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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Neues berichten.
    »Heute Abend kommt der Gewährsmann«, erklärte Harst. »Es ist eine junge, sehr hübsche Dame. Sie bringt einen Koffer mit, in dem sich alle Utensilien für deine Verwandlung befinden. Nun müssen wir nur noch dafür sorgen, dass wir eine Einweisung ins Stummhaus Nr. 23 ergattern. Ich hoffe, unser Besuch kann uns dabei behilflich sein.«
    »Das wird überflüssig sein«, sagte Vester eifrig. »Glaubst du, ich hätte den ganzen Tag verschlafen? Ich war in der Umgebung von Stummhaus 23 tätig und unterhielt mich mit einem alten Mann, der die Aufforderung erhalten hat, sich übermorgen zu melden. Ich weiß auch, wo er wohnt – wir brauchen ihm nur die Einweisung abzunehmen.«
    Klarst hatte sich gesetzt. »Ausgezeichnet«, lobte er seinen Mitarbeiter. »Gut gemacht. Die Frage ist nur, ob er uns die Einweisung freiwillig gibt.«
    »Das wird er natürlich nicht tun. Wir müssen sie ihm mit List und Tücke abnehmen. Es gibt genug Mittelchen. Er wird zwei Tage schlafen.«
    Klarst schloss die Augen und nickte. »Schön, das wäre möglich. Und nun möchte ich mich auf den Besuch unserer Freundin vorbereiten. Warst du doch nebenan?«
    »Nein, und ich werde auch nicht gehen. Die junge Sekretärin interessiert mich viel mehr. Sie kann Liebe empfinden, denn sie ist ja eine von uns …«
    »Optimist«, knurrte Harst belustigt. »Vergiss die Regeln nicht: keine intimen Beziehungen zwischen Agenten!«
    »Und wenn sie sich in mich verliebt?«
    »Bestimmt nicht mehr, sobald du dich in einen alten Mann verwandelt hast.«
    »Scheusal!«, zischte Vester und verschwand im Baderaum.
    Der Robotportier ließ die Agentin passieren, als sie die Namen der beiden Mieter nannte.
    Sie trat ins Zimmer und warf den Koffer auf eines der Betten. »Sie sind von der Zentrale?«, fragte sie und setzte sich. »Ich hatte lange keinen direkten Kontakt mehr.«
    »Aber Sie wussten doch, dass jemand kommen und das Stichwort nennen würde?«
    »Damit rechne ich immer. Welchen Auftrag haben Sie?«
    »Müssen Sie das wissen?«
    »Nein, aber es könnte sein, dass Sie Hilfe brauchen. Schließlich lebe ich schon drei Jahre in Melbourne, immer unter diesen Aphilikern.«
    »Wir sollen herausfinden, was es mit den Stummhäusern auf sich hat.«
    »Die Stummhäuser …? Darüber weiß niemand etwas. Gerüchte sind genug im Umlauf, aber damit werden Sie kaum etwas anfangen können.«
    »Die kennen wir«, seufzte Harst. »Aber wir wollen die Wahrheit, und wir werden sie herausfinden. Haben Sie den richtigen Koffer mitgebracht?«
    »Nummer drei, wie Sie angaben. Jemand von Ihnen möchte sich in einen alten Mann verwandeln … Ah, jetzt verstehe ich.« Sie starrte Vester und Harst an. »Sie sind verrückt geworden!«
    »Auftrag ist Auftrag, meine Liebe. Sobald alles vorbei ist, melden wir uns noch einmal bei Ihnen.« Harst ging zur Tür. »Es ist vielleicht besser, wenn Sie jetzt gehen. Wir danken Ihnen und wünschen Ihnen weiterhin viel Glück.«
    »Das werden Sie nötiger haben als ich«, erwiderte sie.
    Vester, der kein Wort gesagt hatte, wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte. »Warum hast du sie weggeschickt?«, schimpfte er dann. »Sie war doch sehr reizend.«
    »Eben deshalb.« Harst deutete auf den Koffer. »Fangen wir besser damit an. Ich hoffe nur, der Robot unten in der Empfangshalle hat kein fotografisches Gedächtnis und reagiert nur auf die positronischen Impulse der Ausweise.«
    Vier Stunden später war Vester Brackjon ein alter Mann geworden.

10.
    Jasmin Grender war der Verzweiflung nahe. Einsam und ohne Freunde lebte sie in einem der riesigen Häuserblocks nahe am Stadtrand und erwartete ihr Kind. Da sie eine Halbaphilikerin war, kannte sie sowohl Gefühle als auch Nächstenliebe. Natürlich verbarg sie diese Tatsache vor ihrer Umgebung, denn sie hätte ihr Verhängnis bedeutet. Einmal nur, vor fast neun Monaten, hätte sie sich beinahe verraten. Sie hatte damals einen jungen Mann kennen gelernt und sich sofort in ihn verliebt. Um keinen Verdacht zu erregen, hatte sie lediglich sexuelles Verlangen geheuchelt, womit sie seinen Absichten entgegengekommen war. Niemals würde sie jene Nacht vergessen, die ihr zwar keine Erfüllung schenkte, wohl aber den Keim des neuen Lebens.
    Und genau das war so schrecklich. Denn sie würde ihr Kind nicht sehen dürfen und, sobald sie das verlangte, sich selbst entlarven.
    Das Gesetz war ebenso logisch wie grausam, wenigstens für jemand, der noch Liebe empfinden konnte. Es gab die so

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