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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Oberfläche für Krüppelkiefern halten können, wären sie mit normalen Wurzeln ausgestattet gewesen. Doch statt Wurzeln besaßen sie schwammähnliche Ballungen, die sich wie voll gesogene Kissen um den unteren Teil der Stämme legten. Bei diesen Knollen handelte es sich also um die begehrten Schwämme.
    Shmitten kam zu ihm. »Die Schwämme saugen sich voll Ammoniak, sind schwer, glitschig und groß. Nach der Ernte werden sie getrocknet und färben sich giftgrün. So werden sie dann verkauft. Du musst sie nur noch mit Wasser anfeuchten und dich einreiben, um den begehrten Verjüngungseffekt zu erzielen.«
    »Deshalb sind diese Dinger so wertvoll?«
    »Natürlich, ist doch verständlich, oder?«
    »Ich meinte es anders: Es gibt hier unzählige solcher Schwämme, und sie wachsen wohl auch nach. Unsere Arbeitskraft ist mehr als billig, warum also …?«
    »Du vergisst, dass ein solcher Schwamm nur bis zu dreißigmal benutzt werden kann, dann wird er wertlos. Und die Prozedur muss alle zwei Tage wiederholt werden. Ein Schwamm ist also nach zwei Monaten ausgelaugt. Das macht sie so wertvoll.«
    »Ich verstehe.«
    »Und noch etwas: Sie wachsen nicht überall so bequem wie hier, sondern auch in Schluchten und an den Berghängen. Vergiss die Schwerkraft nicht, die trotz unserer Absorber wirkt. Wer in eine Spalte stürzt, ist verloren.«
    Kalteen kniff die Augen zusammen und deutete in Richtung der Berge. »Dort ist etwas, vielleicht ein Fahrzeug. Der dunkle Punkt am Fuß des spitzen Gipfels. Siehst du ihn?«
    Ferron Walter war zu ihnen auf den Hügel gekommen. »Ein Fahrzeug«, sagte er, bevor Shmitten antworten konnte. »Sehen wir es uns an?«
    »Natürlich, wir müssen ohnehin den morgigen Tag abwarten. Aber vielleicht haben wir Glück und bringen wenigstens die Heizung in Gang. Wenn dann die Kabine auch noch dicht ist und die Luftversorgung funktioniert, ersparen wir uns eine Menge Strapazen.«
    Es wurde ein beschwerlicher Weg, und als sie näher herankamen, entdeckten sie noch zwei weitere Fahrzeuge, die jedoch halb in eine Bodenspalte gestürzt und umgekippt waren. Das erste Objekt entpuppte sich zudem nicht als Raupenfahrzeug, sondern als Gleiter. Äußerlich unversehrt stand er auf einem kleinen, von Abhängen und Steilfelsen umgebenen Plateau. Shmitten betrachtete ihn argwöhnisch, von dem Plateau noch durch fünfhundert Meter unwegsames Gelände getrennt.
    »Wird nicht so einfach sein, an ihn heranzukommen. Das ist ein Touristengleiter. Möchte wissen, warum der da so verlassen herumsteht. Sieht wie eine Falle aus.«
    Aus der Deckung eines Felsens heraus beobachteten sie, konnten aber keine Bewegung feststellen. Siral kontrollierte alle Frequenzen, aber nur der weit entfernte und besonders starke Informationssender kam undeutlich herein.
    Kalteen sagte: »Ich hoffe, Shmitten, du hast nichts dagegen, wenn wir dir eine Ruhepause gönnen. Ich werde versuchen, den Gleiter zu erreichen. Vorerst haben wir ja noch Sprechverbindung, es ist nur fraglich, auf welche Entfernung. Notfalls gebe ich Handzeichen vom Plateau aus.«
    Keiner erhob Einspruch, obwohl Walter anzusehen war, dass er am liebsten mitgegangen wäre.
    Kalteen geriet vorübergehend außer Sichtweite. Als er wieder auftauchte, war zu erkennen, dass sein Vormarsch beschwerlich war.
    »Vielleicht sind es Überschwere, die Jagd auf uns machen«, vermutete Coresan. »Sie halten sich versteckt, bis wir das Plateau erreichen. Ich habe schlimme Geschichten gehört …«
    »Die meisten sind gelogen«, widersprach Siral.
    Stets auf Deckung bedacht, hatte Kalteen geraume Zeit benötigt, den verlassenen Gleiter zu erreichen. Er sah, dass die Außenluke geschlossen war, doch er konnte sie ohne Kodewort von außen öffnen. In solchen Dingen kannte er sich aus.
    Zehn Meter vom Gleiter entfernt verharrte er in einer Schneemulde. Er hatte die frischen Spuren entdeckt, die zum Gebirge hinüberführten. Beide Spuren stammten zweifellos von Überschweren. Die Frage war nur, ob eventuell ein dritter Passagier im Gleiter zurückgeblieben war. Die Spuren führten jedenfalls nur vom Fahrzeug weg, aber nicht mehr zurück.
    Hinter dem Panzertroplondach der Kabine war es dunkel. Kalteen sah ein, dass er keinesfalls stundenlang in der Mulde liegen und warten konnte. Er musste das Risiko eingehen, in einen Hinterhalt zu laufen. Vor allem war er waffenlos.
    Von der Rückseite kroch er auf den Gleiter zu, darauf bedacht, im toten Sichtwinkel der Kabine zu bleiben. Er atmete auf, als er

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