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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nachdenklich. Als alles fertig war, aktivierte er den Interkom. Die Musik und die Durchsagen weckten Jermon Tascho. Schwitzend orientierte sich der schwarzhaarige Mann und wankte wortlos ins Bad.
    Nach einer Weile ließ Tascho sich schwer auf seinen Stuhl fallen und begann in anklagendem Tonfall: »Du hast mich zu allem überredet, Skalter. Und nun sind wir mit unserer Weisheit am Ende. Bringst du uns auch wieder aus allem heraus?«
    Skalter hob die Tasse und erwiderte ruhig: »Wir werden dieses Appartement verlassen, verstecken uns und erledigen Beiger heute oder morgen. Danach bringe ich dich zu uns, zur Gemeinschaft Regeneration. Dort gibt es alles, was wir brauchen. Vor allem nur Menschen mit echten Gefühlen. Du wirst das erste Mal in deinem Leben geliebt werden. Selbstlos und mit Hingabe. Das verspreche ich dir.«
    Jermon erwiderte düster und von Zweifeln geplagt: »Wenn wir überleben, Skalter.«
    »Wir überleben, auch das versichere ich dir. Es ist nicht der erste Auftrag dieser Art, den ich erledige.«
    Skalter Mingus hatte alle anderen Gedanken zur Seite geschoben, einfach verdrängt. Er musste das Vertrauen, das andere und auch er selbst in sich gesetzt hatten, rechtfertigen. Für ihn gab es nur noch ein Ziel, und er würde es ebenso erreichen wie jedes andere in seinem langen Leben: Tod dem Abgesandten der Aphilie, Jeremy Beiger!
    »Ich wünsche, dass du Recht behältst. Was genau hast du vor?«, fragte Jermon. Deutlich war zu erkennen, dass er sich immer noch fürchtete. Andererseits kämpfte er heldenmütig gegen seine Angst an.
    »Wir verbergen uns in der Nähe des Ortes, an dem Beiger sterben wird«, erläuterte Mingus.
    Den Gleiter hatten sie unter einer dünnen Sandschicht versteckt. Ihre tief eingedrückten Spuren führten über den Sand, verloren sich im Gestrüpp des Strandgrases und zwischen angeschwemmtem Abfall. Keuchend und schwitzend stapften die beiden Männer auf die grüne Kulisse des Waldes zu, der sich vor ihnen erhob. Jeder von ihnen trug drei verschiedene Waffen – alles, was sie noch besaßen. In ihren Rucksäcken befanden sich zudem Konserven, Getränke und die unersetzlichen Energiemagazine.
    »Verfluchte Hitze!«, stöhnte Jermon Tascho. Insekten umschwirrten ihn und krabbelten über sein Gesicht.
    »Wir sind gleich im Schatten«, tröstete ihn Mingus. Ständig musste er dem Partner Mut zusprechen und dessen Ängste beschwichtigen. Er befand sich in einer außergewöhnlich schwierigen Situation, aber in längstens achtundvierzig Stunden – nach seiner privaten Rechnung – würde alles vorbei sein.
    Kontrollen hatten sie in großem Bogen umgangen. Über dem Sperrgebiet kreisten Gleiter, auf dem Meer patrouillierten Boote; das alles war unzweifelhaft Teil der Vorbereitungen für Beigers Besuch im Robotwerk.
    Sie erreichten den Wald mindestens zwanzig Kilometer vom Eingang der Fabrik entfernt. Mühsam kämpften sie sich durch das verfilzte, dornenbewehrte Unterholz. Immer wieder erschraken sie vor unbekannten Geräuschen.
    »Wenn sie uns hier finden«, flüsterte Jermon Tascho erschöpft, »dann töten sie uns, Skalter!« Unablässig hielt er nach Fallen oder Warnanlagen Ausschau. Aber dieses Gebiet schien sogar von Polizisten und Suchrobotern gemieden zu werden.
    Unterdessen überlegte Skalter Mingus, wie er in die robotische Fabrik eindringen konnte, ohne schon beim ersten Versuch erschossen zu werden.
    Crystal Talongh hatte eine Vorahnung, die sie selbst nicht näher begründen konnte. Irgendwie wusste sie, dass die Jagd nicht so enden würde wie alle anderen in den vergangenen Jahren.
    Aus den undeutlichen, von den Minispionen übermittelten Bildern kannte sie die zwei Männer. Sie würde sie auch verkleidet mit großer Sicherheit identifizieren können. Ihre Stimmen kannte sie ebenfalls.
    Aber je näher der Mittag des neunten August kam, desto unruhiger wurde Crystal. Das Zusammenleben mit Jocelyn verstärkte ihre Unruhe ebenfalls. Als Liebhaber war er fast unübertroffen, aber seine herrische und befehlende Art störte sie immer mehr.
    Sie hatten das Ende der Jagd so gründlich vorbereitet wie nie zuvor. Und sie wussten, dass die Kranken ebenfalls auf die Stunde warteten, in der Beiger die Fabrik besuchen würde.
    Fortwährend hörten sie die Sender und Funkverbindungen ab. Nicht ein einziger Zwischenfall in der Nähe der Anlage …
    Crystal sah auf die Uhr. Es war früher Vormittag. »Gehen wir?«, fragte sie kurz. »Beiger wird in vier bis fünf Stunden

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