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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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während des letzten Linearmanövers um rund fünf Zentner Süßigkeiten erleichtert wurden. Können Sie mich darüber aufklären, was hier vorgeht?«
    »Sind Sie auf Carrent-Fort an Bord gekommen?«, fragte Rhodan. »Und wie heißen Sie?«
    »Ich bin Eimer Country«, antwortete der Mann, »und ich bin auf Terra an Bord gebracht worden.«
    »Aha«, machte Perry Rhodan. »Dann finden Sie sich damit ab, dass wir seit Carrent-Fort eine nicht eingeplante Crew von Windelnässern und Naschmäulern an Bord haben, Mr. Country. Ich muss mich auch erst mit diesem Gedanken vertraut machen, aber uns bleibt nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich die Tatsachen zu akzeptieren. Sperren Sie vorerst die Versorgung mit Süßigkeiten, bis wir eine Möglichkeit der Rationierung gefunden haben. Sie wollen sicher auch nicht, dass die lieben Kleinen schlechte Zähne bekommen.«
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Eimer Country. Ihm war deutlich anzumerken, dass er die neue Lage in ihrer Tragweite noch nicht überschaute.
    Plötzlich stieß er einen halb erstickten Schrei aus. »Chef, ich glaube, ich leide unter Halluzinationen. Eben sind fünf Kinder mit drei Hunden in meine Station gekommen. Sie fragen, wo man hier Knochen für Hunde tasten kann, und spielen an den Schaltpulten herum. Wie soll ich mich verhalten?«
    »Wie ein Vater.« Rhodan seufzte und lächelte schon wieder. »Bringen Sie die Bälger erst einmal durch ein Machtwort zur Räson. Dann erklären Sie ihnen, was sie dürfen und was nicht. Rhodan, Ende.«
    »Country, Ende – wirklich am Ende, Chef«, jammerte der Koordinator und schaltete ab.
    Perry Rhodan wirkte sofort wieder ernst, als er sich Kosum und Tolot zuwandte. »Ich denke, wir regeln zuerst die Fragen, die sich mit der Übernahme der Kinder ergeben – und zwar so, dass unsere lebenswichtigen Arbeiten nicht behindert werden. Danach sehen wir weiter. Auf keinen Fall dürfen wir ein Chaos an Bord zulassen.«
    Es dauerte Stunden, bis das Kinderproblem einigermaßen zufrieden stellend gelöst war. Aber es wurde gelöst.
    Da rund ein Drittel des Kolonisten-Nachwuchses bereits Jugendliche beziehungsweise junge Männer und Frauen waren, die noch keine Kosmonautenausbildung besaßen, wurden diese Personen unter der Aufsicht einiger erfahrener Männer und Frauen, die auf Carrent-Fort Lehrer geworden waren, als Personal provisorischer Kindertagesstätten eingesetzt. Zudem wurde den Eltern Gelegenheit eingeräumt, sich in ihren Freiwachen um die eigenen Sprösslinge zu kümmern. Zahlreiche Sektionen des Schiffs mussten aus Sicherheitsgründen zu Sperrzonen für Kinder erklärt werden.
    Ein Teil der Kampfroboter wurde mit SENECAs Hilfe zweckentfremdet und zur Bewachung der gesperrten Bereiche eingesetzt. Ihre Waffen wurden desaktiviert und die Programmierungen für einen behutsamen Umgang mit den Kindern erweitert. Damit schien gewährleistet, dass der normale Bordbetrieb ungestört blieb und dass auch Kampfhandlungen keine internen Zwischenfälle auslösen würden.
    Als Perry Rhodan nach zahlreichen Konferenzen in die Hauptzentrale der SZ-1 zurückkehrte, fühlte er sich zu seiner eigenen Verwunderung ausgeglichen und gelöst wie seit langem nicht.
    »Mir scheint, wir haben durch die Kinder sehr viel gewonnen«, wandte er sich an Deighton. »Die SOL wird mit ihnen von einem reinen Forschungs- und Kampfinstrument zu einer echten Raumstadt, in der es keine Sterilität mehr gibt, wie sie sonst auf Großraumschiffen herrscht.«
    Galbraith Deighton nickte lächelnd. »Ja, Perry, endlich pulsiert richtiges Leben durch ein Großraumschiff. Es ist eine völlig andere Atmosphäre an Bord als früher; ich selbst fühle mich viel jünger.«
    Rhodan drohte ihm scherzhaft mit dem Zeigefinger. »Aber nicht nur der Kinder wegen, Gal. Es ist mir nicht entgangen, dass du versucht hast, mit der schwarzhaarigen Tochter von Regelungstechniker Vaaron anzubändeln.«
    Deighton errötete leicht. »Das ist übertrieben, Perry.«
    »Ach was, das ist alles nur menschlich. Jedenfalls wird mir erst klar, was ich bislang auf meinen Schiffen entbehrt habe. Dennoch sollten wir darauf dringen, dass jedes Paar vorerst nicht mehr als zwei Kinder in die Welt setzt …« Er blickte auf die Nabelschnur zwischen den Galaxien und wechselte das Thema. »Dieser Mahlstrom wirkt auf mich mehr denn je wie ein riesiges Laboratorium, in dem die Natur selbst die unwahrscheinlichsten Experimente durchführt.« Mit einer knappen Schaltung aktivierte er die

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