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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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brachte.
    Die Posten trieben die Gefangenen auf ein flaches Gebäude zu.
    »Sieht nicht gerade einladend aus«, flüsterte Ferron Walter, als sie ihre Helme wieder öffnen konnten.
    »Habe auch nicht damit gerechnet«, gab Kalteen ebenso leise zurück.
    Ihre Leidensgenossen stolperten mit gesenkten Köpfen und verbissener Miene voran. Sie hatten mit ihrem Leben abgeschlossen.
    Ferron Walter hingegen schien sich schon jetzt mit Fluchtplänen zu befassen, was einem Selbstmordversuch gleichkam.
    Unter der Kuppel war der einst unfruchtbare Boden kultiviert worden. Es gab richtige Gärten, grün und verwildert. Außerhalb der Kuppel beherrschten jedoch nackter Fels und tödliche Eiskristallstürme das Bild.
    Ein Entkommen war schon der feindlichen Natur außerhalb der Kuppeln wegen unmöglich.
    Eine namentliche Kontrolle gab es nicht. Sie wurden abgezählt wie Vieh. Inmitten des Areals aus Energiezäunen, das sie betraten, standen andere Gefangene und betrachteten die Neuankömmlinge mit einer Mischung aus Neugier, Neid und Bedauern. Den Neid verstand Kalteen nicht.
    »Ich glaube«, sagte Ferron Walter, »wir müssen uns selbst um eine Unterkunft kümmern. Wer das nicht tut, kann im Freien unter der Kuppel schlafen. Hier ist sich jeder selbst der Nächste.«
    »Sie scheinen sich mit diesen Verhältnissen auszukennen«, argwöhnte Kalteen.
    »Allerdings, das tue ich.«
    »Was haben Sie verbrochen?«
    Ferron Walter zuckte die Schultern. »Ich habe mir mein Recht selbst geholt, sonst hätte ich lange warten können. Wenn wir uns besser kennen, werde ich Ihnen alles erzählen, falls Sie dann noch Interesse daran haben. Die Menschen auf der Venus leben nicht gerade in einem Paradies, und wer nicht hart genug ist, der stirbt.«
    Das wusste Kalteen auch, der als Ronald Tekener oft auf der Venus gewesen war. Sie unterschied sich in dieser Hinsicht nicht von primitiven Siedlerplaneten irgendwo in der Galaxis, denn der Mensch war trotz allen Fortschritts immer nur Mensch geblieben, mit allen seinen Schwächen und Vorzügen. »Wir reden später darüber«, sagte er. »Gehen Sie vor, Ferron.«
    Sie fanden zwei freie Betten in einer Ecke des großen Saales, der Aufenthalts- und Schlafraum zugleich war. Andere Gefangene begrüßten sie mit einem Nicken, dem man die kommenden Fragen schon ansah. Doch das beruhte auf Gegenseitigkeit.
    Neben jedem Bett stand ein primitiver Schrank. Kalteen verstaute seinen Druckanzug darin und legte sich aufs Bett.
    Walter machte einen ersten Rundgang und sprach mit anderen Gefangenen. Erst nach einer Stunde kehrte er zurück und beugte sich zu Kalteen herab.
    »Wie ich es mir dachte. Schon morgen jagen sie uns in den Eissturm hinaus. Wir müssen Schwämme sammeln. Das ist immer so gewesen, und wir werden uns anstrengen müssen, die nächsten Wochen zu überleben. Bis dahin wird mir dann schon etwas einfallen.«
    »Sie wollen wirklich fliehen?«
    Ferron lächelte grimmig. »Wenn Sie klug sind, gehen Sie mit mir, egal wohin. Überall ist es besser als hier.«
    Kalteen schloss die Augen. Ein hartes und abenteuerliches Leben lag hinter ihm, doch immer hatten Atlan und die USO ihn unterstützt. Diesmal war er auf sich allein gestellt.
    Ferron Walters Leben war nicht einfach verlaufen, zumal er meist auf der falschen Seite gestanden hatte. Als die Erde verschwand, war er auf einem Kolonialplaneten inhaftiert gewesen. Dem Gerücht, Rhodan sei mitsamt der Erde vor den Laren und ihren Schergen geflohen, war er später nachgegangen und ins Sonnensystem geflogen.
    Er hatte die Wahrheit akzeptieren müssen und versucht, auf der Venus Unterschlupf zu finden. Leicht war es ihm nicht gefallen, denn obwohl er wie sechzig aussah, war er viel mehr als doppelt so alt. Die ihm verbleibende Zeit wollte er gewiss nicht damit zubringen, Schwämme für die Überschweren einzusammeln.
    Nach einigen Wochen oder Monaten würde auch Saturn für ihn kein unüberwindliches Problem mehr darstellen. Das wusste er, nachdem er mit seinen Mitgefangenen gesprochen hatte.
    Außerdem war da noch dieser Marquanteur. Auf den ersten Blick hatte er erkannt, dass er in ihm einen wertvollen Bundesgenossen gefunden hatte. Schon seine klaren Augen verrieten Härte und Entschlossenheit. Wenn es überhaupt jemanden gab, der eine Flucht mit ihm wagte, dann er.
    Doch bis dahin würde noch viel Zeit vergehen müssen, denn sie durften nichts überstürzen. Walter ahnte nicht, dass das Schicksal selbst ungeduldiger war …
    »Leticron soll krank sein«,

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