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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war. Jeder Überschwere konnte diese Station anrufen und eigene Meldungen verbreiten lassen.
    »Gute Idee«, murmelte Grammlond.
    Sie näherten sich ihrem Ziel, als eine Gruppe von ›Jägern‹ fehlende Spuren monierte. Kurz darauf erfolgte die Reaktion der ›Gejagten‹. Sie verhöhnten die andere Gruppe und bezichtigten sie der Unfähigkeit.
    Am Horizont tauchten mehrere Kuppeln auf. Barratills Anfrage über Funk hatte exakte Anweisungen zur Folge, dann landete Tigentor auf einem freien Platz vor der größten Kuppel, auf dem schon mehr als zwei Dutzend Gleiter parkten.
    »Wir dürfen nicht mit dem Gleiter hinein, das ist eine allgemeine Sicherheitsvorschrift.« Tigentor erhob sich schnaufend. »Legen wir die Druckanzüge an.«
    »Hört dieser Sturm denn niemals auf? Wir müssen ein beachtliches Stück zu Fuß gehen, bis wir die Schleuse erreichen. Gehört das auch zu den Urlaubsvergnügungen?«
    »Wir sind nicht hier, um zu faulenzen. Wenigstens steht das im Prospekt. Jeder Besucher soll die Strapazen und Leiden der Gefangenen am eigenen Körper nachvollziehen können.«
    Automatische Halterungen sorgten dafür, dass der Sturm den Gleiter nicht davonwehen konnte.
    »Kommt endlich!«, forderte Tigentor seine beiden Freunde auf. »Wir sind angemeldet und werden erwartet. Wahrscheinlich leben die Gefangenenwärter hier von den Trinkgeldern der Reisenden.«
    »Wir werden großzügig sein«, knurrte Grammlond.
    »Nicht zu großzügig, das fiele auf«, warnte der stets vorsichtige Tigentor.
    Sie betraten die Luftschleuse und passierten die Anmeldung. Es erfolgte eine kurze Überprüfung ihrer ID-Chips, dann erklärte der Wachmann: »Sie befinden sich in der Verwaltungskuppel und sehen deutlich angebrachte Hinweisschilder. Richten Sie sich nach ihnen, dann finden Sie jeden Weg. Sie haben die Erlaubnis, alle Anlagen zu besuchen. Die Gefangenen sind allgemein friedlich, Wachposten gibt es überall. – Wie ich sehe, sind Sie bewaffnet. Benutzen Sie Ihre Strahler nur im Notfall. Bis vor wenigen Jahren war das Mitbringen von Waffen ins Lager verboten, aber wir konnten feststellen, dass sich der Reiz eines Besuchs durch die Gefahr einer Gefangenenrevolte erhöht. Ich kann Ihnen nicht garantieren, dass Menschen versuchen werden, sich Ihrer Waffen zu bemächtigen, aber die Möglichkeit besteht.«
    »Sehr interessant«, lobte Tigentor. »Hier wurde wirklich an alles gedacht.«
    Der Überschwere hinter dem Schalter nickte. »Davon leben wir«, gab er zu. Grammlond schob ihm einen Kreditschein hin. »Für wohltätige Zwecke«, sagte er und grinste.
    Sie hielten sich nicht lange in der ersten Kuppel auf. Zusammen mit anderen Besuchern folgten sie den Hinweisschildern und gelangten in eine größere Kuppel mit flachen Gebäuden, deren Fenster vergittert waren. Dazwischen lagen gepflegte Gärten und Rasenflächen. Künstliche Sonnen darüber gaben ausreichend Wärme und Licht.
    »Sieht alles sehr friedlich und erholsam aus«, bemerkte Barratill leicht erstaunt.
    »Wir müssen Kalteen finden!«, erinnerte Tigentor.
    Vergeblich versuchte Grammlond-Toufry, die bekannte mentale Schwingung Tekeners aufzuspüren.
    Die nächste Kuppel beherbergte die ›Einsatzleitung‹, so stand es wenigstens auf dem Hinweisschild. Etliche Raupenfahrzeuge standen in Reih und Glied vor der großen Luftschleuse. Terraner reinigten die Fahrzeuge und bereiteten sie für den nächsten Arbeitseinsatz vor. Die Gefangenen sahen nicht gerade unterernährt aus, doch in ihren Gesichtern spiegelte sich die Monotonie ihrer Situation.
    »Hier ist Kalteen auch nicht«, flüsterte Grammlond. »Wahrscheinlich wurde er schon in die Stahlfestung Leticrons gebracht.«
    »Abwarten!«, riet Tigentor.
    Sie schlossen sich einer Touristengruppe an, die das eigentliche Lager der Sklaven besuchen wollte. Die ungewöhnlich große Kuppel war hermetisch abgeschlossen und nicht mit den anderen verbunden. Vor den Reisenden lag ein kurzer Weg über die Saturnoberfläche. In der Luftschleuse wurden sie aufgefordert, die Waffen zu deponieren. Dann erst durften sie die letzte Sperre passieren. Ihr Fremdenführer, zugleich bewaffneter Aufseher, erklärte: »Die Sklaven sind relativ frei und können hier so leben, wie sie wünschen. Es besteht eine Art Selbstverwaltung, der täglich die Lebensmittelrationen zugeteilt werden. Arbeitsmeldungen erfolgen auf freiwilliger Basis, entsprechende Anforderungen ergehen an die Selbstverwaltung. In diesem Lager zu leben ist ein Privileg, das nicht

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