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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Polizei die gesamte Umgebung scharf kontrollieren würde.
    Trotzdem nahm ihr Plan allmählich Gestalt an.
    »Von der Abzweigung der Piste oder vom Landeplatz bis zur Schleuse sind es dreihundert Meter. Auf dieser Strecke wird Beiger sterben!«
    »Vielleicht auch wir, Skalter«, gab Tascho zu bedenken.
    Mingus erkannte, dass sein Partner Angst bekam. Er verstand das zu gut, aber sein Ehrgeiz und sein Sendungsbewusstsein erlaubten nicht, dass er sich jetzt zurückzog. Unauslöschbar stand das Ziel vor seinem inneren Auge. »Wir werden nicht umkommen«, widersprach er. »Drei unserer Projektile verwandeln diese Zone in ein Inferno. Wir können sie programmieren.«
    Der Gleiter schwebte langsam rückwärts. Skalter Mingus wich geschickt den Bäumen aus und versuchte, die Maschine an einer unauffälligen Stelle in den gesteuerten Verkehr einzuschleusen. Hundert Meter neben der Piste schwenkte er ein. Warnsummer ertönten, Kodezahlen leuchteten auf. Mingus wählte nur noch die Geschwindigkeit, lehnte sich zurück und sagte knapp: »Wir holen heute alle benötigten Waffen aus dem Versteck.«
    »Kein Schlaf?«
    »Vielleicht morgen. Oder übermorgen«, lautete die unwirsche Antwort.
    Es begann zu dunkeln. Weit hinter ihnen flammten plötzlich die Scheinwerfer zweier großer Fahrzeuge auf. Von rechts schob sich nach etwa zwanzig Sekunden ein Polizeigleiter auf die Fahrbahn. Die flackernden Drehlichter blendeten Mingus sekundenlang. Panik stieg in ihm hoch, und als er einen Blick in den Rückspiegel warf, sah er, dass die beiden Fahrzeuge bedrohlich nahe kamen.
    »Polizei, Skalter!«, schrie Jermon auf. »Sie haben uns!«
    »Halt 's Maul! Nicht mehr als eine Routinekontrolle«, sagte Mingus scharf. »Und vergiss nicht, dass wir Kranke sind!«
    »Ja … ja.«
    Mingus bremste die Maschine ab. Der zuletzt aufgetauchte Gleiter blieb dicht vor ihm, die nachfolgenden setzten sich an beide Seiten. Die Polizisten starrten schweigend ins Innere, Mingus gab die Blicke scheinbar ruhig zurück.
    Über Lautsprecher fragte eine Stimme: »Kontrolle. Was haben Sie im Sperrgebiet zu suchen?«
    Mingus trat Jermon, der immer unruhiger wurde, gegen das Schienbein.
    »Wir sind auf dem Weg zurück in die Stadt.«
    »Warum waren Sie hier?«
    »Kein besonderer Grund. Seit wann ist das Sperrgebiet?«
    »Seit sieben Jahren.«
    Die Kolonne aus vier Gleitern war nicht besonders schnell. Mingus versuchte, sich auszurechnen, welche Chancen er hatte, wenn er jetzt die Waffe zog. Es gab keine Chancen – nicht im Augenblick.
    »Davon hatten wir keine Ahnung. Wir wollten unsere freie Zeit …«
    »Das wird sich im Center zeigen. Folgen Sie uns!«
    »Geht in Ordnung«, erwiderte Mingus.
    Die Kolonne schwenkte ab, die Gleiter verließen nacheinander die breite Piste und steuerten auf ein flaches Gebäude zu, vor dem Polizisten und andere Maschinen standen. Die Untersuchung konnte so oder so ausfallen, und beim geringsten Verdacht würden die Polizisten sie als ›Kranke‹ erschießen – das übliche Verfahren in einem solchen Fall.
    »Kein Wort!«, zischte Mingus seinen Freund zu, der ganz und gar nicht begeistert war. Sie stiegen aus und gingen, äußerlich ruhig, auf die Wachstation zu.
    Gesprächsfetzen schlugen ihnen entgegen. Der Raum war von einigen Männern besetzt. Es gab keinen Roboter.
    »Das Übel mit den Kranken ist, dass sie sich so verdammt gut tarnen«, sagte einer der Polizisten. »Reine Formsache. Ihre Kodenummer?«
    Mingus nannte eine Ziffernfolge. Er war darauf geschult worden, aber er kannte die Bedeutung nicht genau. Der Beamte blickte ihn gleichgültig an, während seine Anfrage an den zentralen Rechner ging.
    Sekundenbruchteile später kam die Antwort. Jermon Tascho, der eben den Mund öffnete, um seine Nummer zu nennen, sah erschrocken, wie sich der breitschultrige Mann mit dem alten, faltigen Gesicht in einem Wirbel aus Bewegungen aufzulösen schien.
    Skalters Linke zuckte zum Stirnband, riss es herunter und bewegte es wie eine Peitschenschnur. »Augen zu, Jermon!«, brüllte er und hechtete vorwärts. Die rechte Hand riss die entsicherte Waffe heraus. Ein greller Blitz blendete die Polizisten.
    Jermon ließ sich fallen. Noch während der Bewegung hörte er drei fauchende, röhrende Strahlschüsse. Er rollte unter einer Tischplatte ab, hielt plötzlich wie durch ein Wunder auch seinen Strahler in der Hand und feuerte schräg auf die beiden Männer, die von der Tür wegsprangen und ebenfalls nach den Waffen griffen.
    Schlagartig

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