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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aphiliker keine langen, wehenden Haare kannten, hatte sie ihren Rotschopf unter einem Band gerafft, sodass ihre Frisur dem Standard-Bubikopf entsprach. Auch die Brauen hatten ihr schon manche Schwierigkeit verursacht. Der Kontrast zum Haar ließ die Brauen gefärbt erscheinen, und da die Aphilie in ihrer nur logischen Denkweise jede Kosmetik für wertlos und dekadent hielt, war Sylvia des Öfteren darauf angesprochen worden, sie solle das Färben der Augenbrauen unterlassen.
    Sylvia rührte sich. Sie schlug die Augen auf, blickte Sergio an und lächelte. Sie richtete sich zu sitzender Stellung auf und sah sich um. Medaillon stieg über den Horizont empor und tauchte die Welt in ein rotgoldenes Licht.
    Sylvia reckte sich und stand auf. »Was steht für heute auf dem Programm?«, wollte sie wissen.
    »Ich habe darüber nachgedacht«, antwortete Sergio. »Wir haben keine große Auswahl.«
    »Also … Trailokanat? – Traust du dem Mann?«
    »Wie kann ich ihm trauen oder misstrauen, wenn ich ihn noch nie gesehen habe? Der uns in Teheran seinen Namen nannte, hat ihn als einen Mann beschrieben, der geheime Reisen nach Borneo vermittelt. Das ist alles, was ich weiß.« Sergio erhob sich ebenfalls. Mit seiner Größe von knapp einem Meter neunzig überragte er seine Begleiterin um einen ganzen Kopf. Zudem war er ausgesprochen hager, von den breiten Schultern abgesehen, mit einem schmalen Schädel, hoher Stirn, ausgeprägter Nase und einem starken Adamsapfel, der bei jeder Erregung auf und ab hüpfte.
    »Am besten machen wir uns gleich auf den Weg«, schlug Sylvia vor. »Wie viel Geld haben wir noch?«
    »Einundzwanzig Solar, abgesehen von der eisernen Reserve.«
    »Das langt gerade für ein halbwegs anständiges Frühstück«, entschied die Frau. »Ich habe einen Bärenhunger.«
    Aus dem Frühstück wurde leider nichts. In Restaurants durften sich Sergio und Sylvia nicht mehr sehen lassen, denn in jeder Gaststätte hingen wenigstens zwei Aufnahmegeräte, die den Publikumsverkehr beobachteten. Zweifellos wurden alle Gesichter inzwischen auf eine Übereinstimmung mit den Physiognomien von Sergio Percellar und Sylvia Demmister hin überprüft.
    Selbst die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erschien Sergio zu riskant. Sie legten ihren Weg also zu Fuß zurück und waren dabei zu erheblichen Umwegen gezwungen, weil sie möglichst frequentierte Bereiche suchten. Nur die Anonymität der Menge bot ihnen Schutz und verbarg sie vor Ka-zwo-Robotern. Sergio wollte kein Risiko mehr eingehen. Immerhin war denkbar, dass alle Wachen inzwischen ihr Bild kannten.
    Knapp dreißig Kilometer und sieben Stunden nach dem Aufbruch erreichten sie die Gegend, in der Trailokanat sein Geschäft hatte. Es lag in der nördlichen Altstadt. Die Straßen waren breit und für den Fahrzeugverkehr zugelassen. Aber die Häuser zu beiden Seiten stammten noch aus der Zeit, als das Licht von Sol die Erde erhellt hatte und die Menschen noch den göttlichen Funken der Liebe in ihren Herzen getragen hatten.
    Trailokanats Unternehmen beanspruchte die obersten drei Stockwerke eines achtzehngeschossigen Gebäudes. Er war Informationsmakler, nahm Nachrichten von privaten Zuträgern auf Kommissionsbasis entgegen und gab sie an die öffentlichen Nachrichtendienste weiter. Für die Vermittlung erhielt er eine Provision. Das Geschäft des Informationsmaklers war in Zeiten, als die Menschheit noch in Freiheit lebte, recht einträglich gewesen. Heutzutage, weil die Regierung das Recht für sich in Anspruch nahm, Nachrichten zu zensieren oder ganz zu verbieten, waren die Makler Kontrollen ausgesetzt, die ihre Arbeit stark behinderten und ihre Gewinne drastisch schrumpfen ließen.
    Innerhalb des großen Gebäudes herrschte nur geringer Andrang. Die beiden Besucher gelangten ungehindert bis ins siebzehnte Stockwerk und an den Empfang. Ein stationärer Roboter nahm ihren Wunsch, Trailokanat zu sprechen, zur Kenntnis und bat sie, sich zu gedulden. Erst nach Minuten öffnete sich eine Tür in der rückwärtigen Wand, und ein kleines, fettes Männchen trat heraus. Aus winzigen Augen, die hinter dicken Speckfalten fast verschwanden, sezierte es die Fremden und fragte schließlich mit heller, quäkender Stimme: »Was verschafft mir die Ehre, Bruder und Schwester?«
    »Wir wollen mit Bruder Trailokanat sprechen«, antwortete Sergio.
    »Der bin ich, Bruder«, keifte das Männchen. »Also …«
    Sergio biss sich auf die Unterlippe. Der kleine Fette wirkte alles andere als

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