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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte Rhodan. »Hast du es dir anders überlegt?«
    Bull wölbte abweisend die Brauen. »Keine Vertraulichkeiten«, entgegnete er. »Wann wirst du einsehen, dass du krank bist und mit Gesunden nicht so emotionsgeladen sprechen kannst? – Ich warte auf die Beantwortung meiner Frage.«
    Perry Rhodan musste sich zusammenreißen, um nicht zu zeigen, wie sehr ihn das veränderte Verhalten seines besten Freundes schmerzte. Aber kein Aphiliker verstand, was Mitleid war.
    »Deine Freunde haben die Positionsdaten der Milchstraße gelöscht«, antwortete Rhodan gequält. »Was ich unternehme, muss deshalb zuerst der Ermittlung dieser Koordinaten dienen. Ich verstehe nicht, warum dich das beunruhigt.«
    »Mich beunruhigt überhaupt nichts«, erwiderte Reginald Bull. »Du weißt, dass alle Menschen, die von der schweren Bürde der Emotionen befreit sind, ihre irrationalen Gefühle verloren haben. Aber wir sind wachsam. Die Entwicklung der SOL hat viel Kapital verschlungen, deshalb fordere ich dich auf, alles zu unterlassen, was mich zwingen könnte, die SOL dennoch zu vernichten.«
    »Ich tue nichts, was dich irgendwie dazu zwingen könnte, Bully«, versicherte Rhodan. »Du solltest eigentlich wissen, dass ich immer nur das Beste für die Menschheit angestrebt habe.«
    Reginald Bull nickte.
    »Dein größtes Verdienst war es, die Erde in eine Kreisbahn um Medaillon zu bringen und damit unter den erlösenden Einfluss des Waringer-Effekts. Doch dann wurdest du krank und versuchtest, die Veränderung zu neutralisieren. Du bist noch immer krank, Perry – und ich darf nicht zulassen, dass die einzigartige Höherentwicklung der Menschheit durch die Pläne eines Verrückten gefährdet wird. Also nimm Vernunft an und unterlasse alles, was mich zum Angriff zwingen würde.«
    »Schon gut, Bully!«, erwiderte Rhodan niedergeschlagen und schaltete den Hyperkom ab. Vorübergehend musste er gegen die Verzweiflung ankämpfen, aber schließlich siegte sein starker Optimismus. Irgendwie würde er es schaffen, das Verhängnis von der Menschheit abzuwenden.

6.
    Mentro Kosum saß reglos unter der SERT-Haube, mit der er die SZ-1 steuerte und kontrollierte.
    Der Haluter Icho Tolot stand neben dem Kommandanten und beobachtete die Panoramagalerie. Sie zeigte allerdings nur die verwaschenen Lichteffekte des Linearraums, denn die SZ-1 befand sich immer noch in diesem Zwischenkontinuum, dessen energetische Dimension zwischen der des Einsteinraums und dem Hyperraum lag.
    Tolot wusste, dass der Planet Carrent-Fort nur 280 Lichtjahre von der Sonne Medaillon entfernt war, er wusste aber auch, dass diese Distanz im Mahlstrom eine ganz andere Bedeutung hatte als im Bereich einer normalen Galaxis. Hier gab es unzählige Störeffekte. Allerdings galt das nicht nur für die SZ-1, sondern auch für die Verfolger.
    Endlich fiel die SOL-Zelle in den Normalraum zurück. Mentro Kosum ließ die SERT-Haube von seinem Kopf aufsteigen. Gleichzeitig fiel sein Blick auf den Haluter.
    »Hallo, Tolotos«, sagte er. »Wie geht es Ihnen?«
    »Mir geht es ausgezeichnet«, antwortete der vierarmige Riese. »Wie weit ist Carrent-Fort noch entfernt?«
    »Theoretisch siebeneinhalb Lichtjahre. Aber die Ortungen können den Stern nicht finden. Es sieht aus, als wäre die Sonne Malibu samt ihren Planeten verschwunden.« Mentro Kosum tippte Romeo an, der sich neben ihm an die Kontrollen angeschlossen hatte, und sagte: »Was meinst du dazu, alte Konservenbüchse?«
    Da der Roboter sich nicht rührte, versetzte er ihm einen leichten Tritt.
    »Bitte, Sir?«, sagte Romeo endlich mit knarrender Stimme.
    »Ich habe dich etwas gefragt, Romeo«, sagte Kosum.
    »Nicht, dass ich wüsste, Sir«, erklärte der Roboter. »Sie haben mich nicht angesprochen.«
    »Doch!«, beharrte Kosum. »Nur nannte ich dich nicht Romeo, sondern alte Konservenbüchse.«
    »Warum, Sir?«, erkundigte sich der Roboter.
    Kosum stöhnte, während Icho Tolot in schallendes Gelächter ausbrach. Als das tosende Lachen verstummte, sagte der Emotionaut: »Weil du aussiehst wie aus alten Konservenbüchsen zusammengelötet, Romeo. Verstehst du das?«
    Der Roboter vollführte eine ablehnende Bewegung. »Das muss ich wohl nicht, oder?«
    »Nein, aber du sollst meine Frage beantworten!«, brauste Kosum auf.
    »Welche Frage?«, erkundigte sich der Roboter.
    Die Folge war ein abermaliges Gelächter Tolots. Die wenigen Männer in der Hauptzentrale der SZ-1 stießen Verwünschungen aus und hielten sich die Ohren zu.
    Mentro Kosum

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