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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Blick.
    Unter der Energiebarriere parkten mehrere Dutzend Polizeigleiter. Gelbbraun uniformierte Roboter warteten auf ihren nächsten Einsatz.
    Das Innere des Gebäudes bestand – das war Sergios erster Eindruck – nur aus kahlen, grell erleuchteten Gängen, fensterlos, mit endlosen Türreihen zu beiden Seiten. Der Roboter führte sie in einen kleinen Raum mit Sitzbänken, die sich an den Wänden entlangzogen. Eine zweite Tür führte in einen angrenzenden Raum. Durch sie verschwand der Aufseher.
    Minuten vergingen. Sergio starrte dumpf zu Boden. Natürlich wurde der Raum überwacht, auch Sylvia wusste das. Ihr Schweigen wurde zur Qual, zumal scheinbar eine Ewigkeit verging. Sicherlich berichtete der Roboter über jede Phase ihrer Begegnung, und den Fluch, der Sergio entrutscht war, würde er nicht unerwähnt lassen. Falls der Vorfall verdächtig erschien, wurde ein Kampf unvermeidbar. Sergios Hand fuhr zur Hüfte hinab. Doch bevor die Finger seine Kleidung berührten, um nach der kleinen, beulenartigen Erhebung zu tasten, unter der sich seine einzige Waffe für den Ernstfall verbarg, erinnerte er sich der verborgenen Aufnahmegeräte und beschränkte sich auf ein kurzes Kratzen.
    Nahezu gleichzeitig betrat ein älterer Mann den Raum. Er war von mittlerer Statur, trug das dunkle Haar kurz geschnitten und hatte ein nichts sagendes Gesicht. Eine Weile musterte er abwechselnd erst Sylvia und dann Sergio. Schließlich nickte er Percellar zu und sagte: »Mit dir will ich zuerst sprechen, Bruder. Folge mir!«
    Merkwürdigerweise lag hinter der Tür kein weiterer Raum, sondern ein Gang, der schmaler und weniger hell erleuchtet war als die Korridore, durch die Sergio bis jetzt gekommen war. Auch gab es zu beiden Seiten keine Türen.
    »Wohin führst du mich, Bruder?«, fragte Sergio den unscheinbaren Mann, der vor ihm herschritt.
    »Zur Implantation deines PIKs, Bruder«, lautete die Antwort. Als die Beleuchtung flackerte, sah Sergio überrascht auf. Der Unscheinbare herrschte ihn an: »Nicht anhalten! Weitergehen!«
    Leise Musik schien aus der Höhe zu kommen. Es war eine eigenartige Weise, wie Sergio sie nie zuvor gehört hatte, mit einem merkwürdigen Rhythmus, der sich mit dem Flackern der Beleuchtung verband und eine Wirkung erzeugte, die seinen Körper im gleichen Takt vibrieren ließ.
    »Nicht anhalten! Weitergehen …« Selbst die Stimme des Unscheinbaren wurde von dem geheimnisvollen Rhythmus eingefangen und schwang mit ihm auf und ab. Ungläubig starrte Sergio den schier endlosen Gang entlang, der mit einem Mal mit der Musik und dem Flackern zu pulsieren schien. Er war in eine Märchenwelt geraten, nichts war mehr wirklich. Nur der Befehl des Unscheinbaren hämmerte auf ihn ein: »Nicht anhalten …!«
    Jede Faser seines Körpers vibrierte. Erst im allerletzten Moment erkannte Sergio die Hypnofalle. Nur noch wenige Sekunden, und er wäre dem Bann der fremden Töne, dem psychedelischen Flackern und der beschwörenden Stimme hilflos ausgeliefert gewesen.
    »Ich komme«, ächzte er, um den Unscheinbaren zu beruhigen.
    Zugleich stach seine rechte Hand zur Beule am Oberschenkel hinab. Die tastenden Finger fanden die unscheinbare Naht im Stoff und rissen sie auf. Die Nägel gruben sich ins Fleisch, durchbrachen die Haut und fanden die verborgene winzige Kapsel. Aufstöhnend vor Schmerz, brachte Sergio das kleine Gebilde zum Vorschein. Der Sauerstoff aktivierte den Zünder. Von nun an hatte Sergio fünfzehn Sekunden Zeit.
    »Warum kommst du nicht?«, fuhr der Unscheinbare ihn an.
    Das Licht, die lähmende Melodie, die markante Stimme, das alles hatte plötzlich keinen Einfluss mehr auf Sergio. »Euch alle soll der Teufel holen, Bruder!«, stieß er zornig hervor. Dabei schnippte er die kleine Kapsel mit den Fingernägeln fort, warf sich herum und hetzte den Weg zurück, den er gekommen war.
    Es dauerte viel länger als erwartet, bis er im immer noch flackernden Widerschein die Tür wieder vor sich sah. Fünf, vielleicht sechs Sprünge trennten ihn noch vom Durchgang, als die Kapsel explodierte. Ein greller Blitz durchzuckte den Gang, und die folgende Druckwelle schleuderte Sergio zu Boden.
    Er blieb liegen, bis der Lärm und der Glutwind verebbt waren. Schweißgebadet taumelte er dann die letzten Schritte bis zum Ausgang. Er hatte erwartet, eine normale Tür zu finden, die sich selbsttätig öffnete. So selbstverständlich glaubte er, dass diese Tür sich wie alle anderen Türen verhalten würde, dass er mit dem

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