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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kurzer Zeit entschlossen, sich von ihnen zu trennen. Da er nicht einfach verschwinden konnte, ohne sich verdächtig zu machen, hatte er jedes Mal die Soldaten gerufen.
    Stets war ein Trupp in Casayas Nähe. Sie orientierten sich an den Funkimpulsen seines Senders. Casaya brauchte ihnen nur einen Wink zu geben – schon waren sie zur Stelle, um die Null-Aphiliker gefangen zu nehmen.
    Es gelang immer nur einem zu entkommen. Und dieser eine war Casaya.
    Die Gruppe, auf die er zuletzt gestoßen war, bestand aus drei Frauen, vier Männern und zwei Kindern. Sie stammten aus dem Gebiet von Brunei und waren mit umfangreicher Ausrüstung nach Zentralborneo aufgebrochen. Inzwischen besaßen sie nur noch, was sie am Leibe trugen. Sie begegneten Casaya zuerst mit Misstrauen. Aber als er seine rührselige Geschichte von der verlorenen Familie erzählte, wich das Misstrauen tiefem Mitgefühl.
    Casaya spielte den gebrochenen Mann, der unter dem Schock des Schicksalsschlags stand. So sorgte er von vornherein dafür, dass niemand zu viele Fragen stellte, bei deren Beantwortung er sich leicht hätte verraten können. Er hatte zwar in den wenigen Tagen, die er unter den Null-A lebte, mehr über ihre Verhaltensweisen gelernt als während seiner monatelangen Ausbildung in Imperium-Alpha, dennoch beherrschte er die Kunst, Gefühle vorzutäuschen, noch lange nicht perfekt. Wenigstens wusste er nun um seine Fehler und konnte sie durch scheinbar tiefsinniges Schweigen überspielen.
    Die neunköpfige Gruppe aus Brunei kannte ihr Ziel ebenfalls nicht. Die Frauen und Männer wussten nur, dass irgendwo in Zentralborneo ein Transmitter stand – und zwar im Unberührten Tal. Wo dieses Tal lag, davon hatte niemand eine Ahnung. Irgendwo in der Nähe – vielleicht.
    Casaya fasste bald den Plan, diese Gruppe in der nächsten Nacht aufzugeben und sein Glück erneut auf eigene Faust zu versuchen. Da trat eine Änderung ein, die ihn seinen Plan verwerfen ließ. Bei Einbruch der Nacht, als sie beschlossen, in einer Erdhöhle das Lager aufzuschlagen, stieß ein verwahrloster Mann zu ihnen. Er war in Lumpen gekleidet, war verdreckt und hatte einen verwilderten Bart. Er war unbestimmbaren Alters, mochte erst vierzig oder schon hundert sein.
    Für Casaya war es klar, dass es sich nur um einen Null-Aphiliker handeln konnte. Die anderen schienen misstrauischer zu sein. Der zerlumpte Mann konnte noch sagen, dass er von Roi Danton ausgeschickt worden war, um die verstreuten Splittergruppen zum Transmitter zu führen, dann brach er erschöpft zusammen.
    Eine Durchsuchung seiner Kleider brachte eine Waffe, einen Miniatursender, ein Ortungsgerät mit minimaler Reichweite und ein kleines Etui mit dem Foto einer Frau und einem Kind zutage. Vor allem des Fotos wegen fassten die Null-Aphiliker doch Vertrauen. Als der Mann nach einer Weile wieder zu sich kam, berichtete er, dass die meisten Mitglieder der OGN beim Transmitter eingetroffen waren. Roi Danton würde sich innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden gezwungen sehen, den Transmitter einzuschalten. Wer nicht rechtzeitig im Tal eintraf, musste auf Borneo zurückbleiben.
    Um möglichst vielen Gleichgesinnten zur Flucht nach Porta Pato zu verhelfen, hatte Roi Danton drei Dutzend Lotsen ausgeschickt. Der Mann erklärte, dass das Tal nur noch einen halben Tagesmarsch entfernt war. Als er jedoch zum sofortigen Aufbruch drängte, bestanden die anderen darauf, dass er sich zuerst einmal ausruhen sollte. Sie verschoben den Aufbruch bis zum Morgengrauen.
    Casaya gefiel das nicht, aber er wagte keinen Einwand. Obwohl er es kaum noch erwarten konnte, in das Tal zu gelangen und diese Geistesgestörten ausheben zu lassen, fand er sich damit ab, dass die Nacht ereignislos verstreichen würde. Er übernahm die zweite Wache und wartete, bis der Mann eingeschlafen war, den er abgelöst hatte, dann schlich er sich davon. Er kam keine fünfzig Meter weit, als sich jemand auf ihn warf und ihn zu Boden rang. Das Licht einer Taschenlampe blendete ihn, und ein Vibratormesser drückte auf seine Kehle.
    »Ich bin Casaya, der Sender«, erklärte er bebend.
    »Das wird sich gleich herausstellen«, sagte der Mann hinter der Taschenlampe.
    Wenig später ertönten Geräusche. Drei Soldaten erschienen.
    »Lassen Sie ihn los!«, befahl eine befehlsgewohnte Stimme.
    Das Vibratormesser verschwand aus Casayas Gesichtskreis. Er erhob sich. Jemand kam mit einem Peilgerät zu ihm, hielt es vor seinen Oberschenkel und sagte dann zufrieden:

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