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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihre denkenden Gegner ratenweise umbringen. Sie spielen mit ihnen, und ich kenne niemanden, der sie besiegen könnte.«
    »Vielleicht doch«, erwiderte ich, obwohl ich mir da nicht sicher war. Erstens hatten die Zwillinge dem Tyr einen Kampf geliefert, den zu gewinnen ich mir selbst nicht zugetraut hätte, und zweitens empfand ich eine gewisse Sympathie für Orlanda Griffith, weshalb ich bei einem Kampf gegen die Zwillinge gehemmt sein würde.
    Der Kamashite musterte mich durchdringend. »Du bist sehr selbstbewusst, Kalteen«, sagte er leise. »Ich wollte, du würdest es schaffen, diese Sadisten zu besiegen. Aber ich bezweifle es.« Seine Miene verdüsterte sich. »Heute kämpfen die Griffiths gegen einen Ertruser, der Raumschiffskommandant bei den Springern war und in Ungnade fiel, weil er angeblich mit seinem Kampfschiff Schmuggelware beförderte. Schau dir den Kampf an, dann wirst du erkennen, dass nur eine Flucht dich retten kann.«
    Ich erstarrte innerlich.
    »Ich rate dir, diesen Kampf zu sehen und erst danach zu entscheiden, was du tun willst«, drängte mein kamashitischer Freund. »Wir Sklaven müssen doch zusammenhalten, Kalteen, nicht wahr?«
    Er betonte das Wort ›Sklaven‹ so eigentümlich, dass mir der Verdacht kam, Mynra Buccuon könnte wie ich die Rolle des Sklaven nur spielen und in Wirklichkeit jemand sein, der mit einer bestimmten Mission beauftragt worden war. Die Frage war nur, von wem.
    Ich erwiderte sein Lächeln. »Selbstverständlich, mein Freund«, erwiderte ich mit einem Tonfall, der meine Gedanken nicht verriet. Dann verließ ich das Arenagebäude wieder.
    Nach der allgemeinen Mittagsruhe strömten die Besucher zur Colderan-Arena.
    Ich hatte im Schatten eines Torbogens geschlafen. Nun eilte ich zu dem Tor, durch das Lagot Vermallon für gewöhnlich die Arena betrat. Als Sklave durfte ich die Arena nur in Begleitung meines Herrn betreten, und sosehr mir die Nähe Vermallons verleidet war, so wenig konnte ich es mir erlauben, meiner Antipathie nachzugeben.
    Vermallon erschien etwa eine halbe Stunde später. Als er mich sah, lächelte er plötzlich. »Du hast wohl Angst bekommen und willst um Gnade flehen, Kalteen?«, erkundigte er sich.
    »Ich werde niemals um Gnade flehen, Herr«, entgegnete ich heftiger, als ich beabsichtigt hatte. »Lieber will ich sterben. Ich erbitte mir nur noch eine geringe Gunst. Lassen Sie mich Ihr Begleiter bei den heutigen Kämpfen sein.«
    Vermallon blickte mich nachdenklich an. »Du scheinst sehr mutig zu sein«, erklärte er. »Wahrscheinlich willst du die heutige Vorstellung des Killerpärchens beobachten, um dir eine Taktik für deinen Kampf zurechtzulegen.«
    »Vielleicht …«, antwortete ich gedehnt.
    Er runzelte die Stirn. »Woher weißt du eigentlich, dass Orlanda und Harun Griffith heute in der Arena antreten, Sklave?«
    Ich erlaubte mir ein leichtes Lächeln. »Ein guter Sklave hat auch gute Beziehungen, Herr«, sagte ich.
    »Aha«, machte der Überschwere. »Demnach weißt du schon, dass du morgen gegen die Zwillinge antreten sollst. Es wundert mich, dass du noch nicht geflohen bist.«
    Ich senkte den Kopf und erwiderte: »Da ein Sklave keine Möglichkeit hat, den Mars zu verlassen, würde eine Flucht mein Schicksal nur aufschieben. Auf wen haben Sie denn heute gesetzt, wenn ich mir die Frage erlauben darf?«
    »Natürlich auf die Zwillinge«, antwortete Vermallon. »Sie sind unschlagbar. Ich habe seit gestern Erkundigungen über sie eingezogen. Auch morgen werde ich auf die Zwillinge als Sieger setzen. Also komm schon, Kalteen! Ich bin schließlich kein Unmensch.«
    Im Grunde genommen war Lagot Vermallon wirklich nicht bösartig oder grausam, sondern nur gedankenlos. Er hatte sich daran gewöhnt, dass Sklaven als eine Sache behandelt wurden, als Eigentum, mit dem er praktisch machen konnte, was er wollte. Es kam ihm gar nicht in den Sinn, dass die Sklaverei an sich schon ein Verbrechen war und dass von Natur aus alle Intelligenzen gleichgestellt waren.
    Wie es sich für einen Sklaven gehörte, ging ich in respektvollem Abstand hinter ihm in die Arena und nahm ihm zu Füßen Platz.
    Als der elektronische Gong ertönte, wurde ein Kampf zwischen zwei Kyrralions angesagt, also ein Kampf zweier Tiere. Übrigens kämpften in den Arenen hauptsächlich Tiere gegen Tiere.
    Ich hatte früher schon Kyrralions gesehen. Auf ihrer Heimatwelt, dem Planeten Nygoman, auf dem ich einen geheimen Stützpunkt besaß, von dem nicht einmal Atlan wusste. Auf Nygoman gab

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