Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
durch einen Park nahm, hatten zwei betrunkene Springer sie angefallen und zu vergewaltigen versucht.
    Rein zufällig hatte ich auf dem Heimweg von Vermallons Villa ihre Hilferufe gehört. Die Springer hatten meiner Erfahrung im waffenlosen Kampf nicht viel entgegenzusetzen gehabt. Allerdings hatte ich sie töten und ihre Leichen beseitigen müssen, sonst wären Maldya und ich ermittelt und hingerichtet worden, denn kein Sklave durfte sich wehren, was immer auch geschah.
    Seitdem trafen wir uns, sooft wir konnten. Anfangs hatte ich mich nur verpflichtet gefühlt, der jungen Frau zu helfen. Später hatte sich dann etwas zwischen uns entwickelt, was man Liebe nennen konnte.
    Da Maldya und ihre Mutter zur Sekte der ›Bewahrer des Ewigen Feuers‹ gehörten und regelmäßig die Versammlungen besuchten, begleitete ich sie oft dorthin.
    Die ›Bewahrer des Ewigen Feuers‹ waren nur eine von zahllosen Vereinigungen, die sich auf den solaren Planeten und überall in der Galaxis gebildet hatten, wo es Terraner gab. Alle verkündeten das Erscheinen Vhratos, des Sonnenboten, der die Menschheit befreien würde. In diesem Sinne war unter dem ›Ewigen Feuer‹, das die hiesige Sekte bewahren wollte, die Freiheit und Menschenwürde zu verstehen, nach der alle unterdrückten Menschen sich sehnten.
    Ich hielt Organisationen für gut und nützlich, die halfen, den Glauben an eine menschenwürdige Zukunft zu erhalten. Allerdings wäre es mir lieber gewesen, wenn die Versammlungen der Sekten nicht in kultischem Rahmen abgewickelt worden wären.
    Aber der Mensch neigt dazu, seine Emotionen in den Vordergrund zu spielen. Zu nüchternen Gesprächen wären kaum viele gekommen, doch an kultischen Handlungen konnten sie sich berauschen und für kurze Zeit frei fühlen.
    Es war mir gelungen, die Gründung einer Erwachsenenschule zu betreiben, in der Frauen und Männern Wissen und Können vermittelt wurden, das sie sich anderswo nicht aneignen konnten. Daraufhin hatte man mich einstimmig zum ›Ersten Meister‹ gewählt.
    Inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt, Anführer einer Sekte zu sein. Ich genoss im Jassich-Viertel großes Ansehen, und wenn ich Unterstützung brauchte, bekam ich sie, ohne drängen zu müssen.
    Als ich das Haus erreichte, in dem Maldya Haghira mit ihrer Mutter wohnte, herrschte nur wenig Betrieb. Die meisten Bewohner des Jassich-Viertels mussten tagsüber für ihre Herren arbeiten. Natürlich hatte ich niemandem meine wahre Identität verraten. Mich konnte man wegen meiner Mentalstabilisierung weder mit Drogen noch mittels Hypnose verhören, aber jeder andere hätte unter entsprechender Beeinflussung ungewollt alles ausgeplaudert.
    Ich fuhr mit dem altersschwachen Lift nach oben in die vierzehnte und vorletzte Etage, dann stand ich vor der Tür zu der kleinen Wohnung. Maldya flog mir förmlich entgegen, umarmte und küsste mich.
    Ich hob sie hoch, blickte in ihre leuchtenden Augen und lachte. »Hallo, mein Vögelchen«, sagte ich. »Es ist schön, dich wieder zu sehen.«
    Ich trug sie in die Wohnung und drückte die Tür mit dem Fuß zu. So klein die Räume auch waren, sie wirkten anheimelnd und gemütlich. Hier konnte ich mich entspannen und wie auf einer sicheren Insel fühlen.
    Maldya machte sich am Kaffeeautomaten zu schaffen. Es roch nach echtem Kaffee. Natürlich gab es für Sklaven nur synthetisches Pulver, das aus Vorzugsmüll gewonnen wurde, aber ich hatte Beziehungen zu Schwarzhändlern geknüpft.
    Mit Maldyas Mutter setzten wir uns zusammen, und ich berichtete, was sich in der Arena abgespielt hatte.
    Als ich berichtete, dass Vermallon mir angedroht hatte, mich in die Arena zu schicken, reagierten Maldya und ihre Mutter entsetzt. Ich legte meine Hände auf ihre Unterarme.
    »Keine Sorge«, sagte ich beruhigend. »Ich bin im Kampf nicht so unerfahren, wie es scheint. Vermallon wird auf meinen Gegner setzen und noch mehr Geld verlieren.«
    »Aber wenn er eine Bestie auf dich loslässt, Kalteen?« Maldyas Augen waren ängstlich geweitet.
    »Ich habe schon viele Bestien besiegt«, erklärte ich. »Wenn ich wollte, könnte ich sogar Vermallon mit einem Schlag töten.«
    »Vermallon ist ein Überschwerer«, entgegnete Maldya. »Ich weiß ja, dass du ein guter Kämpfer bist. Ich habe es damals gesehen, als du die beiden Springer … Aber ein Überschwerer …«
    »Reden wir nicht mehr davon«, sagte ich. »Lassen wir die Dinge herankommen. Lieber trinke ich noch einen Kaffee.«
    Maldyas Mutter sagte plötzlich:

Weitere Kostenlose Bücher