentrale stürmen. Gebietet ihnen mit allen Mitteln Einhalt!«
    Das war der Anfang vom Ende. Evargher bemühte sich nicht mehr länger, Laptir in seinem Sinn zu beeinflussen. Er konzentrierte sich zusammen mit Kenson und Ablonth auf die Gehirne jener Männer, die überall im Hauptquartier postiert waren. Sie infizierten sie mit Gedanken an Rebellion, suggerierten ihnen ein, dass der Feind in der Zentrale selbst zu suchen war – und hetzten sie auf diese Weise in den Tod, der überall in Form verschiedener Fallen auf sie lauerte, die eigentlich für sie – Evargher, Kenson und Ablonth – gedacht waren.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis alle im Hauptquartier der PEI stationierten Männer in Kämpfe miteinander verstrickt waren. Laptirs schrille Stimme gellte so lange aus dem Interkom, bis einer von Gollonks engsten Mitarbeitern den offenbar Wahnsinnigen überwältigte und den Tod seines Parteiführers rächte.
    Evargher, Kenson und Ablonth erreichten, dass sich auch die Kampfgleiter und -schweber einschalteten und dass die Geschützstellungen auf den umliegenden Häusern das Feuer auf das Hauptquartier eröffneten. Damit war der Untergang der PEI besiegelt.
    Die Bilder verblassten langsam in Kensons Geist.

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