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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geworfen.
    Ich konnte nichts für die armen Teufel tun. Vielmehr musste ich das Durcheinander zur Flucht nutzen. Doch ich war die Treppe nicht einmal zur Hälfte hinabgestiegen, als unten schwere Schritte polterten. Ich ging in Deckung und entsicherte meinen Paralysator. Wenn Überschwere die Treppe heraufkamen, musste ich mich verteidigen.
    Tatsächlich hasteten drei von ihnen auf mich zu. Ich paralysierte die ersten beiden, dann erwischte mich ein Streifschuss aus einem Paralysator am rechten Ellenbogen.
    Der Arm wurde sofort gefühllos. Meine Waffe polterte die Treppe hinunter.
    Sekunden später befand ich mich in Gefangenschaft.
    Als die Wachen mich in den Verhörraum stießen, erblickte ich meinen Herrn, Lagot Vermallon. Er musterte mich mit höhnischem Grinsen, dann sagte er: »Zu schade, dass ich meinen Arenakämpfer verliere, kaum, dass ich ihn gefunden habe. Wirklich zu schade. Aber nach allem, was geschehen ist, muss ich ein Exempel an dir statuieren.«
    Ich erwiderte seinen Blick, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Lässt es dich kalt, öffentlich abgeurteilt und getötet zu werden, Kalteen?«, fragte er, als er keine Anzeichen von Angst bei mir entdeckte.
    »Jeder kann nur einmal sterben, Vermallon«, erwiderte ich. »Was soll das also?«
    Sein Grinsen verwandelte sich in eine Grimasse der Wut. »Du bist gar kein echter Sklave«, fuhr er mich an. »Wie du verhält sich kein Mensch. Mir hätte längst auffallen sollen, dass du dich ungewöhnlich benimmst.«
    »Es ist dir aufgefallen, Vermallon«, erklärte ich. »Deshalb hast du dir stets Tipps von mir geben lassen.«
    Der Überschwere reagierte überhaupt nicht darauf, dass ich ihn duzte. Er musste schwer erschüttert sein. Oder ihm gingen Gedanken im Kopf herum, die wenig erfreulich waren.
    »Du hast mich in eine böse Lage gebracht, Kalteen«, erklärte er. »Falls sich herausstellen sollte, dass du ein feindlicher Agent bist, wird man mir vorwerfen, dass ich dich nicht durchschaut habe. – Bist du ein feindlicher Agent?«
    Ich lächelte ironisch. »Sei nicht kindisch, Vermallon«, antwortete ich. »Wenn du als Agent arbeiten würdest und man finge dich, würdest du dann alles gestehen?«
    »Natürlich nicht«, entfuhr es ihm. Er wischte sich über die Stirn, als wolle er damit düstere Gedanken verscheuchen. »Im Grunde genommen will ich auch gar nicht wissen, ob du ein Agent bist oder nicht, Kalteen«, erklärte er. »Ich bitte dich nur, es niemals zuzugeben.«
    Ich wusste genau, was er damit bezweckte, aber ich sagte nichts, sondern weidete mich an der Verlegenheit, mit der er seine Erklärungen abgab.
    »Wir werden dich anschließend verhören und eine neu entwickelte Wahrheitsdroge einsetzen«, fuhr der Überschwere fort. »Wer von ihr beeinflusst wird, kann nicht lügen.«
    Ich schon, dachte ich amüsiert.
    Vermallon fuhr sich mit den Fingern unter den Halssaum seiner Kombination. »Ich habe dafür gesorgt, dass die Injektionspistole statt mit der Droge mit einem Vitaminpräparat gefüllt sein wird«, sagte er. »Du wirst also lügen können. Nur musst du aufpassen, dass du keinen Fehler machst. Weißt du, wie ein Verhör unter Drogeneinfluss abläuft?«
    »Keine Ahnung«, log ich. »Werden dabei nicht die gleichen Fragen gestellt wie bei jedem anderen Verhör?«
    »Nein, die Fragen werden anders formuliert«, erklärte der Überschwere schwitzend. »Vor allem werden immer wieder Fangfragen vorkommen, mit denen man festzustellen versucht, ob die Wirkung der Droge noch voll anhält.«
    »Das klingt nicht gut«, erwiderte ich. »Aber ich werde es versuchen. Was bekomme ich dafür, wenn es mir gelingt, die Spezialisten zu täuschen?«
    »Du wirst einen leichten Tod sterben, Kalteen«, versprach Vermallon.
    Er wollte noch mehr sagen, wurde aber unterbrochen, weil ein Überschwerer die Tür aufriss und ihn nach draußen bat.
    Ungefähr fünf Minuten lang stand ich allein in dem kleinen Verhörraum. Als Vermallon zurückkehrte, wirkte er erleichtert.
    »Wir müssen kein Theater spielen, Kalteen«, erklärte er zufrieden. »Ich bin die Geschichte los. Eben kam aus der Stahlfestung Titan der Befehl, dich dorthin zu bringen.«
    Ich spürte, wie die Erregung in mir hochstieg. Sollte ich auf diese Weise doch noch in die Nähe Leticrons gelangen? Ich hatte es gehofft, aber nicht daran zu glauben gewagt.
    »Lebt auf Titan nicht der Erste Hetran?«, fragte ich unschuldig.
    »So ist es«, gab Vermallon zu. »Ich hielt es für angebracht, bei unserer Zentrale

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