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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Crystal nickte und gab den Blick offen zurück.
    »Ja. Ich bin etwas verwundert, dass Sie sich persönlich einschalten«, erklärte Jocelyn. »Außerdem gibt es zwischen den offiziellen Stellen und mir noch eine Reihe offener Fragen.«
    Bull hob die Hand und stoppte Jocelyns Redefluss. Er sagte mit befehlsgewohnter Stimme:
    »Bislang haben wir die Outsider nicht zur Kenntnis genommen. Nach Ende dieser Aktion werden wir sie vermutlich offen oder versteckt unterstützen. Das hängt weitestgehend von Ihrem Erfolg ab. – Ich bin hier, um Sie darauf hinzuweisen, dass ich die Jagd in den letzten Phasen bis zum unausweichlichen Ende als Beweismaterial brauche. Wir müssen gegen die abnormen Kranken vorgehen und brauchen einen Schockeffekt. Der Schock muss so groß sein, dass er die Aktivität aller hemmt. Besonders den Mann im Hintergrund, diesen Roi Danton! Verstehen Sie?«
    »Ich glaube zu verstehen. Aber ich spiele diese Jagd nach meinen Regeln«, versicherte Jocelyn kühl.
    »Das ist Ihnen gestattet«, erklärte Bull. »Für mich zählt nur der Erfolg. Von nun an werden Ihnen ausgebildete Kamerateams folgen. Sie bleiben absolut unsichtbar und werden Sie keineswegs behindern. Nehmen Sie das zur Kenntnis. Wir sind überzeugt, dass wir nur dann genug erreichen, wenn die Zahl der unheilbar Kranken drastisch dezimiert wird. Sie entwickeln sich immer mehr zu Saboteuren – denken Sie an das Attentat auf Beiger.«
    »Sie werden Ihre Show bekommen, Sir«, bestätigte Crystal. »Und letzten Endes steht für uns auch eine Prämie auf dem Spiel.«
    »Das ist Nebensache. Ich werde mich über Daargun wieder melden, wenn alles vorbei ist. Ich persönlich rechne damit, dass Beiger erneut das Ziel unserer geheimnisvollen Kranken ist.«
    »Wir auch«, gab Crystal unumwunden zu.
    »Beiger wird am Neunten über die Erweiterung der Robotfabrik entscheiden. Er besucht die Fabrik kurz nach Mittag. Diese Information ist nur für Sie bestimmt.«
    Daargun öffnete bereits die Tür.
    »Ich wüsste nicht, wer außer uns besonderes Interesse daran haben sollte«, erklärte Jocelyn.
    »Die Attentäter«, sagte Crystal und stieg aus dem Gleiter. Ihre Sohlen berührten kaum den Boden, als die vier Wachen in Begleitfahrzeuge sprangen, der schwere Gleiter anruckte und sich in rasender Fahrt entfernte. Binnen Sekunden stieg er steil in die Luft.
    »Die Jagd geht weiter«, sagte Jocelyn, als sie sich wieder im Schutz der Halle befanden. »Was berichtet der Polizeifunk?«
    »In den letzten Stunden traf keine Meldung ein, die sich auf die Attentäter bezieht.«
    »Machen wir uns trotzdem fertig. Wir gehen wieder getrennte Wege!«, ordnete Jocelyn an. Er war sicher, dass Crystal ihm gehorchen würde; er kannte seine Persönlichkeit und wusste, dass er stark war. Niemand konnte ihn überlisten. Er war der Outsider mit dem bedrohlichsten Ruf, und dieser Ruf bestand völlig zu Recht.
    Skalter Mingus und Jermon Tascho erreichten die riesige, kreisförmige Lichtung gegen Abend. Im Westen lag die See, jenseits der Dünen erstreckte sich Uferwald, dann kamen ein paar Pisten, schließlich trennte der dreifach gesicherte Zaun die Anlage von der Umgebung. Von der vollrobotischen, weitestgehend unterirdisch angelegten Fabrik sahen Mingus und Tascho nur die Kuppel und die wenigen Türme, die übergangslos aus dem weißen Sand des Kreises aufwuchsen. Lange Schatten lagen über der hellen Fläche.
    Bewegungslos schwebte der Gleiter hervorragend getarnt am Rand des Uferwaldes.
    »Das Gelände ist voller Fallen und Sperren«, stellte Mingus fest. »Was immer wir anfangen – wir werden es verdammt schwer haben.«
    Der weiße Sand zeigte nicht einmal Tierspuren. Das Sonnenlicht schimmerte auf der Kuppel und den Rundungen der Magazintürme. Einen Kilometer weiter rechts befanden sich der Tunnel für die Materialzuführung, einige Schleusen, Sicherheitssperren und Personal in bewaffneten Gleitern.
    Links, etwa ebenso weit entfernt, begann die Zufahrt zur Piste. Dort erschienen in regelmäßigen Abständen schwere Lastengleiter. Sie transportierten die produzierten Güter zu Verteilungsstellen. Wie Skalter inzwischen erfahren hatte, stellte die Anlage Präzisionselemente für Raumschiffe her.
    Die beiden Immunen warteten und suchten durch ihre schweren Gläser die Umgebung ab. Mit einiger Wahrscheinlichkeit würde Jeremy Beiger dort die Fabrik betreten, wo auch die Rohmaterialien oder Halbfabrikate hineingeschafft wurden. Zudem war den Attentätern bewusst, dass die

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