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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach ihm ausgestreckt hatte, und fühlte sich gleichzeitig mit unwiderstehlicher Gewalt nach vorn gerissen.
    Er schoss und durchtrennte den Arm mit einem Energiestrahl. Doch damit änderte er die Flugrichtung nicht. Mit großer Wucht prallte er gegen das räuberische Wesen. Die Spitzen der Stacheln konnten den Schutzanzug nicht durchbohren, aber sie drückten schmerzhaft auf seinen Rücken.
    Kaiser Karl stöhnte laut auf. Er wirbelte davon und benötigte viel zu lange, bis er seinen Flug stabilisiert hatte. Sein Rücken schmerzte stark. Er beobachtete, dass der Angreifer – den er für eine Pflanze gehalten hatte – auf zahllosen winzigen Beinen davonrannte.
    Er setzte mit beiden Füßen auf und schaltete den Antigrav ab. Ächzend stemmte er die Hände in die Hüften und bog das Hohlkreuz durch, um die Muskeln zu lockern. Vor seinen Augen flimmerte es, und für einen kurzen Moment fürchtete er, ohnmächtig zusammenzubrechen. Endlich wich die Schwäche.
    »Pass auf, alter Knabe!«, sagte er laut zu sich selbst. »Sonst ist es schnell mit dir vorbei. Du bist hier nicht auf Gäa.«
    Er wandte sich um – und blieb wie angewurzelt stehen.
    Vancon Tabhun ging neben dem Priester vor der Menge her durch die Straßen der Stadt. Captain Pete Woreman folgte ihnen mit wenigen Schritten Abstand.
    »Mein Name ist Apter Haras«, sagte der Priester. »Kommen Sie, Vhrato, es ist nicht mehr weit.«
    »Hören Sie endlich auf, mich Vhrato zu nennen!«, erwiderte der Oberst scharf. »Sie wissen, dass ich nicht der Sonnenbote bin.«
    Haras, der Tabhun nur bis zur Schulter reichte, blickte zu ihm auf. »Natürlich, Oberst. Ich respektiere das.« Aus seinen Worten war deutlich herauszuhören, dass er ihm nicht glaubte.
    »Das haben Sie schon einmal gesagt. Warum halten Sie sich nicht daran?«
    »Die Freude hat mich überwältigt, Vhra… Oberst.«
    Tabhun wusste nicht, was er tun sollte. Dennoch konnte er nicht zulassen, dass man ihn für den Sonnenboten hielt.
    Sie erreichten den Stadtrand, der bis an den Grenzbezirk des Blattes heranführte. Eine rissige, vielfach geborstene grüne Wand erhob sich vor ihnen. Tabhun konnte nicht erkennen, wohin Haras sich wenden wollte.
    Der Priester löste einen großen, verholzten Splitter aus der Wand. Eine Öffnung entstand, die groß genug war, einen Mann hindurchzulassen.
    Captain Woreman trat an Tabhun heran. »Warum wehren Sie sich dagegen, Vhrato zu sein, Sir?«, fragte er wispernd.
    »Sind Sie verrückt geworden, Pete? Ich kann mich doch nicht für den Sonnenboten ausgeben.«
    »Warum nicht? Halten Sie so etwas für Gotteslästerung?«
    »Seien Sie still!«
    »Der Sonnenbote ist schließlich kein Gott. Niemand behauptet das. Er ist lediglich …«
    »Halten Sie den Mund!«
    Apter Haras kroch in das Loch. Er winkte Tabhun, ihm zu folgen. Der Oberst stieg vorsichtig durch den Spalt. Der Priester stand auf einem Ast, reichte Tabhun die Hand und führte ihn ins Dunkel. Schon nach wenigen Schritten konnte der Kommandant sich an einem anderen entlangtasten. Er fürchtete bereits, blind durch diesen Unterbau des Blattes laufen zu müssen, als Apter Haras stehen blieb und eine Fackel entzündete. Er reichte sie Tabhun und steckte noch eine zweite an. Endlich konnte der Gäaner den Weg besser erkennen. Er führte über einen ausgetretenen Ast, der etwa eineinhalb Meter dick war und schräg in die Tiefe ragte. Tabhun war überrascht, wie bequem und sicher er darauf gehen konnte. Die Äste insgesamt bildeten ein stabiles Geflecht. Hin und wieder schimmerte von oben etwas Licht herab, wenn sich über ihnen ein Riss in einem Blatt gebildet hatte.
    »Warum verstecken Sie sich, Apter Haras?«, fragte Tabhun. »Warum gehen Sie in dieses Unterholz, wenn Sie oben besser leben können?«
    »Die Frage ist einfach zu beantworten: weil wir die Freiheit lieben.«
    »Wer bedroht Sie?«
    »Das Konzil. Die Überschweren.«
    »Dann leben Sie nicht allein auf diesem Planeten?«
    »Doch, aber hin und wieder erscheinen die Überschweren. Es heißt, dass sie die Spur Atlans suchen.«
    »Sie wissen, wer Atlan ist?«
    Haras, der bisher über die Schulter hinweg zu Tabhun gesprochen hatte, blieb stehen und drehte sich um. Der Oberst blickte kurz zurück. Hinter ihm folgte eine lange Kette von Menschen, von denen jeder vierte oder fünfte eine Fackel trug.
    Die Augen des Priesters funkelten im Widerschein der Flammen. »Natürlich weiß ich das, Vhrato. Atlan ist der Einsame der Zeit, der Wegbereiter des Sonnenboten. Er

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