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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hätte, begannen damit die Schwierigkeiten erst. Auf einem Planeten mit normaler Atmosphäre hätten sie versucht, mit ihren Desintegratoren eine Öffnung in die Kuppelwand zu schneiden. Auf dem Erdmond hätte das aber im Innern der Kuppel sofort zu einem messbaren Druckverlust und entsprechendem Alarm geführt. Deshalb blieb dem Einsatzkommando nichts anderes übrig, als zur nächsten Schleuse zu gehen und geduldig zu warten, bis sie geöffnet wurde, um jemanden oder ein Fahrzeug passieren zu lassen.
    In unmittelbarer Nähe der Kuppel mit ihrer vielfältigen Streustrahlung durften die Siganesen ihre Deflektoren einschalten und sich unsichtbar machen. Sie mussten über sieben Stunden warten, bis die Schleuse endlich aufglitt und eine Schildkröte ins Freie rollte.
    Schnell huschten sie neben den meterbreiten Gleisketten des Fahrzeugs in die Schleusenkammer. Damit waren sie aber erst halb in der Kuppel, denn das Innenschott der Schleusenkammer hatte sich geschlossen, bevor das Außenschott geöffnet worden war. Erneut wurden die kleinen Männer von Siga auf eine harte Geduldsprobe gestellt.
    Es dauerte drei Stunden, bis die Schildkröte von ihrer Fahrt zurückkehrte. Diesmal verankerten sich die Siganesen mit Hilfe primitiver Saugnäpfe an der Unterseite des Kettenfahrzeugs. So gelangten sie nicht nur in die Kuppel, sondern über einen Fahrzeuglift sogar bis in den tief unter der Oberfläche liegenden Hangar.
    Sie warteten, bis die fünfköpfige Besatzung der Schildkröte ausgestiegen war und den Hangar verlassen hatte. Kaddy Gonsten klappte seinen Druckhelm zurück, atmete tief ein und sagte: »Die erste Sicherheitszone haben wir hinter uns.«
    »Aber wir sind erst im Außenrandbezirk von NATHAN, Crash«, entgegnete Dadno Welms.
    »General Dephin meinte, die von der Aphilie befallenen Wachmannschaften NATHANs wären so verwirrt, dass wir mit verminderter Aufmerksamkeit rechnen dürften«, sagte Gonsten.
    »Warum sollten sie verwirrt sein?«, erkundigte sich Jiffer Springo. »Sie sind schon so lange aphilisch, dass sich ihre Psyche längst stabilisiert hat. Hier laufen bestimmt zahlreiche Wachen herum, die schon als Aphiliker geboren wurden. Für sie ist ihr Zustand absolut normal. Vielleicht war der General verwirrt.«
    »Ein General ist niemals verwirrt«, erklärte Kaddy Gonsten lächelnd. »Abwarten und Tee trinken ist die Parole.«
    »Und woher nehmen wir den Tee?«, wollte Springo wissen.
    »Haha«, machte Welms. »Das war doch wieder nur ein altterranischer Spruch!«
    »Richtig«, bestätigte Gonsten. »Er bedeutet so viel wie: gelassen bleiben und die Dinge an sich herankommen lassen. Diese Redewendungen haben viel Gutes. Sie sind sozusagen Kodewörter, mit denen sich oft umständliche Erklärungen in eine allgemein verständliche Kurzform bringen lassen.«
    »Leider sind sie heute nicht mehr allgemein verständlich.« Jiffer Springo seufzte gequält. »Lassen wir also lieber das Beiboot im Hangar.«
    »Was ebenfalls eine Redewendung ist, wenn auch eine neusiganesische«, behauptete Gonsten. »Früher sagte man auf Terra: Lassen wir die Kirche im Dorf. Die Bedeutung war die gleiche.«
    »Das sind Kernspaltereien«, schimpfte Dadno Welms. »Ich schlage vor, wir schauen uns zuerst in diesem Sektor um. Vielleicht finden wir schnell einen Weg zu NATHAN.«
    Kaddy Gonsten schaltete sein Flugaggregat ein, schwebte zur Öffnung der Klimaanlage empor und zwängte sich durch das Schutzgitter. Seine beiden Kollegen folgten ihm. Man hatte sich auf eine Weise verständigt, die Außenstehenden befremdlich erschienen wäre, für das Dreierteam aber zur lieben Gewohnheit geworden war.
    Nach etwa zehn Minuten gelangten sie an eine weitere Gitteröffnung. Sie schalteten ihre Tornisteraggregate ab und blickten in den unter ihnen liegenden Raum. Dort standen in Reih und Glied sechs desaktivierte Wartungsroboter, die auf Kontrolle und Reparatur der hyperinpotronischen Sektionen von NATHAN spezialisiert waren. Es waren Ungetüme mit eiförmigen Körpern und jeweils neun Tentakelarmen.
    »Beim gepulsten Protonenstrahl!«, entfuhr es Welms. »Mit solchen Robotern habe ich einmal ganz allein die Hauptpositronik des Ultraschlachtschiffs MARY ANNE repariert, nachdem sie von einem Desintegratortreffer praktisch durchgeschnitten worden war. In jedem dieser Körper ist genug Platz für fünf von unserer Sorte.«
    »Wir sind aber nur drei«, platzte Jiffer Springo heraus.
    »Dafür mit mehr Intelligenz als fünf Terraner«, behauptete

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