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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinein. Zudem spürte er sein Herz so deutlich wie nie zuvor. Die Anstrengungen machten sich nun voll bemerkbar. Seine Kräfte gingen zu Ende.
    Er fluchte leise vor sich hin.
    Neben dem Einstieg zum Antigravschacht brannte eine winzige Kontrolllampe. Sie zeigte an, ob das Feld eingeschaltet war oder nicht. Während Kaiser noch überlegte, erlosch das Licht.
    Im gleichen Moment erkannte der Alte den tollkühnen Plan seines Gegners. Er richtete seinen Strahler auf den Schacht und schoss.
    Der Überschwere brüllte vor Entsetzen auf. Er stürzte mitten in den Glutstrahl hinein und kam nicht mehr dazu, seinerseits auf Kaiser Karl zu schießen.
    Der Alte wusste, dass er dem Tod nur knapp entgangen war. Der Überschwere hatte seine extrem schnellen Reaktionen nutzen wollen. Er war im Schacht nach unten gefallen, ohne sich vom Antigravfeld tragen zu lassen. Für Sekundenbruchteile hätte er Einblick in Deck zwei gehabt, während er an der Schachtöffnung vorbeistürzte. Und diese kurze Zeitspanne hätte ihm genügt, seinen Gegner auszumachen und zu schießen. Als Umweltangepasster war er an eine wenigstens doppelt so hohe Schwerkraft gewöhnt, wie sie auf Fretiklia herrschte. Den dreißig Meter tiefen Sturz hätte er also am Ende des Schachts abfangen können, und die Jet wäre wieder in seiner Hand gewesen.
    Mit zitternden Knien ging Kaiser Karl zum Antigravschacht und blickte hinein. Die Leiche des Überschweren lag tief unter ihm. Er schaltete das Feld an, polte es aufwärts und ließ sich zur Hauptleitzentrale hinauftragen. Dort erkannte er, dass der Springer die Prallfeldschirme aktiviert hatte und sich niemand dem Raumschiff nähern konnte.
    Kaiser blickte durch die Sichtkuppel. Es dämmerte. Draußen standen Okunan Opan und Captain Woreman zusammen mit weiteren Männern. Er winkte ihnen zu, doch sie reagierten nicht.
    Er schaltete die Schutzschirmprojektoren ab und öffnete die Schleuse. Dann erst wurde ihm bewusst, dass die Funkgeräte ein ständiges Rufsignal abgaben. Er aktivierte den Empfang, dachte jedoch nicht daran, sich schon jetzt anzuhören, was die DOOGEN der Jet-Besatzung mitzuteilen hatte.
    Im Antigravschacht schwebte er wieder nach unten und ging auf die Schleuse zu, als ihm Woreman mit gezücktem Energiestrahler entgegenkam.
    »Hallo, Pete«, sagte Kaiser. Bestürzt blickte er auf das flimmernde Abstrahlfeld. »Sind Sie verrückt geworden, Pete?«
    »Es reicht, Alter. Sie haben genügend angerichtet. Machen Sie, dass Sie rauskommen.«
    Kaiser kratzte sich das rechte Bein. »Großmutter pflegte in solchen Fällen zu sagen: Der junge Mann ist heute Morgen ohne Gehirn aus dem Bett gestiegen. Sind das wirklich Sie, Pete?«
    »Sie alter Narr wissen ja überhaupt nicht, was Sie angerichtet haben.«
    »Oh doch, Pete, das weiß ich.«
    Woreman ließ die Waffe sinken. Er packte Kaiser Karl am Rockaufschlag, zog ihn grob herum und stieß ihn durch die Schleusenkammer aus der Jet. Der Greis stürzte zu Boden und blieb betäubt liegen.
    Captain Woreman schwebte zur Zentrale hinauf. Erst von dort aus bemerkte er die Leiche des Überschweren auf dem Grund des Schachts. Er runzelte die Stirn, kam jedoch nicht dazu, sich Gedanken über den Toten zu machen. Die Stimme des Ersten Offiziers rief ihn an die Mikrofone des Hyperfunkgerätes.
    »Wir kommen sofort«, erklärte er, als er die Nachricht von den Walzenraumern gehört hatte.
    »Wir fliegen Fretiklia an, um den Weg für Sie zu verkürzen«, kündigte der Erste Offizier an. »Wir bleiben ständig miteinander in Kontakt.«
    »Verstanden.«
    Captain Woreman rief Oberst Tabhun und informierte ihn über die Situation. »Holen Sie mich mit der Jet ab!«, befahl der Kommandant.
    »Ich komme«, erwiderte Woreman. Er hatte so oft eine Space-Jet geflogen, dass er darüber gar nicht mehr nachzudenken brauchte. Alles verlief nahezu automatisch. Daher stutzte Woreman erst, als der Diskus sich eigentlich schon vom Boden hätte erheben müssen. Der Antrieb funktionierte nicht. Fluchend wiederholte Woreman seine Schaltungen. Dann erst nahm er die Kontrollpositronik in Betrieb, die ihm bestätigte, dass der Antrieb nicht funktionierte. Ein derartiger totaler Ausfall war so extrem selten, dass er kaum noch in Betracht gezogen wurde. Die Aggregate waren seit Jahrhunderten ausgereift.
    Woreman informierte den Kommandanten. Dann ließ er sich im Antigravschacht nach unten sinken, wobei er einen scheuen Blick auf den toten Überschweren warf. Er betrat Deck zwei. Hier stellte er schon

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