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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vermallon und Tekener sprechen gerade unter vier Augen miteinander. Der Überschwere will Tek dazu überreden, ein Spielchen mitzuspielen, mit dem er sein Gesicht zu wahren hofft. Tekener soll nicht zugeben, ein feindlicher Agent zu sein. Vermallon fürchtet die Blamage.«
    Ich musste gegen meinen Willen lachen.
    Es war aber auch zu komisch, sich vorzustellen, dass der Mann, der Tekener zum Tode verurteilt hatte, ihn darum bat, sich niemals als feindlicher Agent zu erkennen zu geben. Das hätte Tekener ohnehin nicht getan.
    Plötzlich stieß Ertyn eine Verwünschung aus.
    »Was ist los?«, fragte Kertan.
    »Er ist weg, Betty hat den Kontakt zu Vermallon verloren. Eine hyperenergetische Ausstrahlung überlagerte die Hirn-Impulse des Überschweren. Danach blieben sie verschwunden.«
    »Wir springen sofort hinüber!«, entschied Tigentor. »Ich möchte nicht, dass man Tekener aus einem plötzlichen Impuls heraus umbringt. Los!«
    Wieder fassten wir uns an den Händen.
    Die Wiederverstofflichung erfolgte in einem kleinen kahlen Raum.
    »Hier ist es«, stellte Ertyn fest. »Hier hat Vermallon eben noch mit Tekener gesprochen – bevor der Kontakt abriss.«
    »Aber hier ist niemand«, sagte Kertan überflüssigerweise.
    »Wir sind zu spät gekommen«, erklärte Grammlond. »Ich habe wieder Kontakt zu Vermallon. Er befindet sich zusammen mit Tekener in einem Gleiter. Tekener soll zu einem Raumschiff gebracht werden, das zur Stahlfestung Titan starten wird. Offenbar will Leticron den Gefangenen selbst verhören.«
    Wir sahen uns eine Weile stumm an, dann sagte Kertan Tigentor: »Momentan können wir ihn nicht befreien. Aber wir sollten ihm bis zum Saturn folgen. Die Überschweren haben den Planeten in eine auf sie zugeschnittene Erlebnis- und Abenteuerwelt verwandelt. Es kann also nicht auffallen, wenn drei ihresgleichen mehr zum Saturn fliegen.«
    »Dann sollten wir das nächste Passagierschiff nehmen«, erwiderte ich.
    Vermallon wartete, bis das Walzenschiff mit Kalteen Marquanteur an Bord gestartet war. Ausdruckslos schaute er ihm nach.
    Er wusste, dass es Folgen für ihn haben würde, falls sich in der Stahlfestung herausstellte, dass er lange Zeit über einen feindlichen Agenten als Sklaven gehalten hatte. Leticron reagierte in solchen Fällen unberechenbar.
    Nachträglich ärgerte er sich, dass er seinen Leuten nicht befohlen hatte, den unbotmäßigen Sklaven sofort zu töten. Dann wäre das Problem aus der Welt gewesen.
    Der Überschwere überlegte, ob seine Beziehungen ausreichten, um das Schiff mit Marquanteur zu einer angeblichen Zwischenlandung nach Saturn umzudirigieren. Auf dem Erlebnis- und Abenteuerplaneten saß ein Vertrauter von ihm in einer hohen Stellung. Er konnte dafür sorgen, dass Kalteen Marquanteur ›versehentlich‹ einer Schwammsucherkolonne zugeteilt wurde. Da terranische Sklaven, die auf dem Saturn zur Schwammsuche ausgeschickt wurden, wegen ihrer schwachen Kondition in großer Zahl umkamen, bestand Hoffnung, dass auch Marquanteur ein Opfer des Großplaneten wurde.
    Lagot Vermallon kehrte zum Abfertigungsgebäude zurück. Er beobachtete, wie rund hundert Überschwere die Kontrollen passierten. An ihrer Kleidung erkannte er, dass sie zum Saturn wollten. Nur drei von ihnen trugen keine spezielle Saturn-Ausrüstung. Vielleicht gehörten sie zu den wenigen Tollkühnen, die sich mit unzureichender Ausrüstung in die Giftatmosphäre des Saturn wagten und dabei oftmals umkamen.
    Er merkte nicht, dass die drei ihn verstohlen beobachteten. In Gedanken versunken, ging er zu seinem Gleiter und befahl dem Piloten, zum Hauptquartier zu fliegen.
    Er war noch immer in Gedanken versunken, als er die Zentrale des Hauptquartiers betrat. Erst als er sah, dass außer dem Koordinator noch fünfundzwanzig der einflussreichsten Patriarchen versammelt waren, stutzte er.
    Waren sie seinetwegen zusammengekommen?
    »Der Gefangene ist unterwegs zum Titan«, sagte er. »Ich habe mit der Sache nichts mehr zu tun.«
    »Diese Geschichte interessiert uns im Moment überhaupt nicht«, erklärte der Koordinator ernst. »Wir haben ein echtes Problem.«
    Vermallon atmete verstohlen auf. Hauptsache war, dass man ihm keine Vorwürfe machte.
    Der Koordinator räusperte sich. »Vor wenigen Stunden traf über Hyperkom die Meldung des Kommandanten eines unserer Schiffe ein, die in der Galaxis operieren. Die Meldung war so verworren, dass wir annehmen müssen, der Kommandant stand unter einem schweren Schock. Das betreffende Schiff

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