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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie, was so etwas kostet?«
    »Nein, und das interessiert mich auch nicht. Ich will es ja nicht kaufen.«
    »So meine ich das nicht, May. Ich wollte nur sagen, wer dieses Monstrum erbaut hat, der muss dafür einiges an Kapital aufgebracht haben.«
    »Das ist doch kein Argument. Auf der Erde sind auch unglaubliche Bauwerke errichtet worden, ohne dass auf Kosten Rücksicht genommen worden wäre.«
    »Die Erde …« Alahou schien für einen Moment sehnsüchtig dem Klang der eigenen Stimme zu lauschen.
    »Denken Sie an Burgen, Tempel und Paläste«, fuhr May Ennis sarkastisch fort. »Heute bezeichnet man das alles als Kulturdenkmäler. Zumindest wir auf der SOL.«
    »Sie schweifen vom Thema ab.« Alahou blieb stehen, legte den Kopf in den Nacken und blickte an der schimmernden Wand empor.
    »Womit würden Sie dies denn vergleichen wollen, May? Etwa mit den Pyramiden Ägyptens?«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin ein Bewunderer der Pyramiden.«
    »Und mir krampft sich das Herz zusammen, wenn ich nur daran denke. Hunderttausende Menschen ausgebeutet, damit ein einziger Mächtiger in den Steinhaufen begraben werden konnte. Dabei merkt ein Toter nicht mehr, ob man ihn in der Wüste oder auf diese Weise bestattet.«
    »Das hier ist kein Grab, May.«
    »Vielleicht doch.«
    »Ich will nicht mit Ihnen streiten.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Schade, Peta«, sagte sie. »Dabei kann ein Streit reizvoll sein. Warum sind Sie immer so friedlich?«
    »Das weiß ich auch nicht. Reden wir nicht mehr davon.«
    Alahou fühlte sich keineswegs so sicher, wie er sich gab. Immer wieder spähte er zum Waldrand hinüber, um wilde Tiere oder Eingeborene rechtzeitig zu entdecken. Aber seine Sorge war unbegründet.
    Jegontmarten, Birtat und Hirishnan hatten mittlerweile den vorderen Rand des fassförmigen Gebildes erreicht. May Ennis und Alahou gingen schneller, um zu ihnen aufzuschließen. Als sie ebenfalls in das monströse Bauwerk hineinsehen konnten, blieben sie schweigend stehen.
    Diogenes' Fass war an der Seite offen, doch der Blick reichte nicht weit. Düstere Energiefelder, die sich kaum merklich voneinander abhoben, bildeten ein undurchdringliches Mosaik, das alles Licht zu verschlucken schien.
    »Als ob darin ein Schwarzes Loch steckte«, behauptete Hirishnan.
    »Es ist unheimlich«, bemerkte May Ennis. »Ich habe das Gefühl, von ihm aufgesogen zu werden.«
    Bevor jemand ihn daran hindern konnte, bückte Peta Alahou sich, hob einen faustgroßen Stein auf und schleuderte ihn in die Schwärze. Der Stein verschwand, zugleich stob ein bläulicher Funkenschwarm vor der Gruppe in die Höhe.
    »Sind Sie wahnsinnig geworden, Doc?«, schrie Major Jegontmarten. Er packte den Astronomen an der Schulter und zerrte ihn zurück. »Sie hätten uns umbringen können.«
    Alahou löste sich vom Kommandanten. »Ich gebe zu, dass das unüberlegt war. Trotzdem ist das kein Grund, mich zu erwürgen.«
    »Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich beherrschen«, sagte der Major zornig und wandte sich dem Physiker zu. »Was glauben Sie? Was ist das?« Er deutete auf das schwarze Energiegeflecht.
    Der Epyreter schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Sir. Ich würde empfehlen, dass Sie die CINDERELLA in unmittelbarer Nähe landen lassen. Dann habe ich meine Instrumente in Reichweite.«
    »Das Schiff bleibt, wo es ist«, entschied der Kommandant. »Wenn Sie etwas benötigen, rufen Sie es per Funk ab.«
    Der Physiker presste die Lippen zusammen und blickte Jegontmarten schweigend an.
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte der Major. »Warum setzen Sie sich nicht mit der CINDERELLA in Verbindung?«
    »Ich nahm an, Sie hätten mich mitgenommen, um mir einen Ausgleich für Ihr unehrenhaftes Verhalten zu bieten.«
    Jegontmarten blinzelte überrascht. »Was sagen Sie da? Meinen Sie nicht, dass Sie sich mit Ihren überholten Ehrbegriffen uns anpassen müssen und nicht umgekehrt?«
    »Das mag im Großen und Ganzen zutreffen, aber nicht auf diesen speziellen Fall. Sie haben mich einen Feigling genannt.«
    »Ach, lassen Sie mich in Ruhe und fangen Sie endlich mit Ihrer Arbeit an.«
    Jegontmarten wandte sich ab und folgte Alahou, der an der schwarzen Wand entlanggegangen war. Dabei blickten beide in die runde Fassöffnung, ein gewaltiges düsteres Tor mit einem Durchmesser von etwa dreihundert Metern.
    »Das Ding scheint von Leben erfüllt zu sein«, bemerkte der Astronom, als der Kommandant zu ihm aufgeschlossen hatte. »Je nach der Richtung, aus der wir die Energiefelder sehen,

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